John Sinclair Nr. 818: Lilith, der Teufel und ich

John Sinclair Nr. 818: Lilith, der Teufel und ich


Kommissar Harry Stahl saß auf dem harten Stuhl, das Gesicht in den Händen vergraben, und befürchtete, von der verdammten Stille aufgefressen zu werden. Bis er das Geräusch hörte. Klack... klack... klack... Er rührte sich nicht. Er horchte. Da liefen sie wieder, unsichtbar für ihn. Die Kugeln, die Tränen, die der schwarze Engel Luzifer geweint hatte, als man ihn in die Verdammnis stieß. Jemand hatte die Tränen aufgefangen und aufgehoben. Der Kommissar ließ die Hände sinken. Er wollte nicht glauben, wo er sich befand. Für ihn war es mehr als ein Traum, eine Einbildung, aber bei seiner freien Sicht mußte er sich jetzt eingestehen, wie sehr er sich seinen Träumen hingegeben hatte, denn die Wirklichkeit sah anders aus.


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 07.03.1994, Titelbild: Mónica Pasamón
Rezension von 
Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Suko und Harry Stahl tauchen wieder im Polizeipräsidium auf, wo Harry sofort wegen des Mordes, den er in Liliths Bann begangen hat, (s. Band 817 ‚Luzifers Tränenbecher') verhaftet wird. Nicht einmal der Einfluss von Sir James kann den Kommissar vor der Haft retten. In der Zelle erscheint Lilith, die Harry verführen möchte. Als John, Suko und Hauptkommissar Gericke im Zellentrakt auftauchen. Suko bleibt bei Harry in der Zelle, um ihn zu beobachten. Da erscheint Lilith erneut und schafft es, Harry und Suko ein zweites Mal in ihren Bann zu schlagen. John wird derweil von Asmodis gebeten, in die Vergangenheit zu reisen, als Lilith den Tränenbecher ein erstes Mal gefunden hat und das mächtige Gefäß an sich zu bringen. Obwohl John ahnt, dass der Pakt mit Asmodis nicht gut ausgehen kann, stimmt er zu und lässt sich vom Höllenfürsten zusammen mit Suko in die Vergangenheit transportieren. Hier treffen die beiden auf Lilith, die den Tränenbecher in ihren Händen hält. Sie gibt Suko den Befehl, John zu töten, doch der Geisterjäger kann seinen Freund bewusstlos schlagen. John aktiviert sein Kreuz, um Lilith zu vernichten. Doch dadurch verwandeln sich die sieben Tränen Luzifers in sieben böse Engel, die John vernichten sollen. Da erscheinen sieben Erzengel, die ihre bösen Gegenstücke vernichten. Sie bringen John und Suko, von dem der Bann abgefallen ist, wieder zurück in die Gegenwart. Harry Stahl wird aufgrund des Mordes vom Dienst suspendiert und spielt mit dem Gedanken, Privatdetektiv zu werden.


Meinung:
Dieser Roman kann die Spannung des Vorgängers leider nicht halten. Schon allein die Zeitreise, bei denen Jason Dark ja immer recht sorglos umgeht, stößt mir bitter auf. Warum reist Lilith mit dem Tränenbecher in die Vergangenheit, wo sich das Gefäß dann doch eigentlich ein zweites Mal befinden müsste? Und warum muss Asmodis überhaupt John vorschicken, um den Becher zu holen? Dass der Geisterjäger den nicht freiwillig wieder rausrückt, ist doch wohl klar. Dazu kommt wieder viel Gerede, bei dem aber nichts gesagt wird. Und am Ende verschwindet Lilith mit dieser ach so mächtigen Waffe - warum eigentlich? Das wurde nie geklärt… - und seither hat man nie wieder etwas von dem Becher gehört. All diese Punke tragen dazu bei, dass ich diesem Roman nur zwei Kreuze geben kann.


Besonderheiten:
Harry Stahl wird vom Polizeidienst suspendiert.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 331 ‚Shimadas Mordaugen'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 97 ‚Der Alptraum-Garten'.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt Lilith, wie John sie in der Vergangenheit sieht.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Mónica Pasamón-Motiv wurde im August 1995 auch noch auf der italienischen Publikation SKORPIO Nr. 248 verwendet:

Skorpio Nr. 248