John Sinclair Nr. 745: Angst über Altenberg

John Sinclair Nr. 745: Angst über Altenberg


Der braunhaarige Junge mit den sanften, fast mädchenhaft wirkenden Gesichtszügen veränderte sich praktisch von einem Augenblick zum anderen. Durch seine Gestalt, die sich bisher kaum bewegt hatte, rann ein Zittern, als wäre der Körper an einen Stromkreis angeschlossen. Der Mund klappte auf! Die Augen nahmen einen anderen Ausdruck an. Sie schauten böse, teuflisch und mordgierig. Der Junge starrte auf den schlafenden Mann ihm gegenüber. Ein fauchendes Geräusch drang aus dem Mund des Zwölfjährigen. Dann drückte er sich langsam in die Höhe. Die Lippen verzogen sich. Jenseits des Abteilfensters huschte die Landschaft vorbei. Dafür hatte der Junge keinen Blick. Er starrte den schlafenden an. Plötzlich sprang er vor. Seine Hände legten sich mit brutalem Griff um die Kehle des Mannes...


von Jason Dark, erschienen am 12.10.1992, Titelbild: Tim White

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John will mit Elohim in die kleine Stadt Altenberg in der Nähe von Köln fahren, da der Junge hier in einem Waisenhaus aufgewachsen ist. Auf der Fahrt dorthin versucht Elohim John zu erwürgen, obwohl er nicht genau weiß, was ihn dazu getrieben hat. In Altenberg angekommen, schleicht sich Elohim aus dem Hotelzimmer und geht in ein kleines Waldstück. Hier trifft er auf eine Hexe, die angibt, Elohims Eltern zu kennen und im Auftrag seiner Mutter, die der böse Elternteil in seinem Erbe ist, das Aufwachsen des Jungen überwacht hat. Die Hexe ist wütend, dass sich Elohim nicht für die böse Seite entscheiden konnte und will ihn von Zombies töten lassen, die sie aus der Erde holt. John ist dem Jungen gefolgt und kann ihn rechtzeitig retten. Auf der Suche nach Elohims Eltern stoßen die beiden auf einen Dom, in dessen Inneren sich plötzlich die Mutter des Jungen offenbart: es ist Lilith, die Urmutter der Hexen! Sie will Elohim auf ihre Seite ziehen und zum Bösen bekehren. John kann ihren Einfluss mit dem Kreuz zurückdrängen und dann zeigt sich auch Elohims Vater: Raniel, der Gerechte (s. Taschenbuch 136 ‚Der Gerechte').
Elohim fühlt sich bei ihm geborgen und so nimmt Raniel den Jungen mit in seine Welt.


Meinung:
Eine spannende Fortsetzung des letzten Dreiteilers, die ganz von der Frage lebt, wer denn nun Elohims Eltern sind. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Sache mit Raniel auch nicht ganz verstanden habe, denn der Gerechte sagt, dass es sein böses Ich gewesen ist, dass sich mit Lilith eingelassen hat; der Teil seiner selbst, den er in der alten Mühle vernichtet hat (s. Taschenbuch 136 ‚Der Gerechte'). Dann frage ich mich aber, warum in Elohim ein böser und ein guter Teil steckt, eigentlich müsste er dann doch durch und durch böse sein. Auf jeden Fall ist die Frage nach Elohims Aufenthaltsort erst einmal gelöst.


Besonderheiten:
Das böse Erbe seiner Mutter Lilith wird aus Elohim gelöscht.
Elohim wird von Raniel, seinem Vater zu sich geholt.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 258 ‚Die Killerfische'.


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