John Sinclair Nr. 146: Höllenfahrt im Todesstollen
Es war kalt. Der Himmel war bleigrau. Die Dämmerung setzte sehr früh
ein. Über dem gefrorenen Boden des Friedhofs entstanden ein unheimliches
Flimmern und Flirren. Aus Millionen kleiner Partikelchen setzte sich nach
und auch eine schlanke Gestalt zusammen. Eine Frau war es. Mit langen feuerrotem
Haar. Eine unbeschreibliche Schönheit, deren Anblick jeden Mann in seinen
Bann schlagen mußte. Asmodina, die Tochter des Teufels, hatte
materialisiert...
von Fritz Tenkrat, erschienen am 20.04.1981, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Begemotas:
Kurzbeschreibung:
Eine kleine Bergbaugemeinde in Wales wird von dem Teufel und seiner Tochter
Asmodina heimgesucht. Vier Untote vom Dorffriedhof sind ihr Werkzeug, sowie
der Erbe und neue Besitzer des Bergwerkes. Es gibt schnell Tote und einige,
die beinahe sterben. Der Bürgermeister ruft einen Londoner Privatdetektiv
um Hilfe - Tony Ballard, der alsbald seine magischen Waffen einsetzen muß.
Unterstützung bekommt er von John Sinclair, der drei mal nur knapp dem
Tod entrinnt...in seinem Büro, auf der Autobahn und schließlich
in diesem Dorf. Nach einer rasanten Fahrt in das Bergwerk treffen sie auf
den rotglühenden Teufelsstein und John Sinclair sowie Tony Ballard
müssen ihr ganzes Können beweisen, um die Gemeinde noch zu retten
und um weitere zivile Todesopfer zu verhindern.....
Meinung:
Wirklich cool die Idee, Tony Ballard mit John Sinclair gemeinsam kämpfen
zu lassen. Hätte man aber auch zu einem Zweiteiler machen können!
Ballards Waffen sind im direkten Einsatz recht beeindruckend, vor allem sein
magisches Feuerzeug. Der heldenmütige Kampf der kleinen Gemeinde mit
ihrem unerschrockenem Bürgermeister, dem Dorfpfarrer ( Zitat "eine Art
Don Camillo von Wales") und sämtlichen erwachsenen Einwohnern erinnert
etwas an die legendäre Schlußzene vom ersten Frankenstein-Film
(1932/33). Top-Szene : Die rasante Fahrt von J. Sinclair und T. Ballard in
den Bergwerksstollen mittels Förderwagen.......was für eine Szene!
Trotzdem hat mich das Ende nicht so gewaltig beeindruckt....wie gesagt ein
Zweiteiler wäre auch besser gewesen, denn immerhin ging es ja um den
sehr mächtigen Teufelsstein.
Besonderheiten:
Die gemeinsame Arbeit von John Sinclair und Tony Ballard (eigene Serie im
Bastei-Verlag von A.F. Morland, 1982-90, davor in den Gespensterkrimis).
Dies ist bereits ihr 3. Abenteur zu zweit, nach
Nr. 25 "Das Geheimnis
des Spiegels" und Nr. 98
"Der Joker des Teufels".
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Beschreibt exakt die Szene "Fahrt in das Bergwerk Richtung Teufelsstein",
mit Kampf gegen die vom bösen Besitzer angeheuerten -und ortsfremden-
Bergleute.
Coverbewertung:
Rezension von Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Asmodina erscheint in Chattering, einem kleinen Ort in Wales und erweckt
Professor Francis Madderby, sowie drei seiner Helfer, zu untotem Leben.
