Raven Nr. 8: Der Magier von Maronar
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Über seinem Kopf drängten sich die Sterne, rings um ihn aber war
nur grenzenlose Schwärze. Der Meistermagier von Maronar stand in einer
Säule aus ewiger Nacht, reglos, stumm und wie betäubt. Er wusste
nicht, was jenseits dieser Nacht war, wusste auch nicht, wie lange sie ihn
schon umhüllte. Waren es Stunden oder Tage, Jahre oder Jahrmillionen?
Das Blinzeln, mit dem er jetzt seine Lider oder die Augäpfel senkte,
mochte Äonen dauern. Als sich die Lider wieder hoben, mochte draußen,
hinter der Wand aus Nacht, Maronar schon längst vergangen und vergessen
sein. Maronar, die Magierwelt. Maronar, das Land, über das er selbst
Tod und Vernichtung gebracht hatte, als er in einem blutigen Ritual die
dämonischen Thul Saduun beschwor. Der Gedanke an die verhassten Feinde
ließ das Blut schneller durch seine Adern fließen. In seinen
matten Augen glomm bernsteingelb ein Funke auf, ein schwacher Abglanz jenes
Feuers, das in ihnen gebrannt hatte, als er noch auf dem Höhepunkt der
Macht gewesen war - der Hohepriester jener in der Tiefe. Wenn es etwas gab,
wonach er sich sehnte, dann war das, seinen Fehler zu korrigieren und die
Thul Saduun dahin zurückzuschicken, wo sie hergekommen waren - in die
tiefsten Tiefen der Hölle. Aber das war bloßes Wunschdenken. Er
wusste ja nicht einmal, was er falsch , gemacht hatte, dass seine
Beschwörung auf so verhängnisvolle Weise scheiterte. Die Thul Saduun
hätten willige Diener sein müssen, Sklaven aus dem Dämonenreich,
die ihm Macht verliehen und die Geheimnisse des Jenseits offenbarten. Stattdessen
waren sie zur Geißel Maronars geworden. Verzweifelt fragte er sich,
wo er versagt haben mochte.
von K.U. Burgdorf, erschienen am 18.11.2003, Titelbild: Blas Gallego
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Während Raven und Melissa von der französischen Polizei festgehalten
und verhört werden, fliegen Roscoe Smith und Harald
Münzschläger, die Killer des "Syndikats", zu ihrem nach Schweden.
Auf einer kleinen Insel hat Sören Andersson sein Domizil und dort vereinigt
der Sohn des "Königs der Tiefe" die vier Kristallschädel. In einer
verhängnisvollen Beschwörung sollen die Thul Saduun wiedererweckt
werden. Doch Sörens Vater hat seinen Sohn verraten und will ihn ebenso
opfern, wie die beiden Killer Roscoe und Harald. Währenddessen werden
Raven und Melissa, dank der Beziehungen von Inspektor Card, von der Polizei
freigelassen. Durch die Passkontrollen der Flughafenbeamten und die
Nachforschungen seiner Verlobten Janice Land erfährt Raven, wo Sören
Andersson zu finden ist. Gemeinsam mit der schwedischen Polizei macht sich
der englische Privatdetektiv an die Aufgabe das Syndikat zu zerschlagen.
Doch das scheint unmöglich zu sein, denn die Macht der Kristallschädel
ist schier unendlich...
Meinung:
Der Roman beginnt zunächst sehr undurchsichtig und teils verworren.
Die Rückblicke und Träume des Sören Andersson sind aber dennoch
sehr interessant zu lesen, aber der gesamte Aufbau der Beschwörung und
die Geschehnisse im Haus des Syndikatschefs sind eher ermüdend, denn
sonderlich spannend. Gefallen hat mir die prekäre Situation des
Serienhelden, denn dort wird sehr eindringlich geschildert wie sehr man in
die Bredouille geraten kann, wenn man sich mit übernatürlichen
Phänomenen auseinandersetzt. Derlei logische Schwierigkeiten werden
in anderen Serien ja gerne unter den Tisch gekehrt bzw. unglaubwürdig
behandelt. Auch Ravens Gewissensbisse in Bezug auf sein "Abenteuer" mit Melissa
kommen sehr natürlich rüber. Das Ende des Romans zieht noch einmal
richtig an, wobei mir die Idee mit der Frequenz des kosmischen Wasserstoffs
doch sehr überzogen erscheint. Aber alles in allem ist der Roman doch
sehr passabel und da er dazu auch noch sehr flüssig geschrieben wurde
bekommt er von mir auch drei Kreuze.
Besonderheiten:
Die Kristallschädel werden zerstört.
Dieser Roman erschien bereits als Gespenster-Krimi Band
Nr. 514
unter dem Pseudonym Henry Wolf.
Dieser Roman erschien bereits als Dämonen-Land
Band
156.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Leider ist das Cover eher nichtssagend und der Titel trägt auch nicht
gerade dazu bei zu diesem Roman zu greifen.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Roman kommt von Michael Schick:
Wenn man sich das Titelbild des Grusel-Schockers genauer anschaut, erkennt
man bei dem Mann eine ziemliche Ähnlichkeit mit Christopher Lee.