John Sinclair Nr. 1388: Die fliegenden Teufel
Die Gestalt auf der Lidge lag so steif wie der Fakir auf seinem Nagelbrett.
Selbst der letzte Hauch von Leben schien den Körper verlassen zu haben,
wobei man bei dem Liegenden von Leben nicht sprechen konnte, denn er sah
nur aus wie ein Mensch. Tatsächlich aber war er ein Blutsauger, ein
Vampir, auf dessen Stirn sich ein blutrotes D abmalte. Das Zeichen für
Will Mallmann, besser bekannt unter dem Namen Dracula II. Er meditierte und
war gedanklich zugleich präsent, damit er das verarbeiten konnte, was
man ihm übermittelte. Es waren Bilder, Szenen. Unglaublich. Sie regten
ihn auf, sie waren für ihn kaum zu begreifen. Er hatte seine Boten
ausgeschickt. Lautlos waren sie in seine Welt geflogen. Sie waren schnell,
sie waren dunkel, sie waren auch geschickt. Mallmann nannte sie seine fliegenden
Teufel. Fledermäuse!
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 14.02.2005, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Dracula II hat sich während seines Asyls in Assungas Hexenwelt blutdurstige
Fledermäuse gezüchtet. Diese hat er als kleine Spione in die ehemalige
Vampirwelt eingeschleust, um seinen Erzfeind den Schwarzen Tod beschatten
zu können. So wird er Zeuge des Kampfes zwischen dem Sinclair-Team und
dem Superdämon. Er sieht, wie John den Schwarzen Tod mit der Goldenen
Pistole ein zweites Mal vernichtet. Assunga weiß noch nichts davon,
und so will Mallmann die Gunst der Stunde nutzen und unerkannt sein altes
Reich übernehmen. Doch Assunga ist auf der Hut und lässt es sich
nicht nehmen Dracula II persönlich in die Vampirwelt zu bringen. Dort
konfrontiert er die Schattenhexe mit der Wahrheit. Der Schwarze Tod ist
vernichtet und nun will er die Vampirwelt neu errichten. Assunga beendet
das Bündnis und warnt ihren ehemaligen Partner ihr nicht in die Quere
zu kommen. Dracula II erinnert sich aber an eine andere Partnerin, die er
wieder an seiner Seite wissen will: Justine Cavallo. Deshalb sendet er seine
fliegenden Teufel zum Hause Jane Collins'. Dort befindet sich auch gerade
John Sinclair, der seiner Freundin persönlich von dem Sieg über
den Schwarzen Tod berichten will. Justine befindet sich auf Beutezug, so
bekommen es John und Jane allein mit den Blutsaugern zu tun. Die beiden vermuten
recht schnell, dass Dracula II dahinterstecken muss. Als es auf dem Hof zum
Kampf mit den kleinen Monstern kommt, erscheint Justine und rettet ihrem
"Partner" wieder einmal den Arsch. Auch sie ist der Überzeugung, dass
Mallmann ihretwegen die Fledermäuse geschickt hat. Kurz darauf ruft
er an und Justine erklärt ihm, dass die Partnerschaft zwischen ihnen
endgültig vorbei ist, und dass sie sich auf der Erde wohler fühlt,
als in der Vampirwelt. Zu Janes Leidwesen hat sie vor bei ihr wohnen zu bleiben.
Doch Dracula II gibt so leicht nicht auf. Während John und Justine im
Zimmer der blonden Bestie die neue Lage diskutieren und dann auch noch von
den Fledermäusen abgelenkt werden, bekommt es Jane im Hof hinter dem
Haus mit einem richtigen Vampir zu tun, den Mallmann im Hyde Park angefallen
hat. Doch dieser Blutsauger soll die Detektivin nur beschäftigen. Dracula
II erscheint als Riesenfledermaus und kidnappt die ehemalige Hexe. Er schafft
sie in die Vampirwelt. John hört die Kampfgeräusche und rennt runter
in den Hof, aber Jane ist verschwunden. Nur der Vampir sucht nach Nahrung
und attackiert den Geisterjäger. John macht kurzen Prozess mit dem Kreuz.