Beobachtet wird sie dabei vom ortsansässigen Totengräber, die seine
Beobachtung natürlich auch sofort an den Bürgermeister Gilbert
Gember weiterleitet. Dieser versucht zu eben diesem Zeitpunkt gemeinsam mit
Tony Ballard, dem Dämonenhasser Nr. 1, Cornell Kendall davon abzuhalten
eine stillgelegte Mine, die er erbte, wieder in Betrieb zu nehmen. Denn
tatsächlich hatte Madderby ca. 100 Jahre zuvor dasselbe vor, weswegen
er, und seine Helfer, von einer aufgebrachten Meute aus dem Dorf, ermordet
wurden. Die Menschen Chatterings hatten damals befürchtet, Madderby
könne den gefürchteten Teufelsstein, der in der verschütteten
Mine immer noch existieren soll, freilegen und damit Tod und Unheil über
den Ort bringen. Ballard wittert nach der Mitteilung um Asmodinas Erscheinen
Lunte und alarmiert John Sinclair im fernen London, wo dieser sich gerade
von den überaus unangenehmen Auswirkungen eines telepathischen Kontakts
zum Teufelsstein erholt. Natürlich zögert John keinen Moment lang
und bricht sofort auf, um die etwas über 200 Meilen nach Chattering
noch am selben Abend zurückzulegen. Unterwegs wird er von einer weiteren
Vision des Teufelssteins beinahe überwältigt, kann diese jedoch
mit seinem Kreuz zurückschlagen und gerade noch soeben ein
Verkehrsunglück verhindern. In Chattering selber tötet Madderby
die Haushälterin des Bürgermeisters, während die Dorfbewohner
auf Tony Ballards Geheiß zusammengerufen werden und Suchtrupps
organisieren. Tatsächlich kann Pater Malloy, der Dorfpfarrer, in seiner
ungestümen Art sogar einen Untoten mit Weihwasser vernichten. John erreicht
Chattering und wird in eine Falle gelockt und beinahe von einem Zombie
getötet, doch Tony Ballard rettet ihn im letzten Moment. Gemeinsam
rücken sie nun den letzten beiden Untoten im Haus des Bürgermeisters
zu Leibe, doch das letzte Kapitel in diesem Drama ist damit noch nicht erreicht.
Cornell Kendall wird in seiner Mine nämlich fündig. Er hält
den Teufelsstein in seinen Händen und opfert seine Menschlichkeit, um
Macht, Reichtum und Unsterblichkeit zu erhalten. Doch er hat die Rechnung
- natürlich - ohne den Wirt, bzw. ohne die beiden Dämonenjäger
aus London gemacht, denn in einer waghalsigen Aktion dringen sie in den Stollen
ein und bis zu Kendall und den Teufelsstein vor. Während Tony sich mit
dem vom Stein umgewandelten und dämonisierten Kendall herumschlägt,
tritt John mit gezücktem Kreuz dem rotleuchtenden Höllenartefakt
entgegen. Ballard erledigt Kendall mit zwei geweihten Silberkugeln und John
zerstört den Stein - natürlich - mit seinem Kreuz. Gilbert Gember
und die anderen Dorfbewohner sind überglücklich diese Gefahr
überstanden zu haben und ernennen die beiden Dämonenjäger
voller Dankbarkeit zu Ehrenbürgern von Chattering!
Meinung:
Ja, was haben wir denn da? Ein wahres Schmuckstück, eine Offenbarung,
ein sensationelles Teil aus dem Bereich der sogenannten Schundliteratur.
So, genug der Lobeshymnen, auch wenn diese durchaus berechtigt sind. John
Sinclair trifft Tony Ballard. The Geisterjäger meets the Dämonenhasser
Nr. 1. Und herauskommt ein furioser, spannender Roman, der eigentlich nichts
zu wünschen übrig läßt. Nein, im Ernst! Als ich diesen
Roman (zum wiederholten Male, versteht sich!) durchlas, kam ich zu dem Ergebnis,
daß Fritz Tenkrat mit dieser Geschichte aus den Vollen schöpfte,
was ja auch verständlich ist, denn immerhin hat Tenkrat ja den
Dämonenhasser Tony Ballard erfunden und auch erfolgreich durch seine
eigene Serie geführt. Etwas befremdlich war es allerdings dann doch
für mich (als eingeschworenen Tony Ballard-Fan) über den Privatdetektiv
in der 3. Person zu lesen. Aber andererseits: Was soll man machen? Der Roman
erschien nun einmal in der John Sinclair Serie. Insgesamt dreimal schickte
Tenkrat John und Tony gemeinsam auf Dämonenjagd. Die beiden ersten Abenteuer
JS 25 und
JS 98 waren noch etwas
unausgefeilt, wobei von mal zu mal eine deutliche Steigerung zu erkennen
war. Mit diesem dritten Zusammentreffen aber, gelang dem Autor dann der
große Wurf. Und weil er eben so gut unterhält und er meine beiden
Lieblingsromandämonenjäger zusammenbringt, erhält er die volle
Punktzahl. Ach übrigens, kleine Frage noch an alle Tony Ballard-Fans,
die diesen Roman kennen. Erinnert euch Chatterings Pfarrer Pater Malloy nicht
auch irgendwie an Tony Ballards guten Freund Pater Severin? Der hat ja auch
öfters mal seine Schäfchen mit "schlagfertigen" Argumenten auf
den rechten Pfad zurückgeführt.
Besonderheiten:
John Sinclair und Tony Ballard arbeiten zum dritten Mal zusammen.
Dieser Roman wurde von Friedrich Tenkrat geschrieben.
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Was für den Roman gilt, gilt auch für das Cover. Vicente Ballestar
scheint sich damals mit diesem Bild ganz besonders viel Mühe gegeben
zu haben und das der Stollen wie ein weitaufgerissenes Maul mit langen, spitzen
Zähnen aussieht, finde ich echt genial. Die Szene kommt (abgesehen von
dem "Stollenmaul") auch tatsächlich so im Roman vor und Johns
Rückenansicht ist unverkennbar. Allerdings weiß ich nicht so recht,
was ich von Tony Ballard zu halten habe, der ja neben dem Geisterjäger
auf der Lore sitzt. Der kommt irgendwie nicht so rüber, wie man ihn
sich vorstellt, aber das mindert die Wertung um allerhöchstens einen
halben Punkt. Und da halbe Punkte nicht abgezogen werden können und
man ja aufrunden soll, auch hier
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Tony Ballard bittet John Sinclair um Hilfe. Nah des kleinen Städtchen
Chattering befindet sich ein altes Bergwerk, in dem der Teufelsstein begraben
liegt. Der machtgierige Besitzer Kendall will diesen Stein finden. John und
Tony beschließen diesen Stein zu vernichten, bevor er Schaden anrichten
kann. Bevor sie jedoch in das Bergwerk können, müssen sie das Dorf
noch vor vier Zombies befreien, die Asmodina erweckt hat. Mit Hilfe der
Dorfbewohner können sie die Untoten vernichten. Danach begeben sie sich
zum Bergwerk. Doch Kendall hat den Teufelsstein schon gefunden und befindet
sich bereits in seinem Bann. Während Tony Ballard sich um Kendall
kümmert, vernichtet John mit seinem Kreuz den Teufelsstein.
Meinung:
Wer hätte das gedacht? Nach den letzten beiden Abenteuern mit Tony Ballard
nun endlich ein Roman mit ihm, der mir durchaus gefallen hat. Tony Ballard
gefällt mir persönlich nicht sonderlich, aber dieser Roman kann
sich, im Gegensatz zu vielen anderen Romanen von Fremdautoren, wirklich sehen
lassen. Leider hatte Asmodina nur einen sehr sehr kurzen Auftritt, den man
ruhig noch etwas hätte ausbauen können. Nichts desto trotz eine
schöne kurzweilige Durchschnitts-Geschichte, die man ruhig weiter empfehlen
kann.
Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Friedrich Tenkrat geschrieben.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover passt zum Roman und die Szene kommt auch dort vor. 4 Kreuze kann
ich für die gelungene, düstere Darstellung vergeben.
Coverbewertung:

Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
In seinem Büro sitzend überfällt John eine Vision von
einem Teufelsstein. Kurz darauf wird er von Tony Ballard (eigene Serie)
angerufen. Der Dämonenhasser ist in Chattering. In diesem kleinen Ort
soll Asmodina vier Zombies erweckt haben und ein emsiger Minenbesitzer
möchte den Teufelsstein finden, der in seiner Miene versteckt sein soll.
Auf der Fahrt in das kleine Örtchen wird John wiederholt von den schwarzen
Mächten attackiert, kann diese aber zurückschlagen.
In Chattering selbst gelingt es John, Tony und dem Pater des Ortes die vier
Untoten zu erledigen. Nun geht es in die Miene, wo Kendall, der Besitzer
der Miene, inzwischen den Stein gefunden hat und in dessen Bann gefangen
ist. Während Tony den Mann mit zwei Silberkugeln erlöst, rückt
John dem Stein zu Leibe und kann ihn mit knapper Not
vernichten.
Meinung:
Geisterjäger meets Dämonenhasser! Ein Supergespann! Schade,
dass diese beiden Serien nicht öfter verwoben wurden. Es ist ein Superroman.
Die Fahrt in den Stollen, der Showdown vor dem Stein, Johns Vision, alles
ist genial. Ich glaub, ich muss mir doch auch mal die Serie von Tony Ballard
durchlesen.
Besonderheiten:
Roman von Friedrich Tenkrat.
John Sinclair und Tony Ballard arbeiten zusammen an diesem Fall
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
In dem kleinen englischen Ort Chattering bereitet die Teufelstochter Asmodina
eine neue Schandtat vor. Auf dem lokalen Friedhof erweckt sie eines Nachts
die Leiche eines gewissen Professor Madderby und dessen drei Spießgesellen
zu einem untoten Leben. Der Friehofswärter Carlo Cotterill wird dabei
Zeuge und schlägt sofort Alarm im Dorf. Gilbert Gember, der
Bürgermeister von Chattering, bittet den Privatdetektiv und
Dämonhasser Tony Ballard um Hilfe, welcher sich dann auch gleich mit
seinem Freund und Kampfgenossen John Sinclair kurz schließt.
John ist bereits vorgewarnt, denn die dunklen Mächte haben ihn bereits
mit einer teuflischen Vision im Yard-Gebäude konfrontiert: einem Stein
in Form eines dämonischen Kopfes, welcher an einem unbekannten Ort verborgen
sein soll. Und genau dieser Teufelsstein ist das eigentliche Motiv für
Asmodinas reges Treiben in Chattering. Die Zombies dienen alleine dazu, die
Dorfbewohner davon abzuhalten, in einem still gelegten Bergwerk nach dem
Rechten zu sehen. Denn hier gräbt der gewissenlose Cornell Kendall trotz
aller Warnungen nach diesem sagenumwobenen Teufelsstein, von dem er sich
grenzenlose Macht und Reichtum verspricht.
John und Tony versuchen die aufkommende Katastrophe abzuwenden, doch treffen
sie nach den wilden Auseinandersetzungen mit den vier Zombies etwas zu spät
am Stollen ein. Kendall hat den Teufelsstein bereits gefunden
Meinung:
Ein Gastautoren-Beitrag von Jason Darks langjährigen Freund und Kollegen
Friedrich Tenkrat, und gleichzeitig auch einer der besseren Sorte. Zwar gibt
es für meinen Geschmack mal wieder ein paar Zombie-Prügeleien zuviel,
doch macht die Kulisse des verschlafenen Ortes Chattering und die schleichende
Bedrohung aus dem Bergwerk dieses kleine Manko einigermaßen wett. Tenkrat
verunglimpft unseren lieben John diesmal auch nicht so sehr, wie es manch
anderer Fremdautor zu tun pflegt, und baut dabei seinen eigenen Serienhelden
ebenfalls recht sympathisch mit in die Handlung ein.
Viel kann man ansonsten nicht zu dieser Story sagen. Einfach eine nette
kurzweilige Abenteuer-Gruselgeschichte, die insbesondere dadurch interessant
wird, dass nun mal die Serienhelden Tony Ballard und John Sinclair im
fröhlich vereinten Kombi auftreten
Besonderheiten:
Fritz Tenkrat lässt zum dritten Mal den Geisterjäger John Sinclair
gemeinsam mit dem Dämonenhasser Tony Ballard gegen die dunklen Mächte
antreten
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Eine stimmungsvolle und ansprechende Szenerie, die Tenkrat versucht, in die
Handlung einzubauen. Er versucht dieses Inferno damit zu erklären, dass
John hier mit einer optischen Täuschung konfrontiert wird, verursacht
durch das rote Licht aus dem Stollen
Coverbewertung: