Gespenster-Krimi Nr. 514: Der Magier von Maronar
Über seinem Kopf drängten sich die Sterne, rings um ihn aber war
nur grenzenlose Schwärze. Der Meistermagier von Maronar stand in einer
Säule aus ewiger Nacht, reglos, stumm und wie betäubt. Er wußte
nicht, was jenseits dieser Nacht war, wußte auch nicht, wie lange sie
ihn schon umhüllte. Waren es Stunden oder Tage, Jahre oder Jahrmillionen?
Das Blinzeln, mit dem er jetzt seine Lider über die Augäpfel senkte
- die erste Bewegung, an die er sich während seiner Gefangenschaft erinnern
konnte - mochte Äonen dauern. Als sich die Lieder wieder hoben, mochte
draußen, hinter der Wand aus Nacht, Maronar schon längst vergangen
und vergessen sein.
von Henry Wolf, erschienen am 19.07.1983
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Während Raven und Melissa von der französischen Polizei festgehalten
und verhört werden, fliegen Roscoe Smith und Harald
Münzschläger, die Killer des "Syndikats", zu ihrem nach Schweden.
Auf einer kleinen Insel hat Sören Andersson sein Domizil und dort vereinigt
der Sohn des "Königs der Tiefe" die vier Kristallschädel. In einer
verhängnisvollen Beschwörung sollen die Thul Saduun wiedererweckt
werden. Doch Sörens Vater hat seinen Sohn verraten und will ihn ebenso
opfern, wie die beiden Killer Roscoe und Harald. Währenddessen werden
Raven und Melissa, dank der Beziehungen von Inspektor Card, von der Polizei
freigelassen. Durch die Passkontrollen der Flughafenbeamten und die
Nachforschungen seiner Verlobten Janice Land erfährt Raven, wo Sören
Andersson zu finden ist. Gemeinsam mit der schwedischen Polizei macht sich
der englische Privatdetektiv an die Aufgabe das Syndikat zu zerschlagen.
Doch das scheint unmöglich zu sein, denn die Macht der Kristallschädel
ist schier unendlich...
Meinung:
Der Roman beginnt zunächst sehr undurchsichtig und teils verworren.
Die Rückblicke und Träume des Sören Andersson sind aber dennoch
sehr interessant zu lesen, aber der gesamte Aufbau der Beschwörung und
die Geschehnisse im Haus des Syndikatschefs sind eher ermüdend, denn
sonderlich spannend. Gefallen hat mir die prekäre Situation des
Serienhelden, denn dort wird sehr eindringlich geschildert wie sehr man in
die Bredouille geraten kann, wenn man sich mit übernatürlichen
Phänomenen auseinandersetzt. Derlei logische Schwierigkeiten werden
in anderen Serien ja gerne unter den Tisch gekehrt bzw. unglaubwürdig
behandelt. Auch Ravens Gewissensbisse in Bezug auf sein "Abenteuer" mit Melissa
kommen sehr natürlich rüber. Das Ende des Romans zieht noch einmal
richtig an, wobei mir die Idee mit der Frequenz des kosmischen Wasserstoffs
doch sehr überzogen erscheint. Aber alles in allem ist der Roman doch
sehr passabel und da er dazu auch noch sehr flüssig geschrieben wurde
bekommt er von mir auch drei Kreuze.
Besonderheiten:
Die Kristallschädel werden zerstört.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Zusatzhinweise zu dem Roman kommen von Michael Schick:
Dieser Roman wurde später auch noch als Dämonen-Land Roman Nr.
156 herausgegeben:
Und schließlich auch noch als Raven Nr. 8: