John Sinclair Nr. 322: Das Fratzengesicht

John Sinclair Nr. 322: Das Fratzengesicht


Blank, kalt und rund stand der Mond am Himmel. Klar waren seine Konturen. Kein Hof umgab ihn, nichts deutete auf einen Wetterumschwung hin, und doch sollte der Umschwung in Kürze kommen. Nur hatte er nichts mit dem Wetter zu tun und war auch nur von denen zu spüren, die eine Antenne für diese Dinge besaßen. Es mußten sensible Menschen sein. Menschen, die bereit waren, an Dinge zu glauben, die von anderen abgelehnt wurden. Die beiden Halbwüchsigen besaßen dieses Gefühl nicht. Sie kannten nur eine Devise. Überleben!


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 03.09.1984, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair kann den erbeuteten Dolch mithilfe seines Kreuzes von der Kraft Luzifers befreien. Er will seinen Freund Mandra Korab über den Erfolg des letzten Falles informieren (s. Band 321 ‚Freitag - Mordtag'), als er von einem Angestellten des Inders erfährt, dass Mandra in Hongkong verschollen ist, als er sich auf die Spur eines Dämons gesetzt hat, den man nur das ‚Fratzengesicht' nennt. Mit Suko und Shao macht sich der Geisterjäger sofort auf den Weg nach Hongkong, um Mandra Korab zu suchen. Suko und Shao haben natürlich ebenfalls schon von dem Dämon gehört, und Shao hofft, den beiden in Hongkong eine Hilfe zu sein, da sie schließlich von dort stammt (s. Bände 50 ‚Der gelbe Satan' und 51 ‚Horror-Kreuzfahrt'). Das Fratzengesicht ist eine Gestalt, die nur aus einem Kopf besteht, der zudem noch ein Janusgesicht hat: die eine Seite ist das Gesicht eines Chinesen mit dämonischer Ausstrahlung, die andere ein Vampirgesicht mit europäischen Gesichtszügen. Auf einer Dschunke gerät Mandra in die Gewalt des Dämons. Unterdessen treffen John und seine Freunde auf die suspendierte Polizistin Susan Perth, die mehr über das Fratzengesicht und die Sekte, die dem Dämon dient, weiß. Ihr Bruder, ebenfalls Polizist, wurde von der Sekte ermordet, doch er konnte Susan vorher noch einen Tipp über den Schlupfwinkel des Dämons geben. Dabei handelt es sich um ein Vampir-Theater im Herzen einer Filmstadt. John, Suko, Shao und Susan machen eine Tour durch das Filmgelände mit. Dabei wird John von den anderen getrennt und muss gegen einen Vampir kämpfen, den er zwar schwächen aber nicht vernichten kann. Dieser Vampir will John zum Vampir-Theater bringen. Dort hat man auch schon die drei anderen hingebracht, die durch ein Gift bewußtlos gemacht wurden. Das Fratzengesicht taucht auf und erkennt in Suko den Träger des Stabes seines Erzfeindes Buddha. Es fordert einen seiner Diener auf, mit dem Stab die Zeit anzuhalten und dann Suko zu töten, damit der Stab seine Wirkung verliert...


Meinung:
Ein rasanter und spannender Auftakt zum neuen Dreiteiler! Sehr gut finde ich das erste Gespräch zwischen John und Susan, das wie in einer Filmszene wirkte. Danach geht es Schlag auf Schlag, allerdings stört hier ein wenig die Vergangenheitspassage, in der Mandra Korabs Weg nach Hongkong geschildert wird, weil man ja schon weiß, dass er in die Fänge des Fratzengesichts gerät. Dieser Dämon wirkt eigentlich ein wenig lächerlich, weil er nur aus einem Kopf besteht, doch am Ende beweist er seine Durchtriebenheit, als er fordert, dass man Suko tötet. Obwohl klar ist, dass Suko nicht getötet werden kann, bestünde ja immer noch die Möglichkeit, dass die Kraft des Stabes verlischt, weil z.B. Susan in den 5 Sekunden seiner Macht getötet wird. Dabei handelt es sich dann um einen klassischen Cliffhanger und ich war froh, dass ich den zweiten Teil direkt im Anschluss lesen konnte. Das ist der Vorteil, wenn man nicht von Anfang an bei der Serie dabei war... :-) Schmunzeln musste ich über Shaos Bemerkung: Ein Chinese trennt John von den anderen, John wird aus dem fahrenden Zug geworfen und Shao sagt: "Ich habe so ein komisches Gefühl. Irgendwie glaube ich, dass wir in eine Falle geraten." *LOL* Ich habe selten einen so intelligenten Kommentar gehört... Wenn ich das nächste mal vor einen Bahnübergang gerate und die Schranken nach unten gehen, dann werde ich denken: "Irgendwie habe ich es im Urin, dass hier gleich ein Zug langfährt..." Der Roman an sich ist gut, doch für den sehr guten Cliffhanger bin ich diesmal bereit, vier Kreuze zu geben.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 145 ‚Die Höllenkutsche'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 10.01.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 20.12.1994.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im März 2003 im Sonderband 41 ‚Dunkles Paradies'.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild von V. Ballestar zeigt das Fratzengesicht genau so, wie es im Roman beschrieben wird. Das Dämonische der Gestalt wird gut herübergebracht. Da allerdings nur dieses Gesicht zu sehen ist, fehlt mir irgendwie etwas. Darum gibt es nur


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Nachdem es John gelungen ist, die Kraft Luzifers aus Mandras Dolch zu vertreiben, will er den Inder über den Erfolg benachrichtigen. Von einem Bediensteten erfährt er, das sich Korab auf die Spur eines Dämons, der sich "Das Fratzengesicht" nennt, gesetzt hat und in Hongkong verschollen ist. Bei dem Dämon handelt es sich um einen Januskopf. Die eine Hälfte des Gesichts zeigt einen Chinesen mit dämonischer Ausstrahlung, die andere einen Vampir. In Hongkong treffen John, Shao und Suko auf die Polizistin Susan Perth, die den Schlupfwinkel des Fratzengesichts kennt, das Vampirtheater. Auf den Weg dorthin werden die Freunde getrennt und John muss sich gegen einen Vampir zur Wehr setzen, den er jedoch nicht vernichten kann und der ihn zum Vampirtheater bringt, wo inzwischen auch die anderen hingebracht wurden. Das hinzukommende Fratzengesicht erkennt in Suko den Träger des Buddha-Stabes. Er fordert einen seiner Diener auf, die Zeit anzuhalten und Suko zu ermorden, wodurch der Stab seine Wirkung verlieren würde...


Meinung:
Also, wenn dieser Dreiteiler so weitergeht, ist er auf dem besten Wege, ein Spitzenroman zu werden. Das einzig störende an diesem Roman ist die Beschreibung von Mandras Reise nach China. Die Polizistin kommt sehr sympathisch rüber und ich hoffe, dass sie es überlebt. Zwei Fragen gibt es: Wird der Stab seine Wirkung verlieren? Und kann Mandra aus den Fängen des Fratzengesichts befreit werden? Ich bin froh, dass ich Teil 2 besitze, denn so kann ich gleich weiterlesen. Denn bei dem genialen Cliffhanger könnte ich die Spannung nicht aushalten. Was haben die damaligen Leser der Serie bloß gemacht? Schließlich mussten sie eine Woche auf die Fortsetzung warten...


Besonderheiten:
Mandra Korab gerät in die Fänge des Fratzengesichts.


4 von 5 möglichen Kreuzen:

4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben