John Sinclair Nr. 129: Der Zyklop aus der Hölle
John Sinclair Nr. 129: Der Zyklop aus der Hölle


Die nackte Frau stand am Rand des Moors. Silberfarbenes Mondlicht badete ihren hüllenlosen Körper. Sie hatte die Arme erhoben, den Mund weit geöffnet und schien das Licht in sich einzusaugen zu wollen. "Satan" rief sie. "Satan, erscheine!" Und der Teufel kam. Seine riesige Fratze erschien auf dem Wasser und näherte sich der Rufenden. Dabei wußte die Frau nicht, daß sie beobachtet wurde. Karl, ihr Mann, schaute ihr zu, und in seinem Innern wurde in diesen Minuten ein schrecklicher Plan geboren, dessen schlimme Saat erst Jahre später aufgehen sollte...


von Jason Dark, erschienen am 22.12.1980, Titelbild: José Perez Montero

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Kommissar Mallmann jagt zusammen mit dem örtlichen Wachtmeister Nese einen Profikiller im Teufelsmoor bei Bremen. Als die beiden den Mörder finden wird er gerade von einem Monster in ein Sumpfloch gezogen, für ihn kommt jede Hilfe zu spät. Doch der höllische Zyklop greift die Polizisten an, die zwar entkommen können, doch Wachtmeister Nese, der zu lange in das Auge des Monstrums geblickt hat, gerät unter den Bann des Höllenmonsters. Er schlägt Will Mallmann nieder, der aber zuvor noch seinen Freund John Sinclair informieren konnte. Dieser wird in Bremen von dem Wachtmeister abgeholt, was ihn zwar wundert aber nicht misstrauisch macht. Nese steuert das Auto mit dem Geisterjäger ins Moor. John kann dem Anschlag in letzter Minute entkommen, in dem er auf das Dach steigt und von dort auf das Land springt. Der Moorbewohner Karl Merkens liest John auf und nimmt ihn mit nach Hause. Dort schlägt er den Geisterjäger nieder. Auch Will Mallmann befindet sich in Merkens' Gewalt. Er hat den Kommissar, zusammen mit seiner Tochter Alceste und dessen Freund in den Keller gesperrt. Merkens der seine Frau, eine Hexe, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ermordete, wurde dafür zur Strafe von Satan in einen Höllenzyklopen verwandelt. Merkens will nun seine eigene Tochter opfern, um den Fluch zu löschen. Während sich Merkens in den Zyklopen verwandelt und die Zeremonie vorbereitet, soll Nese John töten. Doch dem Oberinspektor gelingt es den Wachtmeister mit dem Kreuz aus dem Bann zu befreien. Denn Zyklopen stellt er, bevor er das Menschenopfer vollziehen kann und vernichtet ihn in einem mörderischen Kampf mit dem Kreuz.


Meinung:
Ein sehr spannender Roman, der einmal mehr in Norddeutschland spielt, obwohl dieser Schauplatz eigentlich selten genug ist. Die Gegend um und in dem Teufelsmoor wird sehr stimmungsvoll beschrieben und auch das Monster, dass in einem Sumpfloch auf seine Opfer lauert erfüllt seinen dramaturgischen Zweck. Schmunzeln musste ich über Wills ausführliche Beschreibung die er dem Wachtmeister gibt: Er ist groß und blond. Das erinnerte mich an das WortArt-Hörspiel Nr. 15 "Die Geisterbraut". Ein Wunder, dass Will die Polizeischule geschafft hat ;-). Eine kleine Unstimmigkeit fiel mir auf, als Wachtmeister Nese auf John feuerte und den Schuss verreißt, woraufhin John sich denkt, dass der Polizist noch mit einer Pistole geschossen hat. Aber der Wachtmeister hat erst vor kurzem im Moor auf den Zyklopen geschossen und dadurch Will Mallmann das Leben gerettet. Das kann John natürlich nicht wissen, aber als Polizist wurde sicherlich auch Wachtmeister Nese an der Pistole ausgebildet, so dass Jason hier schon einen Handlungsfehler begangen hat und John eigentlich tot sein müsste. Also keine Gedanken mehr gemacht über plötzlich auftauchende Kinder der Horror-Oma, verschwundene Bumerangs oder falsch wiedergegebene Bündnisse unter den Schwarzblütlern. Ist sowieso alles für die Katz, da John sein Leben in Band 129 eigentlich aushauchte. Aber wir sind ja nicht pingelig und dieser Roman hat mir ansonsten auch sehr gut gefallen. Ich würde sogar eher diesen Roman als Hörspiel vorschlagen als die "Eisvampire". Denn in dieser Folge könnte man mehr auf Will Mallmann eingehen und beschreiben, wie er den endgültigen Tod seiner Frau verkraftete.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein sehr düsteres Cover, dass seinen eigenen Reiz hat. Der Künstler wurde innerhalb der Serie sehr sparsam eingesetzt, aber seine Bilder bieten immer wieder eine gelungene Abwechslung.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Will Mallmann jagt in einem Sumpf einen Verbrecher. Dieser wird von einem Zyklopen, der aus dem Morast steigt, ins Moor gezogen. Will Mallmann und sein Kollege Nese können gerade nochmal entkommen. Bevor der vom Zyklopen besessene Wachtmeister Nese Mallmann niederschlägt und entführt, kann Mallmann noch John Sinclair informieren. Dieser reist nach Deutschland und wird von Nese abgeholt. Ohne zu ahnen, daß Nese besessen ist, läuft John direkt in eine Falle. Nese fährt das Auto direkt in den Sumpf hinein, wo John vom Zyklopen angegriffen wird, ihn allerdings verjagen kann. Unterdessen trifft sich ein junger Mann namens Manfred Riegel mit seiner Geliebten, einer jungen Frau namens Alceste, die zusammen mit ihrem Vater Karl Merkens in einer kleinen Hütte im Sumpf wohnt. In einem verbotenen Zimmer entdecken die beiden die mumifizierte Leiche von Alcestes Mutter, als plötzlich Karl Merkens auftaucht. Er überwältigt beide und sperrt sie in den Keller, wo auch Mallmann gefangen wurde. Danach fährt er mit einem Boot in den Sumpf und trifft auf John Sinclair. John fährt mit, ohne zu ahnen, daß er schon wieder in eine Falle läuft. In Merkens Hütte stellt sich heraus, daß Merkens selbst der Zyklop ist. Seine Frau war einst eine Hexe und hat sich dem Satan verschworen. Als er sie tötete, verfluchte ihn der Teufel und machte ihn zu seinem Diener. Im Keller des Hauses kommt es dann zum Showdown. John vernichtet mit seinem Kreuz den Zyklopen.


Meinung:
Ein eher durchschnittlicher Roman. Der Zyklop passt irgendwie nicht so in die Sumpflandschaft von Norddeutschland. Die Landschaft an sich ist für die Geschichte eigentlich nicht von Bedeutung, so daß man den Roman auch gut und gerne in Griechenland hätte spielen lassen können. Hätte für eine Zyklopen-Geschichte viel besser gepasst. Ansich ein recht stimmungsvoller Roman, auch wenn Karl Merkens seine Frau mal Olga und ein anderes Mal Bernadette nennt, was ich persönlich ziemlich witzig finde. Aber über so kleine Fehler sieht man schon mal großzügig hinweg.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Mit viel Fantasie kommt diese Szene sogar im Roman vor. Nur das Alceste im Roman noch nackiger war als auf dem Cover und die Szene im Keller spielt und nicht in einer Höhle.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
Während einer Verbrecherjagd in einem Moor wird vor Will Mallmanns Augen der gejagte Verbrecher von einem Zyklopen in den Sumpf gezogen. Er gibt John bescheid und will sich mit ihm treffen. Auf dem Rückweg wird er jedoch von seinem Kollegen, Wachtmeister Nese, überrumpelt. Er ist von dem Zyklopen besessen und gehorcht ihm nun. Als John in Deutschland ankommt, wird er von Nese abgeholt, mit der Begründung, dass Will in einem Dorf am Moor wartet. Auf dem Weg dorthin will Nese auch John loswerden, und steuert das Auto, mit dem sie gekommen sind, kurzerhand mit Vollgas ins Moor. John gelingt es, sich zu retten, und wird von einem Einwohner des Sumpfes in seinem Boot mitgenommen. Bei ihm Zuhause erfährt John, dass sein Retter der Zyklop ist und nun Will Mallmann, seine Tochter und ihren Verlobten umbringen will. Ein verzweifelter Kampf beginnt, bei dem John allein gegen den Zyklopen und gegen den verblendeten Wachtmeister steht...


Meinung:
Eine recht unterhaltsame und spannende Geschichte, was nicht nur an der Landschaft und dem Zyklopen, sondern auch an dem Familiengeheimnis der Merkens liegt. Am meisten haben mir Anfang und Ende des Romans gefallen, da der Autor eine richtige Gruselstimmung schafft. Das Merkens Asmodis seine Tochter opfern will um sich vom Teufel loszusagen, die Zweideutigkeit, dass er mit dem Teufel verbündet ist und ihn trotz allem hasst, passt ebenfalls gut in die Geschichte.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
John Kämpft gegen einen Zyklopen, und keinen Troll. Nunja, abgesehen von dem Bäuchlein des Zyklops in Ordnung, da er sehr muskulös beschrieben wurde. Und Haare wie Gundel Gaukeley hat er eigentlich auch nicht :).


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Will Mallmann jagt zusammen mit dem Polizisten Nese einen Profi-Killer durchs Moor. Die beiden müssen mit ansehen, wie ein schrecklicher Zyklop den Verbrecher in den Sumpf zieht. Will informiert natürlich sofort John, der unverzüglich nach Deutschland kommt. Dort wird er von Nese abgeholt. Was John nicht weiß: Nese geriet in den Bann des Zyklopen, hat Will niedergeschlagen und will nun John in eine Falle locken, der sich der Geisterjäger knapp entziehen kann, aber nur, um kurz darauf in eine zweite Zwickmühle zu geraten. Er gerät nämlich an Karl Merkens, der den Geisterjäger mit in sein Haus nimmt. Dort stellt sich heraus, dass Merkens und der Zyklop identisch sind. Merkens' Frau war eine Hexe und wurde von ihrem Mann umgebracht. Der Teufel verwandelte daraufhin Karl in den Zyklopen. Nun will dieser seine Tochter opfern, um sich sozusagen freizukaufen. John gelingt es, den immer noch unter dem Bann stehenden Nese von dem Bann zu befreien. Aber wird er auch das Mädchen retten können, die schon auf dem Opferaltar liegt?


Meinung:
Ein guter Roman, der durch die stimmungsvolle Atmosphäre sowohl im Moor als auch im Keller von Merkens' Haus besticht. Das Familiengeheimnis trägt zusätzlich zur Spannung bei. Dass Merkens sich durch das Opfer seiner Tochter "freikaufen" will und sein Hass auf den Teufel, fand ich 'ne gute Idee.


3 von 5 möglichen Kreuzen:

3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Kommissar Will Mallmann verfolgt den berüchtigten Killer Bert Malik durch das Teufelsmoor bei Bremen. Zusammen mit seinem Kollegen vor Ort; dem Wachtmeister Nese; wird er dabei Zeuge, wie ein monströser Zyklop sich aus dem brackigen Sumpfwasser erhebt und den Verbrecher in die Tiefe zieht. Die beiden Gesetzeshüter können selbst nur mit knapper Not der unheimlichen Bestie entkommen.
Will berichtet sofort seinem Freund John Sinclair von den Ereignissen im Moor und bittet diesen, nach Deutschland zu kommen. Leider kann Mallmann sich nicht mehr wie geplant mit dem Geisterjäger am Bremer Flughafen treffen, denn Nese scheint plötzlich unter dem Bann des Zyklopen geraten zu sein. Ein rot leuchtendes Auge erscheint auf seiner Stirn, und der Wachtmeister setzt den Kommissar kurzerhand außer Gefecht.
Zur selben Zeit mitten im Teufelsmoor trifft sich die hübsche Alceste mit ihrem Freund in der elterlichen Hütte. Die beiden wollen Alcestes Vater Karl Merkens mit ihrer Liebe zueinander und einer geplanten gemeinsamen Zukunft konfrontieren. Während sie nervös auf Merkens' Rückkehr warten, machen sie in einem verschlossenen Zimmer eine schreckliche Entdeckung. Offensichtlich hat Merkens seine angeblich vor ein paar Jahren verschwundene Frau ermordet und ihre nahezu verweste Leiche im Haus versteckt. Mit Entsetzen müssen die beiden jungen Leute nun die Geschichte hören, dass Alcestes Mutter angeblich einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sei. Karl Merkens habe sie deshalb getötet und belud sich dafür mit einem grausamen Fluch. Als mordender Zyklop muss er nun immer wieder durch den Sumpf streifen. Um sich von diesem Schicksal zu befreien will er nun seine eigene Tochter dem Satan opfern.
Und genau mit diesem einäugigen Monster wird nun auch John Sinclair konfrontiert, wobei er zusätzlich versucht, Will Mallmann und das junge Paar aus der Gewalt des Zyklopen zu befreien. In der Hütte von Merkens kommt es zum entscheidenden Kampf…


Meinung:
Und wieder mal glänzt die Kulisse mit fantastischer Atmosphäre und einer passenden Gruselstimmung. Eine neblige und unheimliche Moorlandschaft mit allen zugehörigen Sperenzien, eine heruntergekommenen Hütte sowie ein monströser Zyklop in dieser schlammigen menschenfeindlichen Umgebung. Insbesondere die Beschreibung, wie man zuerst nur sein rot glühendes Auge in den Tiefen der Wasserlöcher herumwandern sehen kann, sorgt für herrliche Gänsehaut. Angenehm zeigt es sich auch, dass die Zahl der Protagonisten überschaulich bleibt und die Geschichte sich so wunderbar aufbauen kann, ohne mit zahlreichen unnötigen Nebenhandlungen an den verschiedensten Stationen zu verwirren, nur damit die 64 Seiten gefüllt werden. Nein, JD kommt hier mit einer nett durchdachten, vernünftig strukturierten und schön abgeschlossenen Gruselstory daher. Bitte mehr davon….


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Eine Szene in dem typischen dunkelgrünen und blauen Zwielicht, wie man es schon öfters auf den JS-Titelbildern genießen konnte. Der Zyklop wirkt dabei richtig brutal und bedrohlich. Man könnte hier die Szene aus Merkens Keller vermuten, als er seine Tochter opfern möchte, nur die Kleidung der jungen Dame will da nicht so richtig passen, es sei denn sie trägt etwas ausgefallene Unterwäsche. Wenn man sich die rechte Hand des Monsters dazu noch anschaut, könnte man meinen, dass der Zeichner einfach nur die Machete vergessen hat, die in der Erzählung als Opferinstrument erwähnt wird…


Coverbewertung:
3 Kreuze