Dann informiert er Suko über die Ereignisse und wird kurz darauf von
Dracula II angerufen, der Jane Collins gegen Justine Cavallo eintauschen
will...
Meinung:
Nach dem enttäuschenden Dreiteiler scheint es wieder bergauf zu gehen.
Die Geschehnisse schließen nahtlos an die Vernichtung des Schwarzen
Tods an und beleuchten vor allem die Gefühle von Dracula II, der den
Kampf durch seine Fledermäuse beobachten konnte. Romane, die aus der
Sicht der Dämonen beschrieben werden finde ich besonders gut. Dieser
Band wird auch durchzogen von einer düsteren Vampiratmosphäre,
insbesondere als Dracula II den Jogger anfällt und der Vampir mit Jane
Collins kämpft. Auch die Dialoge zwischen John bzw. Jane und Justine
Cavallo sind sehr gelungen. Ich bin schon gespannt wie es im zweiten Teil
weitergeht. Vor allem da in der Vorschau berichtet wird, dass man das
überraschende Ende nicht so schnell vergessen wird. Leider gibt es auch
ein paar Punkte die dem, ansonsten hervorragenden Roman, ein Kreuz kosten:
Zum einen wird gleich zu Anfang behauptet, Mallmann und Assunga wären
einmal Todfeinde gewesen. Somit ist Jason wohl entgültig entfallen,
dass Assunga eigentlich eine Vampirhexe ist, die mitgeholfen hat, die Vampirwelt
aufzubauen und viel länger an Mallmanns Seite stand als Justine. Der
zweite Punkt ist nicht so schwerwiegend aber doch irgendwo ärgerlich:
Die fliegenden Teufel erinnern stark an "Die Vampir-Monster", mit deren Hilfe
der Schwarze Tod die Vampirwelt übernommen hat. Die Monster damals waren
zwar größer und durch genetische Umwandlung auch mutiert,
während die fliegenden Teufel noch relativ "normale" Fledermäuse
sind, abgesehen von ihrem Blutdurst, dennoch gleichen sie sich. Mich stört
auch weniger der Umstand, dass sich Dracula II ihrer bedient, als vielmehr,
dass sich niemand über die Parallele zum damaligen Fall Gedanken macht.
Zumal die Vampir-Monster auch das Haus der Lady Sarah angegriffen haben und
sogar am Tod der Horror-Oma schuld sind. Einen anderen Aspekt stellen die
Ghoul-Würmer dar. Sind sie mit der Vernichtung des Schwarzen Tods ebenfalls
vergangen? Wäre schön, wenn das mal erwähnt werden würde
und sie nicht auch so sang- und klanglos verschwinden würden wie oben
erwähnte Vampir-Monster. Zum Schluss noch ein Wort an alle, die mit
dem letzten Heft ausgestiegen sind: Selbst schuld, denn nach der Vernichtung
des Schwarzen Tods wird es wieder spannend.
Besonderheiten:
Das Zwangsbündnis zwischen Dracula II und Assunga geht zu Ende.
Dracula II übernimmt wieder die Vampirwelt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Wirkt teilweise zwar auch stark computerdegeneriert, ist aber bei weitem
besser als die Cover zu den letzten beiden Heften. Die Atmosphäre des
Romans wird durch das Titelbild gut unterstrichen.
Coverbewertung:
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Dracula II beobachtet mittels magischer Gedankenverbindung zu seinen Helfern,
gezüchtete Fledermäuse, wie John Sinclair den Schwarzen Tod vernichtet
(s. JS 1387). Daraufhin
entschließt er sich, in die Vampirwelt zurückzukehren und sich
von Assunga zu trennen (was aus seinen Vampiren in der Hexenwelt wird,
verschweigt der Autor geflissentlich). Zur Feier seiner Rückkehr versucht
er sogleich, Justine Cavallo wieder auf seine Seite zu ziehen. Zunächst
schickt er seine fliegenden Teufel, besagte Fledermäuse, zu dem Haus
von Jane Collins. Gemeinsam mit dem zufällig anwesenden John Sinclair
und Justine Cavallo gelingt es ihr, einen ersten Angriff zurückzuschlagen.
Mallmann bittet dazu die blonde Bestie, wieder an seine Seite zu treten,
doch die lehnt ab. Daraufhin greift er mit seinen Fledermäusen und einem
weiteren Wiedergänger, den er kurz zuvor ausgesaugt hat, erneut an.
Diesmal gelingt es ihm, Jane Collins zu entführen. Justine und John
können nicht mehr rechtzeitig einschreiten. Nur den Vampir kann John
mit seinem Kreuz erlösen. Dracula II hingegen nimmt die Detektivin mit
in seine Vampirwelt...
Meinung:
Nach der enttäuschenden Trilogie um den Schwarzen Tod waren meine
Erwartungen an diesen Roman um so höher, da Jason Dark für seine
guten Vampirgeschichten bekannt ist. Doch schon auf Seite 4 der erste
Schocker-Satz: 'Gerettet worden war er (Anmerkung: Mallmann) von seiner
ehemaligen Todfeindin, der Schattenhexe Assunga.' Das ist ja mal wieder ganz
was neues. Aber zum Glück pflanzte sich das nicht durch den Rest des
Romans, der flüssig zu lesen. Die Angriffe der Fledermäuse, Mallmann's
und des anderen Vampirs bieten ordentlich Platz für Action. Obgleich
die Fledermäuse, die mich auch ohne Echsenkopf frappierend an die
Vampir-Monster aus JS 1323-1326 erinnern, der wohl 1001. Abklatsch von
Hitchcock's "Die Vögel" sind und dieses Motiv schon mindestens halb
so oft schon in der JS-Serie verwendet wurde. Immerhin zeichnet sich eine
weitere neue Entwicklung in der Serie ab. Mallmann kehrt in die Vampirwelt
zurück (was laut Vorschau wohl nur ein Gastspiel sein wird) und will
Justine wieder als Partnerin zurück. Dass diese jedoch bei Jane Collins
bleiben will, konnte man sich als geneigter Leser schon denken. Weiterhin
wird es wohl zu einigen weiteren Konflikten mit Assunga kommen. Aber lassen
wir uns überraschen - der nächste Roman kommt bestimmt. Für
diesen hier gibt es erstmal 3 Kreuze.
Besonderheiten:
Dracula II kehrt in die Vampirwelt zurück und trennt sich von Assunga.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ich finde das Titelbild absolut lachhaft und schlecht computerverarbeitet.
Die einzige Verbindung zum Roman sind die Fledermäuse. Daher gibt
es...
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
Durch die Augen seiner Fledermäuse beobachtet Dracula II die Vernichtung
des Schwarzen Tods. Mit einem Trick lässt sich der Supervampir von Assunga
wieder in seine Vampirwelt bringen, wo er ihr von der Vernichtung des Skeletts
erzählt und ihr offenbart, dass er in seiner Welt bleiben wird. Assunga
akzeptiert dies, warnt Dracula II allerdings ihr nicht in die Quere zu kommen.
Doch dieser hat schon andere Pläne und will sich wieder mit Justine
Cavallo verbünden. Er kehrt in die normale Welt zurück und stärkt
sich erst einmal an einem unschuldigen Jogger. Sein Opfer nimmt er mit, um
es für seine Zwecke einzusetzen. John fährt zu Jane, um mit Justine
über die weitere Zukunft zu sprechen. Plötzlich bemerken sie Bewegungen
vor dem Fenster und als John nach draußen geht, wird er von einer Horde
Fledermäuse angegriffen. Justine kann eingreifen und den Geisterjäger
retten. Sie gehen zurück ins Haus, wo sie ein Anruf von Dracula II erwartet.
Er offenbart Justine seine Pläne, doch die will nichts davon wissen
und beim Sinclair-Team bleiben. Dracula II setzt den mittlerweile zum Vampir
mutierten Jogger vor dem Haus ab, wo er von Jane gefunden wird. Sie will
den Vampir vernichten, doch dazu kommt sie nicht mehr, denn Dracula II packt
sie und entführt sie in die Vampirwelt. Der Jogger wird von John vernichtet.
Er uns Justine müssen feststellen, dass sie von Dracula II ausgetrickst
worden sind. Zurück im Haus erreicht John erneut ein Anruf von Dracula
II. Er bietet John einen Austausch an. Jane Collins gegen Justine Cavallo.
Doch wie wird sich die Blutsaugerin entscheiden?
- Fortsetzung folgt -
Meinung:
Ein Aufschrei ging durch das Sinclair Volk, als sie erfuhren, dass der Schwarze
Tod vernichtet wurde. Viele haben ihre Romane verbrannt oder sind ganz aus
der Serie ausgestiegen. Doch da kann ich nur sagen, selbst Schuld. Mit diesem
Roman beginnt ein Zweiteiler der es in sich hat und den Dreiteiler um die
Vernichtung des Schwarzen Tods im Schatten stehen lässt. Dracula II
ist wieder da und dreht in diesem Roman wieder voll auf. Nicht das er John
gegenüber keine Dankbarkeit zeigen würde, doch er beginnt sofort
wieder damit sich seine Vampirwelt zu sichern. Gut finde ich es, dass er
wieder alte Verhältnisse herstellen will und sich von Assunga trennt.
Die Behauptung dass sie früher einmal seine Todfeindin war, finde ich
allerdings etwas übertrieben. Schließlich hat sie mit ihm zusammen
die Vampirwelt aufgebaut und hat sich erst gegen ihn gestellt, als Justine
Cavallo ins Spiel kam. Das Justine Cavallo keine Lust hat sich wieder mit
Dracula II zu verbünden, kann ich gut verstehen, denn in den letzten
Wochen wurde sie immer mehr zu einer selbstständigen Person, die sich
nicht mehr unter die Kontrolle des Supervampirs stellen will. Das sie im
Sinclair-Team bleibt ist einerseits zwar sehr gut, aber irgendwie machen
sich John und seine Freunde doch indirekt zu Mördern, da sie es akzeptieren,
dass Justine ihre Opfer aussaugt. Es gibt auch nicht wirklich einen Grund,
warum John nicht einfach seine Waffe hebt und die Blutsaugerin von dieser
Welt schießt. Den Schwarzen Tod gibt es nicht mehr und Dracula II ist
meiner Meinung nach kein Grund sie weiter existieren zu lassen, denn den
gab es ja vor der Rückkehr ja auch schon. Dennoch finde ich es so sehr
gut, wie es läuft, denn das sorgt für einige Spannungen im
Sinclair-Team und selbst John kämpf mit seinem Gewissen. Die fliegenden
Teufel des Dracula II erinnern mich irgendwie an die Vampir-Monster des Vincent
van Akkeren, die meiner Meinung nach zu wenig Beachtung finden. Mich würde
schon einmal interessieren, was aus denen geworden ist. Bei dem Angriff auf
John, hätte der sich ruhig einmal an den Tod von Sarah Goldwyn erinnern
können, da sie ja auf ähnliche Weise ums Leben gekommen ist. Ich
bin auf jeden Fall, jetzt erst mal auf den Zweiten Teil gespannt, der uns
in der Vorschau mit einem überraschenden Ende beschrieben wird. Das
setzt die Erwartungen natürlich nach oben, da dieser Roman ohnehin sehr
gut geschrieben war und ohne große Logikfehler ablief. Hier sind 4
Kreuze mehr als angebracht und ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil
in meine Finger zu bekommen.
Besonderheiten:
Dracula II kehrt in seine Vampirwelt zurück und verlässt sein Asyl
bei Assunga.
Dracula II entführt Jane Collins in die Vampirwelt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover ist mal wieder überhaupt nicht gelungen. Es ist viel zu dunkel
und die Fledermäuse sehen einfach billig gezeichnet. Da kann man ja
gar nicht anders als 0 Kreuze zu vergeben.
Coverbewertung: