Professor Zamorra Nr. 828: Drachenritt
Die Umgebung hatte sich verändert. Die Landschaft war diffus und nebelig;
nichts ließ sich genau erkennen mit Ausnahme des gebirgigen,
zerklüfteten Horizonts. Darüber ein goldbrauner Himmel mit
dahinjagenden Wolken, die ständig wechselnde Fantasiebilder ans Firmament
malten. Das goldhaarige Mädchen sah sich suchend um. Aber da war kein
Weltentor zu sehen. Auch ihre magischen Sinne tasteten ins Leere. Wie war
sie hierher gekommen? Ihr eigentliches Ziel sah ganz anders aus! Plötzlich
bewegte sich etwas vor ihr. Worum es sich handelte, konnte sie - noch - nicht
erkennen. Aber es musste groß sein. Sehr groß. Eine Feuerwolke
loderte aus dunklen Nüstern. Die Goldhaarige sprang vorsichtshalber
ein paar Meter zurück. Da erhob sich das Große vor ihr aus den
diffusen Nebeln. Es war ein Drache!
von W.K. Giesa, erschienen am 21.02.2006
Rezension von
Olsen:
Kurzbeschreibung:
Die Silbermond-Druidin Teri Rheken will per zeitlosem Sprung in Merlins Schloss
gelangen, weil sie auf der Suche nach Informationen ist. Leider wird der
Sprung von drei bösen Dämonen umgelenkt, und so landet Teri in
einer anderen Welt. Eine Rückkehr zur Erde scheint nicht möglich,
da ihre Kräfte von den Dämonen blockiert werden. Das Dämonentrio
verfolgt nämlich einen ganz perfiden Plan, den zu erläutern ich
jetzt zu faul bin, der für die Handlung aber auch nicht von Bedeutung
ist. Dieser Plan droht jedoch zu scheitern, da Teri bevor die
Dämonen ihrer habhaft werden können auf einen Drachen trifft,
dessen Name nur schwer zu merken ist. Sie beschließen deshalb, auf
Teri vorerst zu verzichten und stattdessen auch noch ihren Gefährten
Gryf in die Falle zu locken. Als der gerade vom Fischen zurückkommt,
fällt ihm natürlich gleich auf, dass etwas nicht stimmt. Also macht
er sich auf die Suche nach Teri und wird von dem Dämonen-Trio
ebenfalls in die andere Welt entführt. Dort kommt es dann
zum Kampf zwischen den Silbermond-Druiden, dem Drachen und den Dämonen.
In der Zwischenzeit gehen Zamorra und Nicole einen heben, finden
anschließend heraus, dass der Computer-Techniker Olaf Hawk
eine Inkarnation Merlins ist, haben etwas Sex und halten ein Schläfchen.
Plötzlich wacht Nicole auf, weil sie merkt dass Zamorra einen Albtraum
hat. Sie schiebt es darauf, dass sich wohl das Buch der 13 Siegel wieder
gemeldet hat dieses mysteriöse Werk, das Zamorra schon so oft
in Lebensgefahr gebracht hat. Zu oft, für Nicoles Geschmack. Deshalb
beschließt sie, das Buch zu vernichten. Doch alle Versuche scheitern.
Als sie auf den Gedanken kommt, es noch mit Drachenfeuer zu probieren, versetzt
das Buch sie und Zamorra ebenfalls in die Welt, in der Teri und Gryf festsitzen.
Und dort kommt es zum finalen Kampf ...
Meinung:
Grundsätzlich bin ich ja ein Freund des gepflegten Humors. Ich weiß
durchaus einen unterhaltsamen Dialog zu schätzen und kann mich auch
an so manch skurriler Situation erfreuen. Allerdings treibt es Giesa hier
für meinen Geschmack zu dolle. Die Dialoge sind zu 80 % schnoddrig und
bis über die Schmerzgrenze hinaus lustig. Der Drache geht
einem nur auf den Nerv mit seinem Heuschnupfen, dem Running Gag seines Namens
und seiner Philosophiererei (z.B. darüber ob Rüstung
eigentlich von rüsten und Dung kommt und wie
man Dung rüsten kann, ob man ihn nicht rösten müsste, das
Ganze dann also Röstung heißen müsste; auch
Sätze wie Ich bin ein Drache holt mich hier raus
mögen zwar für sich gesehen einen gewissen Unterhaltungswert besitzen,
gehen in ihrer Häufung aber nur noch auf den Geist). Auch die drei
Dämonen sind aufgrund ihrer Dümmlichkeit eher Lachnummern als
ernstzunehmende Gegner. Und so bekommt dieses Heft leider einen
komödiantischen Einschlag, der mir in dieser Ausgeprägtheit für
eine Gruselserie nicht angemessen scheint.
Auch mit dem Einstieg in den Roman tu ich mir ein bisschen schwer. Teri Rheken
steht plötzlich splitterfasernackt in dieser fremden Welt, weil sie
Informationen von Merlin haben wollte. Welche Art von Informationen denn?
Und würde sie das tatsächlich nackt machen? Ist das wirklich glaubhaft,
oder handelt es sich hier vielmehr um eine schriftstellerische Verrenkung,
die schon ins Akrobatische geht, nur weil die Tante auf dem Cover nackt ist?
Wie auch immer, hoffentlich werde ich nicht auch entführt, wenn ich
das nächste Mal nackt in die Stadtbibliothek gehe. Nicht, dass ich jetzt
falsch verstanden werde. Trotz all dieser Kritik finde ich den Roman in der
Tat unterhaltsam und lesenswert. Auch die Schreibe finde ich gelungen. Für
meinen Geschmack passen Stil und Genre nur nicht so recht zusammen. Vielleicht
muss ich mich aber auch erst dran gewöhnen.
Besonderheiten:
Olaf Hawk ist eine Inkarnation von Merlins Geist.
Das Buch der 13 Siegel entzieht sich allen Vernichtungsversuchen.
Titelbild:
Candy Kay
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das hat Candy Kay deutlich besser hingekriegt, als bei
PZ 827! Ja, ja, werft mir ruhig
vor, dass ich das nur sage, weil man nackte Haut auf dem Bild sieht. Aber
daran liegt es gar nicht. Na ja, zumindest nicht nur. Denn ich finde insbesondere
den Drachen richtig klasse. Und dass dann noch ein gar lieblich Mädel
mit abgebildet ist, ist für das Cover nicht direkt von großem
Schaden.
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Teri Rheken, die Silbermond-Druidin, wird während eines zeitlosen
Sprungs von drei Dämonen in eine fremde Welt entführt. Die
drei wurden von ihrem Klan, dem Klan, der Or-Familie, verstoßen und
wollen sich nun rächen. Ihre Idee: eine Verbündete von Professor
Zamorra entführen und die Entführung ihrem Klan in die Schuhe schieben.
Doch als Teri in diese Welt gelangt, lernt sie den Drachen Chrufu (oder Meister
Schleweckermauzbaumfallschnappbeißer der Große von und zu
Klingenschmiedfunkensprüh der Ältere, anbetungswürdigster...,
wie er sich selbst nennt) kennen. Teri selbst hat ihre magischen
Fähigkeiten verloren. Die drei Dämonen sehen ein, das sie
Teri nicht schnappen können, solange sich der Drache in ihrer Nähe
befindet. Deshalb entführen sie auch Gryf, der sich momentan auf der
Suche nach Teri befindet, in diese Welt. Der Drache aber entdeckt die drei
Dämonen und greift sie an. Zwei von ihnen kann er fressen, doch bevor
er den dritten tötet, greift Gryf ein, der ebenfalls seine Kräfte
verloren hat. Er hofft, mit der Hilfe des dritten Dämons wieder zurück
zu kehren. Doch dann dreht der Drache durch und will auch ihn und Teri fressen.
Während dies alles passiert, passiert auch bei Professor Zamorra und
Nicole Duval einiges. Zuerst bekommen sie Besuch von Olaf Hawk, der ihren
Computer aufrüstet. Sie erfahren ganz nebenbei, das es sich bei Hawk
um ein Inkarnation von Merlin handelt. Nachdem dieser verschwindet, taucht
mitten in der Nacht die schwarze Katze vor Nicole auf, die sich immer dann
blicken lässt, wenn sich eines der 13 Siegel des Buches öffnen.
Und tatsächlich. Als sie nachsieht, hat sich bereits das 6. Siegel von
selbst geöffnet. Sie will Zamorra davon überzeugen und überreden,
das sie das Buch zerstören. Doch es lässt sich nicht zerstören,
egal was sie auch versuchen. Als Nicole beschließt Fooly zu holen und
das Wort Drache ausspricht, verändert sich plötzlich das Zimmer
und sie finden sich mitten in der fremden Welt wieder, in der Gryf und Teri
gerade mit dem Drachen kämpfen. Es kommt zum Kampf, in dessen Verlauf
der dritte Dämon von Chrufu gefressen wird. Doch der Dämon kann
den Drachen noch in seinem Magen verletzen, woraufhin dieser stirbt. Vor
dem Tod des Dämons gab er Gryf und Teri ihre magischen Kräfte wieder.
Mit deren Hilfe geraten Zamorra und seine Freunde wieder ins Chàteau
Montagne zurück.
Meinung:
Hm, ein ziemlich zwiespältiger Roman, wie ich finde. Einerseits recht
spannend, andererseits auch recht witzig. Als ich die ersten Zeilen las,
in dem der Drache auftaucht, dachte ich noch: "Wow, was kommt jetzt da wohl
für ein Ungetüm". Doch als er seine ersten Worte sprach, stellte
sich schnell heraus, das der böse böse Drache doch eigentlich ein
ziemlich komischer Kauz ist. Aber irgendwie passt dieses lustige Kerlchen
doch eher in ein Kindermärchen, als in einen ?-Roman. Ja, was ist Zamorra
eigentlich? Horror, Fantasy oder Scienc-Fiction? Bestimmt ne gesunde Mischung
aus allen dreien. Jedenfalls war dieser Roman, trotz des komischen Auftritts
des Drachen doch recht unterhaltsam. Und am Ende entpuppte er sich ja doch
noch als ernstzunehmender Gegner. Was die drei Dämonen anging, die waren
eher wie Dumm und Dümmer und noch Dümmer. Nun gut, komme ich nun
zum zweiten Handlungsstrang. Das Buch der 13 Siegel. Für mich war dies
der erste Roman, der sich mit dem Buch befasst. Ich finds recht interessant
und hoffe, das ich noch zum nachlesen in den Genuss der ersten 5 Siegel kommen
werde. Bin ja gespannt, was passiert, wenn alle Siegel geöffnet sind.
Wie in dem Roman mehrfach erwähnt wurde, sicher nichts gutes und Zamorra
wird daran wahrscheinlich sogar sterben. Glaub ich zwar nicht dran, aber
spannend ist es allemal. Am Schluss des Romans gab es noch eine Unterhaltung
zwischen Olaf Hawk und Merlin, in dem hervor ging, das das Buch von einem
Drachen und einem Or-Dämon geschrieben wurde und das es sich danach
im Besitz eines gewissen Lucifuge Rofocale befand. Dieser ist zwar tot, aber
es gibt ja noch einen in der Spiegelwelt. Hm, mit dem Namen kann ich zwar
nix anfangen, aber der war dann wohl sicher schon mal in einem Roman vertreten.
Nun ja, will ich mal zum Abschluss kommen. Der Roman bietet viel Humor, aber
trotzdem auch viel spannende Momente. Trotzdem kann ich nur 3 Kreuze vergeben,
da ich ihn nicht für spitzenklasse hielt und der dümmliche Drache
teilweise mit seinem Heuschnupfen doch etwas das Lesevergnügen mindert.
Besonderheiten:
Das 6. Siegel öffnet sich.
Merlin hat verschiedene Inkarnationen. Olaf Hawk ist eine davon.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Also der Drache ist ja wohl absolute Spitzenklasse. Der sieht echt genial
aus. Und auch der Dämon gefällt mir sehr gut. Einziger Negativpunkt
ist dieses Nackedeiwesen. Die gefällt mir nun ganz und gar nicht. Und
das sage ich jetzt nicht nur, weil ich Frauen nun überhaupt nicht anziehend
finde (jaja, uns gibts auch bei den Horror-Groschenromanen). Diese Dame,
die Teri darstellen soll, sieht mir etwas steril aus. Dadurch ziehe ich auch
ein Kreuz ab. Aber der Drache ansich würde schon 5 Kreuze verdienen.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Eigentlich wollte Teri Rheken, die Silbermond-Druidin, im Saal des Wissens
nur eine Information einholen und landet per zeitlosem Sprung nicht in Merlins
Burg - sondern in einer fremden Dimension, direkt vor dem Maul eines riesigen
Drachens. Auch Gryf landet bei seiner Suche nach Teri auf dieser Welt. Die
Falle wurde den Silbermond-Druiden von drei Dämonen gestellt, die
beabsichtigen, Zamorra gegen ihre Sippe zu hetzen, um selber an die Spitze
zu kommen. Doch leider haben die Teufelchen nicht mit dem Drachen gerechnet,
der einen unbeschreiblichen Appetit auf Dämonen hat ... Zur selben Zeit
öffnet sich im Chateau Montagne das 6. Siegel und Zamorra und Nicole
bekommen ebenfalls die Wut des Drachen zu spüren ...
Meinung:
Endlich ist sie wieder da - Teri Rheken. Nur leider in einem Part, der mehr
was für eine Slapstick-Komödie wäre. Die Dämonen sind
dumm wie ein Stück Brot und der Drache so nervtötend wie alle vier
Tele-Tubbies zusammen. Gryf hat mir da fast sämtliche Worte aus dem
Mund genommen. Für einen Siegel-Roman ist der Ton einfach zu locker.
Auf der einen Seite die angeblich so fürchterliche Bedrohung für
Zamorra und auf der anderen Seite die völlig überzogene Comedy-Einlage,
die schon im letzten Band von W.K. Giesa so störend auffiel. Die Extreme
schaden der Story mehr, als dass sie ihr nützen. Dafür gibt es
aber auch interessante Infos in Bezug auf das Buch mit den 13 Siegeln und
die Identität von Olaf Hawk. Die Dinge entwickeln sich langsam aber
sicher, man merkt, dass sich im Zamorra-Universum einiges tut. Leider sind
die Fähigkeiten der Druiden nicht wirklich schlüssig erklärt
worden und im Tohuwabohu der Zwistigkeiten zwischen Dämonen und Drachen
sind einige Unstimmigkeiten aufgetreten. Also: Gryf und Teri werden von den
Dämonen auf eine Welt geholt, wo ihre Fähigkeiten blockiert werden.
Vorher wird behauptet, der zeitlose Sprung würde nur innerhalb einer
Dimension funktionieren, und nicht von einer Welt in eine andere. Das wäre
auch eine logische Erklärung dafür, dass die Silbermond-Druiden
den letzten Dämon schützen wollen. Doch nachdem er gefressen wurde
und die Blockade von ihnen genommen wurde, teleportieren sich Teri und Gryf
munter auf die Erde. Seltsam, seltsam. Insgesamt betrachtet ein recht
durchschnittlicher Roman, wenn auch um einiges besser, als
Band 824. Aber leider wirkte der
Drache mit Heuschnupfen und gekränkter Eitelkeit wirklich nur enervierend
und leider nicht komisch, ebenso wie der zeilenschindende Besuch bei Mostache.
Allerdings darf man gespannt sein, ob man von der Or-Sippe noch was zu
hören bekommt, zu denen auch die drei Dämonen aus dem vorliegenden
Band gehörten.
Besonderheiten:
Das 6. Siegel wird geöffnet.
Olaf Hawk ist eine Inkarnation von Merlin.
Das Buch der 13 Siegel wurde von einem Drachen und einem Or-Dämon
geschrieben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Auch mit nackten Mädels gefallen mir die Computerbildchen nicht besser.
Der Drache ist zwar ganz gut geworden (und Teri natürlich auch, ich
geb's zu), aber der Dämon sieht einfach lächerlich aus.
Coverbewertung: