John Sinclair Nr. 1395: Das Vermächtnis des Vaters
So manches Geheimnis sollte besser im Dunkeln bleiben. So manches Rätsel
der Vergangenheit sollte man lieber nicht mehr ausgraben. Doch die Neugier
der Menschen treibt diese bisweilen zu einer selbstzerstörerischen
Unvernunft. Und so ist es wohl manchmal auch bei mir. Dieser Fall begann
wie so vieler meiner Fälle auf einem Friedhof. Aber es war nicht irgendein
Totenacker, denn hier lagen mein Vater und meine Mutter beerdigt. Bald darauf
schlich ich durch die Ruine meines Elternhauses, auf der Suche nach dem
Vermächtnis meines Vater. Und so begann für mich eine höllische
Odyssee...
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 04.04.2005, Titelbild: Miralles
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Nach dem Fall in Preston (s. JS 1394)
machen John Sinclair und Jane Collins einen kleinen Abstecher nach Lauder.
Der Geisterjäger besucht einmal mehr das Grab seiner Eltern. Schon auf
dem Friedhof fällt ihm ein huschender Schatten auf. Als er zum Auto
zurückkehrt, findet er Jane bewusstlos vor. Sie wurde von einem unbekannten
Mann mit einer Spritze betäubt. In ihrem Mantel findet sie einen Zettel,
der sie auffordert, zur Ruine des Elternhauses von John zu kommen. Dort
angelangt, vermutet der Geisterjäger, dass er einem weiteren Erbe seines
Vaters auf der Spur ist. Tatsächlich findet er im Keller des Hauses
einen Brief, der auf Loginus hinweist. Kurz darauf fahren sie mit dem Zug
zurück nach London. Auf der Reise ruft John sein Patenkind Johnny an,
der herausfindet, was es mit Loginus auf sich hat. Bevor die beiden in London
ankommen können, werden sie von einer Frau namens Lucy und zwei Gangstern
überwältigt. An einer Baustelle werfen sie John und Jane aus dem
Zug...
Meinung:
Der Roman beginnt mysteriös und endet in einem echten Krimi. Mit der
Lanze des Loginus scheint ein neues Thema in die Serie einzufließen,
das vielleicht noch länger Bestand hat. Genauso interessant dürfte
es sein, zu erfahren, in welchem Verhältnis Lucy zu John steht und ob
sie für die Illuminati arbeitet. Allerdings kommen mir sie und ihre
Kumpane wie schnell aus dem Hut gezauberte 08/15-Ganoven vor. Von einem weiteren
Erbe von Horace F. Sinclair halte ich nicht viel, eher hatte ich gehofft,
dieses Thema sei endlich abgeschlossen. Ansonsten ist der Roman gespickt
mit vielen kleinen Fehlern. S. 5: 'So hatte er einer geheimnisvollen
Gesellschaft angehört, die auch mit dem alten äthiopischen König
Melenik zu tun gehabt hatte...' Gemeint dürfte hier wohl eher Lalibela
gewesen sein. Auf S. 33 steht es seltsamerweise wieder richtig. Es ist zwar
auch schön, wieder etwas von Duncan O'Connor zu lesen, aber leider scheint
sich der Autor noch immer nicht an dessen Vorgänger Terence Bull zu
erinnern, der wie auch in
TB 279 'Familie
Zombie' mit keiner Silbe erwähnt wird (der Autor will dem Leser jedoch
weismachen, es sei TB 297 gewesen). Ein weiteres Highlight bietet ein
Gespräch über sie Lanze des Loginus auf S. 37. John: "Ich denke,
dass es um die Lanze geht, Jane...blablabla...Damit hätte ich nicht
gerechnet." Jane: "In unserem Fall geht es um die Lanze - oder?"
Schlau bemerkt, liebe Jane! Wenn du nur mal besser zuhören würdest.
Auffallend sind zudem diesmal nicht die Tipp-, sondern die Wortfehler. Beispiel
von S. 6: 'Es war eine rein Frage, auf die ich keine konkrete Antwort geben
konnte.' Besonders spektakulär ist der Roman leider auch nicht, erst
am Ende kommt so etwas wie Action auf. Mal sehen, was der zweite Teil so
zu bieten hat. Der erste bekommt zunächst mal 3 Kreuze.
Besonderheiten:
Roman ohne Dämonen.
Erster Auftritt von Lucy.
Erste Erwähnung der Lanze des Loginus.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Was bitte soll das denn sein? Gespensterkrimicoverresteverwertung? Zumindest
sieht es so aus, als wäre es in den frühen 70ern gezeichnet worden.
Ich für meine Teil finde es ziemlich hässlich. Zu allem Übel
hat es auch nichts mit dem Roman zu tun. So gibt es diesmal...
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Auf ihrem Rückweg nach London machen John und Jane einen Umweg über
Lauder, da John noch einmal das Grab seiner Eltern besuchen möchte.
Als er zu dem Leihwagen zurückkehrt findet er seine Freundin Jane Collins
bewusstlos vor. In ihrer Manteltasche findet die Detektivin eine Nachricht
an John: "Treffen an der Ruine des Sinclair-Hauses". Doch als die Beiden
dort eintreffen, ist außer ihnen niemand da. John nutzt die Gunst der
Stunde und untersucht den Keller, der durch das Feuer nur teilweise
zerstört wurde (siehe JS
Band 1026). In dem Archiv
seines Vaters findet der Oberinspektor einen kleinen Schlüssel, der
zu einem Fach in dem Schreibtisch gehört, der ebenfalls noch in dem
Kellerraum steht. Dort findet John eine Aufzeichnung seines Vaters, in der
steht, dass Horace auf den Spuren von Loginus war. Da John in Lauder nicht
weiterkommt fahren er und Jane mit dem Wagen nach Newcastle, um von dort
mit dem Zug nach London zurückzukehren. Unterwegs ruft John sein Patenkind
Johnny an, da Bill nicht zu Hause ist. Johnny findet heraus, dass Loginus
der römische Hauptmann war, der Jesus am Kreuz eine Lanze in den Leib
gestoßen hat. Als John für sich und Jane Kaffee holen geht, bekommt
Jane Besuch von zwei finster aussehenden Kerlen und John wird von einer Frau
mit einer Waffe abgefangen. Die Dame stellt sich als Lucy vor und will zusammen
mit John und ihren beiden Helfern den Zug auf freier Strecke verlassen. Jane
Collins soll zuvor erschossen und als Leiche aus dem Zug geworfen werden.
Doch der Detektivin gelingt es ihre Gegner für Sekunden abzulenken und
so kann sie aus dem Zug springen, ohne sich eine Kugel einzufangen. John
aber bleibt in der Hand seiner Feinde und wird gezwungen aus dem Zug zu
springen....
Meinung:
Also dieser Roman liest sich wie ein unfertiges Skript. Der Stil ist in Ordnung,
doch was dem Leser an Druck- und Schreibfehlern untergejubelt wird, geht
wirklich auf keine Kuhhaut und kostet dem Roman dieses Mal auch ein Kreuz,
denn der Lesefluss wird erheblich gestört und der Spaß somit
getrübt. Des Weiteren passiert in diesem Roman nicht unbedingt allzu
viel und teilweise konnte ich Johns Reaktionen auch nicht nachvollziehen.
Da er in dem Keller seiner Eltern auf den Hinweis eines weiteren Erbes seines
Daddys gestoßen ist, würde ich als neugieriger Sohn alle
Möglichkeiten in Lauder ausschöpfen, ob weitere Nachrichten oder
Anhaltspunkte hinterlassen wurden. Aber er nimmt noch nicht mal die
Möglichkeit wahr, sich von einem unterforderten Dorfpolizisten den Begriff
Loginus entschlüsseln zu lassen. Zudem Jason Dark hier etwas schlampig
gearbeitet hat, denn wie Dämonengeist in seiner Bewertung ja auch schon
erwähnte, heißt der Hauptmann Longinus und nicht Loginus.
Komischerweise taucht bei einem Druckfehler tatsächlich mal der richtige
Name auf. So durfte auch ein Druckfehler mal ein gutes Werk tun. Nur weiß
ich zur Zeit nicht, was ich davon halten soll, dass John wieder mal auf die
Suche nach einem mystischen Artefakt geht. Erst der Dunkle Gral, dann die
Bundeslade, danach die Gebeine der Maria Magdalena und jetzt die Lanze des
Loginus. Ich hoffe Jason will nicht auch noch den Heiligen Gral verbraten.
Zumal die Bundeslade und die Knochen der Maria keine bedeutsame Rolle mehr
spielen. Ich hoffe für die Lanze lässt sich der Autor was Besonderes
einfallen. Wenn tatsächlich die Illuminaten dahinterstecken könnte
die Lanze ja als Waffe gegen die Horror-Reiter dienen, um diese vielleicht
endgültig zu vernichten. Mich wundert allerdings, dass John einfach
mal davon ausgeht, dass die Templer nichts damit zu tun haben, er hätte
Godwin ja wenigstens mal anrufen können, um zu fragen, ob er etwas
über die Lanze weiß. Die kurzen Auftritte von Bill und Sheila
und Suko und Shao dienten wohl der Seitenschinderei, ansonsten bietet erst
das Auftauchen der geheimnisvollen Lucy einen gewissen Anteil an Action.
Allerdings muss der Leser dieses Mal auf jegliche übersinnlichen
Phänomene oder gar Dämonen verzichten. Dafür ist die Szene
am Ende, wo Jane erschossen werden soll und John hilflos zusehen muss, sehr
gut beschreiben worden. Der Roman ist bislang noch ein waschechter Krimi,
mal sehen wie sich der zweite Teil entwickelt und wer wirklich hinter Lucy
steckt. Ich persönlich tippe auch auf die Halbschwester von John. Aber
erst mal abwarten und zwischendurch den neuen PZ lesen...
Besonderheiten:
Erster Hinweis auf die Lanze des Loginus
Erster Auftritt von Lucy
Johns Handy hat die Vorwahl 0168 - ......
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Hat leider gar nichts mit der Handlung zu tun, wenn man mal von dem Friedhof
absieht. Dazu ist das Cover noch nicht mal gut gezeichnet worden und sieht
aus wie eine Skizze.
Coverbewertung: