John Sinclair Nr. 1555: Saladins grausamer Klon
Im Supermarkt hatte sie länger als gewöhnlich an der Kasse warten
müssen, der neue Lift im Treppenhaus war defekt, und als Glenda Perkins
vor ihrer Wohnungstür stehen blieb, hatte sie plötzlich das
Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Sie stellte die beiden
Einkaufstüten ab und schaute sich um. Das Flurlicht war hell genug,
um auch die Ecken auszuleuchten. Sie sah nichts Ungewöhnliches und
hätte eigentlich beruhigt sein können. Doch das war sie nicht,
denn ihre innere Unruhe blieb. Ebenso das kalte Gefühl im Nacken. Sie
fragte sich, was sie gestört haben könnte oder ob sie sich nur
etwas eingebildet hatte ...
von Jason Dark, erschienen am 29.04.2008, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Glenda Perkins, John Sinclairs Sekretärin, sieht in der Fensterscheibe
in ihrer Wohnung eine durchscheinende Gestalt, die sie an den Hypnotiseur
Saladin erinnert. Sie ruft John Sinclair an, der sofort zu Glenda fährt.
Dort muss der Geisterjäger tatenlos mit ansehen, wie seine Assistentin
von dem Wesen übernommen wird, welches auch die Persönlichkeit
von Glenda in den Hintergrund drängt. Und dann meldet sich der Drahtzieher
zu Wort. Es ist tatsächlich Saladin, der sich von Dracula II getrennt
und mit Hilfe von Magie einen Klon erschaffen hat, mit dessen Unterstützung
er Glenda Perkins vernichten will. Sie ist neben Saladin selbst, die einzige,
die das Serum in sich trägt, welches sowohl den Hypnotiseur als auch
Glenda dazu befähigt sich allein durch Gedankenkraft zu teleportieren.
Doch Saladin hat weit mehr vor; er entführt Glenda Perkins und
präsentiert ihr den Ursprung seines Klons: Es ist der tödliche
Schleim vom Planeten der Magier ...
Meinung:
Ein wegweisender und für die Serie enorm interessanter und wichtiger
Roman, in dem Jason Dark seinen Fans eins der größten Geschenke
seit Langem macht. Dieses Werk wäre wegen seiner Serienrelevanz ein
idealer Jubiläumsband geworden und kommt dementsprechend gut 55 Wochen
zu spät in den Handel. Leider ist der Beginn des Heftes sehr zäh
und undurchdacht, so dass es trotz allem kein Spitzentitel ist. Man merkt
den Zeilen deutlich an, dass sich der Autor einfach an die Schreibmaschine
setzte und drauflos hackte, ohne sich im Vorfeld Gedanken über die Handlung
zu machen. Dass Dark sich während des Schreibens von unvorhergesehenen
Wendungen selbst überraschen lässt, dafür ist dieser Roman
ein Musterbeispiel. Zunächst verfolgen John und Glenda einige Zeit die
durchscheinende Gestalt des Klons, die durch Scheiben geht und kurz darauf
die Sekretärin sogar körperlich übernimmt. In der zweiten
Hälfte der Geschichte erklärt Saladin schließlich, der Klon
würde aus dem Schleim des Planeten der Magier bestehen und eine Abart
der Ghouls darstellen. Dieser Klon sei sogar in der Lage allein durch seine
Berührung zu töten. Das passt allerdings so gar nicht zu den ersten
Erscheinungen und der Art von Besessenheit. Hier bekommt man als Leser den
Eindruck, dass der Autor zu Beginn der Geschichte einen vollkommen anderen
Ablauf verfolgte und erst später auf diese Schleimidee zurückgriff,
die schlussendlich aber weitaus spannender geschildert wurde. Und zu guter
Letzt gibt es noch einen Gastauftritt von einem Verbündeten des
Sinclair-Teams, den man im Zusammenhang mit Saladin sicherlich nicht erwarten
würde. Dabei ist der Showdown allein schon grandios ausgefallen, nur
dass sich das Sinclair-Team die einmalige Gelegenheit entgehen lässt,
Bill Conollys Goldene Pistole nachzuladen. Da diese in dem Roman mehrfach
erwähnt wird, aber an keiner Stelle geschrieben steht, dass sich nur
noch ein oder zwei Schuss in der Waffe befinden, steht zu befürchten,
dass Jason Dark auch diese Tatsache vergessen hat. Hinzu kommt, dass Sinclair
am Ende beschreibt, dass der Schleim auch Knochen zersetzen würde, was
eigentlich nie der Fall war, es sei denn die Gebeine waren magischen Ursprungs.
Fazit: Packender und enorm interessanter John-Sinclair-Roman mit einer hohen
Serienrelevanz. Leider ist die Geschichte sehr undurchdacht und unlogisch
aufgebaut worden. Für Fans der Serie dürfte die Story dennoch ein
Fest sein, für Gelegenheitsleser und Neueinsteiger gibt es weitaus bessere
Lesekost.
Besonderheiten:
Saladin erschafft sich aus dem Schleim vom Planeten der Magier einen Klon.
Saladin, der Hypnotiseur, wird von John Sinclair in ein Bassin, mit dem
tödlichen Schleim geworfen und bei lebendigem Leib zerfressen.
