John Sinclair Nr. 329: Der Ghoul, der meinen Tod bestellte
Ed Gurny grinste breit, setzte sein Brille auf und legte den packen Geldscheine
mit einer peniblen Geste in den Tresor, dessen Tür er sorgfältig
schloß. Gurny benötigte genau zweieinhalb Schritte, um die Tür
des Hinterzimmers zu erreichen. Sie verband beide Geschäftsräume.
Gurny öffnete und blieb abrupt auf der Schwelle stehen. Etwas störte
ihn. Es war niemand in sein Geschäft eingedrungen, um es auszurauben,
außerdem hätte das auch keiner gewagt, nein, da war etwas anderes,
das nicht paßte. Der Geruch! Ed Gurny zog die Nase hoch. Die
Nasenflügel weitete er, sie zitterten, sie waren sensible Antennen in
seinem Gesicht, und die Geruchsnerven gaben Alarm. Es roch wie auf einem
Friedhof!
von Jason Dark, erschienen am 22.10.1984, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der Buchmacher Ed Gurny soll im Auftrag eines zwergwüchsigen Ghouls
den Geisterjäger John Sinclair umbringen. Als Gegenleistung darf Gurny
dafür sein Leben behalten. Als John Sinclair nach seinem Abenteuer auf
der Orkney-Insel XT2 (s. Band 328
Die Werwolf-Schlucht') am Londoner Flughafen Heathrow ankommt, versucht
Gurny, ihn zu erschießen. Dies misslingt, weil John von einem Unbekannten
zur Seite gestoßen wird und die Kugel fehlt. Der unbekannte Retter
ist nirgendwo zu sehen, doch Suko hat den Attentäter erkannt. John und
Suko kommen dem Buchmacher auf die Spur, doch dieser wurde schon für
sein Versagen von dem Ghoul getötet. John kann den Ghoul ebenfalls
vernichten. Somit scheint diese Spur erkaltet, doch im Anzug des Ghoul findet
John einen Hinweis auf eine Liliputaner-Show im Hyde-Park. Als die beiden
Freunde sich dort umsehen, werden sie getrennt. Während auf Suko ein
Mordanschlag verübt wird, gerät John in die Fänge der
hübschen Monica. Es stellt sich heraus, dass die Mitglieder Showtruppe,
sechs Brüder namens Semec Ghouls sind, die dem Ruf Xorrons folgen wollten
und spürten, dass er vernichtet wurde (s.
Band 285 Der Kampf
mit den Giganten'). Nun wollen sie ihren ehemaligen Herrn und Meister
rächen. Mit Hilfe des Unbekannten, der John schon am Flughafen das Leben
gerettet hat und nun plötzlich im Theater auftaucht, können John
und Suko die Ghouls vernichten. Der Fremde stellt sich als Yakup Yalcinkaya
vor und bittet die beiden Freunde um Hilfe im Kampf gegen einen starken Gegner
- Shimada...
Meinung:
Die Idee, dass ein Ghoul einen Buchmacher dazu benutzt, John Sinclair
auszuschalten, ist ziemlich originell. Gut fand ich auch, dass John zuerst
an einen Rächer des alten Feindes Mr. Grimes (s. Bände
58 Horror-Disco',
74 Die Geister-Braut'
und 95 Die
Höllenkutsche', 96
Asmodinas Reich' und
97 Der unheimliche
Richter') denkt. Dass Monica zu den Bösen gehört, ist dem Leser
sehr schnell klar, aber John soll ja auch mal ein paar böse
Überraschungen erleben... :-) Auch dass Suko diesen Fall überlebt
hat, hat er mehr dem Wohlwollen Jason Darks zu verdanken als einem intelligenten
Handeln. Dass er sich nach dem Mordversuch in Semecs Gewalt begibt... Einen
kleinen sprachlichen Patzer gibt es auch, als John zu Costello sagt: "Dann
können wir davon ausgehen, daß jemand bei Gurny den Mord an mich
bestellt hat." Es muss aber heißen "...den Mord an mir..."
Besonderheiten:
1. Auftritt von Yakup Yalcinkaya
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 152 Das letzte
Duell'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 28.02.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 07.02.1995.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Mai 2003 im Sonderband 42
Im Zwischenreich der Toten'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Der Ghoul ist auf diesem Titelbild ein wenig lächerlich geraten, da
gefallen mir die Ghouls vom Titelbild
181 Totenchor der
Ghouls' besser.
Coverbewertung:

Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Als John und Suko von den Orkneyinseln
(Nr. 328) zurückkommen,
schießt ein Unbekannter auf John. Dabei handelt es sich um den Buchmacher
Ed Gurny, der von einem Ghoul beauftragt wurde, den Geisterjäger
umzubringen. Durch einen geheimnisvollen Unbekannten wird John im letzten
Moment zur Seite gestoßen und die Kugel fehlt und tötet einen
Flughafenverkäufer. Von dem Retter ist keine Spur mehr zu sehen. Suko
und John kommen auf Gurnys Spur, können jedoch nicht verhindern, dass
der Ghoul Ed Jurny für sein Versagen tötet. Doch John vernichtet
den Ghul und findet in dessen Taschen einen Hinweis auf eine Liliputanershow,
die im Hyde Park stattfindet. Dort angekommen, werden unsere beiden Freunde
getrennt. John gerät in die Gewalt eines wunderschönen Mädchens
und kurz darauf kommt auch ihr Vater dazu. Die sechs Mitglieder der
Schaustellerfamilie sind allesamt Ghouls, die sich für die Vernichtung
Xorons (Band 285) rächen
will.
Suko hat während dessen eine böse Schlappe einstecken müssen,
doch da taucht wieder jener geheimnisvolle Fremde auf, der John schon am
Flughafen das Leben gerettet hat. Einige Ghouls haben sie schon vernichtet
und nun eilen sie John zu Hilfe, wo sie gemeinsam den Rest vernichten. Nun
lüftet der Fremde das Geheimnis um seine Persönlichkeit: Er heißt
Yakup Yalcinkaya und brauch die Hilfe der beiden Inspektoren. Hilfe gegen
- Shimada.
Meinung:
Die Idee, dass Dämonen sich Killern aus Fleisch und Blut bedienen,
ist jetzt nicht wirklich neu, verspricht aber dennoch immer einen spannenden
Roman. Genauso hier. Schon die Szenen am Flughafen sind sehr spannend
geschrieben. Einzig störend ist, dass sich die Geisterjäger so
schnell trennen lassen. Da wäre doch ein wenig mehr Vorsicht angebracht
gewesen. Besonders heimtückisch an den Ghouls in diesem Heft sind nicht
nur die elektrisch Geladenen Stäbe, sondern ihre Waffe mit den
Rasierklingen. Da bin ich doch mehrere Male im Laufe der Lektüre dieses
Romans unwillkürlich zusammengezuckt. Gut finde ich auch, dass die
Identität von Johns Lebensretter bis fast zum Schluss im Dunkeln geblieben
ist. Yakup braucht Hilfe gegen Shimada. Das verspricht Spannung für
folgende Romane.
Besonderheiten:
Yakup Yalcinkaya taucht zum ersten Mal auf.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben