John Sinclair Nr. 396: Mord-Marionetten

John Sinclair Nr. 396: Mord-Marionetten


Man konnte der Hölle, dem Teufel oder dem Bösen ja vieles absprechen. Nur eines nicht. Für Überraschungen waren sie immer gut. Und die endeten zumeist tödlich, denn Rücksicht kannte das Grauen nicht. Es wartete, denn es hatte Zeit. Und es lauerte so versteckt, daß es niemand sah, und wer es entdeckte, der rechnete nicht damit, daß es oft in normalen Vorgängen seinen Ursprung hatte. Nirgendwo gab es ein sicheres Versteck vor dem Bösen. Auch nicht bei der angeblichen besten Polizei-Organisation der Welt, bei Scotland Yard...


von Jason Dark, erschienen am 03.02.1986, Titelbild: Blanchard

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Drei Tage nach seiner fast tödlichen Begegnung mit der Voodoo-Queen Moira Cargal (s. Band 395 ‚Ich liebte eine Voodoo-Queen') wird John aus dem Krankenhaus entlassen, wo er sich von den Nachwirkungen der Voodoo-Droge erholt hat. Kaum, dass er im Yard angekommen ist, wird er wieder vom Alltag eingeholt: ein Kollege wird in der Empfangshalle des Yard von einem kleinen Pfeil getötet. John ist sich sicher, dass der Anschlag ihm galt, und wenig später taucht der Attentäter auch in seinem Büro auf. Es handelt sich um eine Marionette mit Pfeil und Bogen, deren Führungsfäden im Nichts verschwinden, allerdings so rasiermesserscharf sind, dass sie schwere Schnittwunden verursachen. Auch in der Zelle, in der Moira Cargal einsitzt, erscheint eine solche Marionette und verletzt einen Wachmann. John erfährt, dass die Puppen auf das Kommando der Voodoo-Queen hören, die damit ihre Freilassung erpressen will. Als auch auf Sir James ein Anschlag verübt wird, bei dem der Superintendent so schwer verletzt wird, dass er ins Krankenhaus muss, geht John auf den Handel ein. Er fährt zusammen mit Moira in den Hyde-Park, wo ihr Verbündeter ist: der Puppenspieler Mr. Doll, der zwar schon lange tot ist, aber einen Schwur geleistet hat, Moira immer beizustehen. In seinem Theaterzelt kommt es zu einem Kampf zwischen John und den Marionetten, in den auch Suko und drei Yard-Beamte verwickelt sind, die John verdeckt gefolgt sind. John kann die Marionetten und Mr. Doll schließlich mit dem silbernen Bumerang vernichten. Doch während des Kampfes wurde auch Moira versehentlich von den Marionettenfäden getötet.


Meinung:
In diesem Roman geht es erneut um die Voodoo-Queen Moira Cargal und meiner Meinung nach ist die Geschichte absolut gelungen. Die Marionetten sind durch die Tatsache, dass sie jederzeit aus dem Nichts auftauchen können, eine wirkliche Bedrohung und dass Sir James in diesem Band nicht einfach mit einem blauen Auge davon gekommen ist, finde ich sehr gut. Moira Cargal hat sich wie im letzten Roman als ernst zu nehmende Gegnerin gezeigt und dass sie nun doch noch ein schnelles Ende gefunden hat, fand ich schade. Die Todesart war allerdings wieder gut gewählt, denn John hätte sie ja nie töten können, weil sie ein normaler Mensch war. Der einzige Schwachpunkt war meiner Meinung nach der Einsatz der drei Yard-Beamten, die ja als Rowdies verkleidet agieren mussten. John wusste über den Einsatz Bescheid, hat aber beim Anblick der drei Männer gedacht: ‚Mit diesen Kerlen würde es noch Ärger geben'. Damit sollte der Auftritt der Männer wohl eine Überraschung sein, weil der Leser zu diesem Zeitpunkt noch nichts von ihnen wusste. Dann wäre es meines Erachtens allerdings besser gewesen, wenn man die Kerle von einer dritten Person geschildert hätte, z.B. wenn der Tankwart zu John gesagt hätte: "Vorsicht, Sir, mit diesen Kerlen gibt es bestimmt noch Ärger." Den gleichen Fehlgriff hat Jason Dark auch in den aktuellen Roman gemacht, als er im Zweiteiler 1462 ‚Angriff der Knochenmänner' / 1463 ‚Die Frau aus dem Fegefeuer' zuerst die Todesangst von Mona geschildert hat, und sie dann auf einmal zur Urheberin des ganzen Geschehens gemacht hat.


Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: August 1985, drei Tage nach Band 395.
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 219 ‚Museum der Monster'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 12.06.1990.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 21.05.1996.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im September 2004 im Jubiläumsband 50 ‚Totentanz'.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die beiden Marionetten, die John und Moira nachempfunden sind und John sein Schicksal vor Augen halten sollen. Nach all den Jahren ist das für mich noch immer eines der faszinierendsten Bilder überhaupt.


Coverbewertung:
5 Kreuze


Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Nachdem John von Suko aus dem Krankenhaus abgeholt wurde, wo er sich vom letzten Fall erholt hat, wird in der Empfangshalle des Yard ein Anschlag auf John verübt. Es trifft aber einen Yad-Beamten, der vor John tot zusammensackt. Der Täter stellt sich als Marionette mit messerscharfen Fäden heraus, die die Geisterjäger auch in ihrem Büro überfällt. Auch Sir James wird von einer dieser Marionetten schwer verletz. Als Drahtzieher stellt sich nun Moira Cargall heraus, die seit dem letzten Fall im Yard-Killer in einer Zelle sitzt. Ein Puppenspieler namens Mr. Dol ist ihr Helfe. Der ist zwar schon lange tot, hat der Cargall aber versprochen, dass sie sich in einer Notsituation auf ihn verlassen könne. Moira führ John nun in den Hyde Park zum Zelt von Doll, wo es zu einem mörderischen Kampf kommt, in dem Moira den Marionetten zum Opfer fällt. John kann den Puppenspieler und seine mordenden Geschöpfe ausschalten.


Meinung:
Das, was Ulrich als Kritikpunkt anmerkt, lässt sich vielleicht folgendermaßen erklären: Jon wusste zwar, dass ihm verdeckte Beamte folgen würden, hat sie aber in der Eile nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Na gut! Letztendlich bleibt ein Spitzenroman. Ich liebe solche Romane, wo man die Gefahr noch weniger einschätzen kann, wie ohnehin schon. Und wann, wo und wie die Mord-Marionetten zuschlagen, kann man in diesem Roman wirklich nicht ahnen. Schade fand ich, dass die Cargall dann doch ein so schnelles Ende fand. Die hätte noch Potential für weitere Romane gehabt.


5 von 5 möglichen Kreuzen:

5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
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