In der Mongolei befindet sich ein See, gefüllt mit dem Schleim vom Planeten
der Magier.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein unansehnliches und unprofessionelles Konglomerat aus Figuren und Farben.
Leider auch nur bedingt zur Handlung passend.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Glenda Perkins erhält eines Abends nach der Arbeit unheimlichen Besuch:
eine Gestalt, die dem Hypnotiseur Saladin ähnelt, aber nur aus
grünlichen Konturen besteht, erscheint in ihrer Fensterscheibe und
verschwindet wieder. Glenda Perkins informiert John Sinclair und nachdem
der Geisterjäger bei seiner Sekretärin angekommen ist, meldet sich
Saladin persönlich, der den beiden mitteilt, dass er einen magischen
Klon von sich geschaffen hat, um Glenda zu vernichten. Dann taucht die Gestalt
erneut auf, umhüllt Glendas Körper und dringt in ihn ein! Glenda
ist danach nicht mehr Herrin über ihren Körper, doch bevor sie
irgendetwas unternehmen kann, schlägt John sie nieder, woraufhin der
Klon sie wieder verlässt. Mit der Hilfe eines Nachbarn, den er hypnotisiert
hat, lockt Saladin Glenda zur Haustür und entführt sie mittels
seiner Teleportationsfähigkeiten.
Saladin bringt Glenda zu seinem Unterschlupf, wo er in einem kleinen
Schwimmbecken eine zähe, grüne Masse aufbewahrt, aus der der Klon
steigt, der nun nicht nur aus Umrissen besteht, sondern einen kompakten
Körper bekommen hat, der allerdings gegen Kugeln resistent ist. Saladin
erklärt, dass die Masse der Schleim vom Planeten der Magier ist, aus
dem auch der Todesnebel und die Ghouls entstanden sind, und dass er bei seinen
Teleportationsreisen den Schleimsee in der Mongolei entdeckt hat, der durch
Meteoriten vom Planeten der Mager entstanden ist (s. John Sinclair 620 Die
Götzenhöhle'). Glenda soll nun in dem Schwimmbecken ihr Ende finden
und sich in dem Todesschleim auflösen. Als der Klon Glenda auf das Becken
zustößt, erscheinen John Sinclair und Suko, die von Myxin in Saladins
Versteckt gebracht wurden. Der kleine Magier wurde auf den Hypnotiseur
aufmerksam, als dieser den Schleim an sich gebracht hatte.
Während Suko den Klon mit der Dämonenpeitsche vernichtet,
stößt John Saladin auf das Becken zu, so dass der nun das Schicksal
erleidet, dass er Glenda zugedacht hat und sich in dem Todesschleim
auflöst...
Der Schleim selbst wird von John vernichtet, in dem er ihn mit seinem Kreuz
berührt und erstarren lässt.
Meinung:
Tja, dies ist mal wieder einer der Romane, von denen ich nicht so richtig
sagen kann, wie sie mir gefallen haben...
Auf der einen Seite ist es natürlich toll, dass endlich mal wieder etwas
richtig Wichtiges passiert und Saladin, mit dem viele Leser nicht so viel
anfangen konnten, aus der Serie verschwindet. Dazu kommen noch tolle Szenen,
wie z.B. als Glenda von dem Klon übernommen wurde und John zuerst nicht
genau wusste, wie er mit der veränderten Gefährtin umgehen soll.
Auch das Finale ist gut gelungen, als John und Suko im letzten Moment in
Saladins Unterschlupf erscheinen und Saladin das Opfer seiner eigenen Waffe
wird. Auf der anderen Seite gibt es leider wieder viele Kleinigkeiten, die
den Lesespaß trüben und mich fragen lassen, ob Jason Dark wirklich
noch so viel Spaß an seiner Serie hat, wie er immer behauptet. Da ist
z.B. die Tatsache, dass der Klon in Glenda eindringt, obwohl seine
Berührung doch eigentlich tödlich sein müsste. Ob die
Dämonenpeitsche gegen den Klon wirken dürfte, lasse ich jetzt auch
mal dahin gestellt, denn immerhin besteht er ja vollständig aus dem
Schleim vom Planten der Magier.
Interessant ist auch die Erwähnung des Schleimsees in der Mongolei.
Da ich nicht davon ausgehe, dass es zwei Schleimseen dort gibt, die durch
Kometeneinschlag vom Planeten der Magier (hier möchte ich noch einmal
wie schon in meiner Rezi zu
Band
310 Planet der Magier' erwähnen, dass ich es auch für
eine Gruselserie sehr grenzwertig finde, mir einen Planten vorzustellen,
der um einen Kontinent auf der Erde kreist
) entstanden sind, gehe ich
mal davon aus, dass es sich um den selben See handelt, der schon in
Band
620 Die Götzenhöhle' eine Rolle spielte. Was im Grunde
aber auch wieder nicht möglich ist, da dieser Schleimsee am Ende von
Band
620 mit dem Kreuz ebenso in eine Kristallmasse verwandelt wurde, wie
hier der Inhalt von Saladins Schwimmbecken.
Alles in allem gebe ich diesem Roman 3 Kreuze.
Besonderheiten:
Saladin wird durch den Schleim vom Planeten der Magier vernichtet.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
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Coverbewertung:
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