John Sinclair Nr. 320: Der Fluch von Babylon
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Es war kalt, roch nach Öl und irgendwie auch nach Elektrizität.
Die Wände vibrierten leicht, das schmale Bett besaß eine harte
Unterlage, unter der Decke liefen Rohre entlang, die Tür bestand aus
Metall, der Boden ebenfalls, der Raum besaß kein Fenster, und manchmal
flackerte das Licht. Insgesamt gesehen war es nicht eben ein Hort der
Gemütlichkeit, doch Claudia Darwood hätte in diesem Augenblick
mit keinem Königspalast tauschen wollen. Sie lag auf dem Bett der engen
Kammer, fror nicht mehr und war gerettet. Begreifen und fassen konnte sie
es noch immer nicht ganz, aber es mußte so sein. Wenn sie sich umschaute,
sah sie keine Wellen mehr, kein Schlauchboot und auch keine weißen
Monsterspinnen. Nur einen Türspalt, unter dem ein feiner heller
Lichtstreifen herfiel, der sich in diesem Augenblick veränderte. Er
wurde blaß, schwammig und wolkig. er selbst konnte sich dafür
nicht verantwotlich zeigen, aber Claudia wußte auf einmal, wer und
was dieser Veränderung steckte. Es war Nebel!
Teil 4 von Jason Dark, erschienen am 20.08.1984, Titelbild: Vicente
Segrelles
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Okastra erscheint auf dem U-Boot, das Suko und Claudia Darwood vor den Spinnen
gerettet hat (s. Band 319
Götzenbrut') und übernimmt die Führung des Bootes. Mit
seiner Magie schafft er das U-Boot in die Vergangenheit ins alte Babylon,
wo der Kult um den Götzen Baal seinen Höhepunkt erreicht hatte.
Suko, Claudia und die Besatzung des Bootes sollen dem Götzen geopfert
werden. Auch John befindet sich in Babylon, und zwar in seinem eigenen
Körper, nachdem der Barbar Torkan durch das magische Zepter Baals
getötet wurde. Baal teilt John mit, dass der silberne Dolch kein
rechtmäßiger Besitz des Geisterjägers sei und lässt
die Klinge von Silber in ein tiefes Schwarz wechseln. Dann verschwindet der
Götze mit dem Dolch. John hört die Stimme des Propheten Hesekiel,
der ihm erklärt, dass er John eine Chance zu entkommen geben kann, wenn
dieser sich anstelle eines anderen Opfers, eines Mannes namens Gideon, auf
dem Blutalter dem Gtötzen zum Kampf stellt. Zusammen mit Judith, Gideons
Frau, lässt sich John zum Altar bringen. John wird von Okastra bedroht,
doch er kann den Dämon mit Hilfe seines Kreuzes bannen und vernichtet
ihn mit dessen eigenen Schwert, als er ihn mit der Seite, die Skelette erschafft,
tötet. Judith kann in der Zwischenzeit Suko befreien, der dann Claudia
und seine Begleiter von den Fesseln befreit. John muss sich dem Götzen
stellen, der in Gestalt einer riesigen Schlange erscheint. Doch bevor es
zum Kampf kommt, hört John erneut die Stimme Hesekiels, der ihn mit
Suko, Claudia Darwood und den Soldaten wieder in die Gegenwart nach Campa
transportiert. Der magische Dolch bleibt bei Baal und auch das U-Boot bleibt
in der Vergangenheit verschollen.
Meinung:
Dieser Teil ist wieder ein wenig spannender als der vorhergehende, aber auch
ein wenig verwirrender. Diese ganzen Zeitreisen sind ja ein gefährliches
Pflaster, was die innere Logik der Geschichte angeht. In diesem Fall ist
das noch nicht ganz so schlimm, da hier keine wichtigen Geschehnisse geschildert
werden. Das Rätsel um den Silberdolch wurde leider auch nicht gelöst,
immerhin wird dieser Handlungsfaden bestimmt wieder aufgenommen. Ob man von
dem verschollenen U-Boot noch etwas hört, auf dem noch einige Soldaten
zurückgeblieben sind, wird sich zeigen.
Besonderheiten:
Johns Silberdolch gerät in die Fänge des Götzen Baal.
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 143 Mord in der
Mumiengruft'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 27.12.1988.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 06.12.1994.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Januar 2003 im
Sonderband
40 Teufelsdiener - Satansfreunde'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt Baal, wie er in Form einer Riesenschlange John in der
Rüstung des Gideon angreift. Die Szene ist gut getroffen und gefällt
mir auch von der Ausführung.
Coverbewertung:
Rezension von
Begemotas:
Kurzbeschreibung:
Dieser Abschlußband eines Vierteilers beschreibt JS Kampf gegen Okastra,
ein teuflischer Diener und Unterstützer des Götzenkultes Baal im
uralten Babylon. Dabei muß John Sinclair in eine antike Rüstung
steigen und in einer Arena mit Okastra und dessen Dämon-Soldaten fighten.
Die Rüstung kam dabei als unerwartete Hilfe von einer Frauengestalt
aus dem alten Testament, nämlich Judith. Unterstützung erhält
er von Suko und einem englischen Mädchen, welche zuvor an der Küste
NW-Spaniens von einem U-Boot der britischen Kriegsmarine aufgegriffen wurden.
Unmittelbar danach wird das U-Boot jedoch von Okastra durch ein Dimensionstor
ins alte Babylon entführt, ein Umstand, welcher dessen technokratischer
Kapitän Glenn bis zum bitteren Ende nicht wahrhaben will. Dies muß
auch seine Mannschaft büßen..... Dank Suko und dem Kreuz,
aber insbesondere auch dank Judith geht der Kampf äußerst knapp
für JS aus und es gelingt letztlich die Rückkehr in das kleine
Dorf im Norden Spaniens und in die Gegenwart, wo alles seinen Ausgang nahm
(Nr. 317). Alle überlebenden Beteiligten glauben, mehr geträumt
als Realitäten erlebt zu haben......sie wissen es jedoch leider
besser.
Meinung:
Mein erster JS mit einem Thema aus dem Altertum : Die Stadt Babylon, der
Baal-Kult, Okastra, Judith aus dem alten Testament usw. Das Ganze ist
eindrucksvoll kombiniert mit moderner Technik (U-Boot). Top-Szene : Der
Arena-Kampf am Schluß des Bandes, kann man sich dank solcher Filme
wie "Gladiator" gut vorstellen, aber natürlich geht's auch mit eigener
Phantasie : Staub, Hitze, schwere Rüstungen, unerbittliche Gegner, etc.
Sehr gelungen auch die Schilderung der Übernahme des U-Boots und dessen
Besatzung sowie deren Reise durch ein Dimensionstor ins alte Zwischenstromreich.
Möchte irgendwann die 3 Vorbände lesen, wenn ich sie jemals wo
aufstöbern kann.
Besonderheiten:
Spielt im Altertum, Vierteiler (eher selten beim frühen JS).
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild, offenbar von Vicente Segrelles (span. Zeichner), trifft genau eine
Szene des Romans mit Judith, JS in antiker Rüstung sowie Okastra in
Schlangengestalt.
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Nach der Berührung durch Baals Zepter wurde der Barbar Torkan
getötet und John hat wieder seinen eigenen Körper. Baal erklärt
ihm, dass Johns Silberdolch eigentlich ihm gehört und nimmt den Dolch
an sich. Anschließend hört John die Stimme des Propheten Hesekiel,
der sein Kreuz erschaffen hat. John soll sich anstelle eines Opfers auf dem
Blutaltar dem Götzen zum Kampf stellen. Dort begegnet er einer Frau
aus dem alten Testament, Judith. Auch bekommt er mit, dass Suko, Claudia
und die Soldaten des U-Bootes inzwischen von Okastra ebenfalls hierher, ins
alte Babylonien geschafft wurden, um in einem Ritual dem Götzen Baal
geopfert zu werden. Judith befreit Suko, der Claudia und die Soldaten befreien
kann. John tötet inzwischen Okastra mit dessen eigenem Schwert. Da taucht
Baal in der Gestalt einer riesigen Schlange auf. Er tötet den Kapitän,
doch bevor es zum Kampf und eventuellen weiteren Opfern kommen kann, spricht
Hesekiel nochmals zu John und schafft die Menschen aus der Zukunft wieder
in ihre Gegenwart. Baal behält den Dolch und auch das U-Boot bleibt
in der Vergangenheit verschollen.
Meinung:
Was mich an dem Roman stört, sind zwei Dinge:
1. Obwohl der Kapitän des Schiffes alles Mögliche miterleben muss,
was sehr phantastisch und eigentlich unmöglich ist, meint er immer noch,
dass alles unmöglich ist, selbst wenn er es selbst erlebt.
2. Suko, Claudia und die U-Boot-Besatzung werden von Okastras Schwert getroffen.
Aber dennoch löst sich ihr Geist nicht vom Körper, obwohl dies
eigentlich der Fall sein müsste.
Ansonsten ist es ein guter Roman, der eindeutig seine Stärken hat. Der
Kampf am Ende, Johns Zwiegespräch mit Hesekiel, Okastras Auftauchen
auf dem U-Boot usw. Ein Rätsel rangt sich jedoch weiter um den Dolch
und eine Frage bleibt: Wird John die Waffe jemals zurückerhalten?
Besonderheiten:
Johns Dolch bleibt in Baals Händen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild dieses Romanes wurde ebenfalls für das Buch "El Mercenario
- Die vier Prüfungen" verwendet.
Außerdem war die Szene auch schon auf dem Cover des spanischen
Comic-Magazins CIMOC Nr. 1 abgebildet: