John Sinclair Nr. 991: Der Kopf des Vaters
Zuerst flog die Tür auf! Dann sah der Mann die Frau. Als zweites die
Machete, in deren Klinge sich für einen winzigen Moment sein eigenes
Gesicht widerspiegelte. Die beiden Weinflaschen rutschten aus seinen Fingern.
Sie zerbrachen auf dem Boden. Der Mann hatte die Hände frei, doch er
war der Frau hilflos ausgeliefert. Mehrmals schlug sie mit der Machete zu...
von Jason Dark, erschienen am 30.06.1997, Titelbild: Mónica
Pasamón
Rezension
von Doppellutz:
Kurzbeschreibung:
Julia Sargasso, die Direktorin eines Zirkuses, bekommt ein Paket zugeschickt,
in dem der abgetrennt Kopf ihres Vaters liegt. Sie benachrichtigt Jane Collins,
die sie umgehend aufsucht, um das Rätsel des Schädels zu lösen.
Dabei verwandelt sich der Kopf in einen von Baphomet beeinflussten
dämonischen Schädel mit Hörnern und greift die beiden Frauen
an. Janes Silberkugeln können dem Kopf nichts anhaben, so flüchten
sie aus dem Wohnwagen. Garade noch rechtzeitig, denn dieser explodiert in
einer gewaltigen Feuersbrunst. Nach dem Anschlag tötet der Schädel
noch dein Einsatzleiter der Brandbekämpfer und verschwindet. Jane ruft
John und Suko zu sich, welche sich umgehend auf den Weg machen. Sie kommen
zu dem Schluß, das der Kopf nur von Julia's Mutter geschickt worden
sein kann, die sich mit ihrem Vater nach Spanien abgesetzt haben. Ihre Mutter
derweil hat den Torso ihres Mannes im Keller aufbewahrt, um ihm beim Verwesen
zu beobachten. Ihr Leben mit dem Mann, der früher ein Anhänger
der Templer um Baphomet war, glich einer Hölle. Daher tötete und
enthauptete sie ihn und schickte den Kopf ihrer gemeinsamen Tochter nach
London. Doch der Schädel kehrt als gehörnter kopf zurück und
tötet Carina Sargasso. John, Suko, Jane und Julia Sargasso fliegen nach
Spanien und können dort nur den Tot der Mutter feststellen. Im Keller
des Elternhauses kommt es zum Showdown und der Kopf wird von Suko mit der
Dämonenpeitsche bezwungen.
Meinung:
So langatmig wie der Vorgänger endete, verläuft leider auch die
inoffizielle Fortsetzung der Geschichte. Sie ist zwar nicht ausdrücklich
als Zweiteiler ausgeschrieben, geht aber in diese Richtung. Erneut ist es
wieder Jane, die von Julia Sargasso benachrichtigt wird, obwohl die Direktorin
doch seit dem letzten Fall wissen müßte, daß hier nur der
Geisterjäger selbst helfen kann. Nun ja, das kann man als kleine
Ungereimtheit hinnehmen. Aber wieder ist der Handlungsort hauptsächlich
der Zirkus. Die erste Hälfte des Romans wird erneut die Tatsache
ausgelutscht, daß Julia, bzw. dann auch Jane mit der Situation "nicht
zurecht" kämen. Ein Lieblingsspruch von Jason Dark, denke ich, da dieser
in den Geschichten viel zu oft rezitiert wird. Auch baut der Autor viele
Gespräche in die Handlung mit ein, die man im normalen Leben nie
führen würde. Gerade auch weil sich viele Dialoge in veränderter
Form wiederholen. Als John und Suko da sind, laufen wieder Gespräche
und Gedankenspiele, die das Ganze einen unechten Flair geben. Der finale
Ausflug nach Spanien mit vier Personen halte ich ein wenig übertrieben.
Früher ist John für gefahrenvollere Aufträge allein geflogen.
Und so einen "einfachen" mordenden Schädel zu stoppen...naja, ich weiß
ja nicht, ob da das ganze Sinclair-Team anrücken muß. Apropos
Früher! Ich finde Jason's Geschichten haben an Tempo verloren. Hier
fehlt einfach mehr Action. Einen Roman zu füllen nur um einen Mörder
auf dem Zirkus zu finden (siehe JS
990), kann ich ja gerade noch verschmerzen, aber daß der Folgeroman
den Handlungsbogen noch weiter ausdehnt ist für mich ehrlich gesagt
zuviel des Guten.
Fazit: Effektiv hätte diese Story auf 20 Seiten verkürzt werden
können. Dann wäre er, wenn er zusammen mit dem ebenfalls gestrafften
Vorgänger, ein guter Stoff für einen Roman geworden.
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover ist vom zeichnerischen her sehr gut wie ich finde. Nur stört
mich der Ring im Maul des Schädels, der kommt im Heft nicht vor.
Wüsste auch nicht, was das darstellen soll.
Coverbewertung: