John Sinclair Nr. 54 : Die grüne Hölle von Florida
Wir hatten keine Ahnung von seiner Existenz, als wir nach Fort Lauderdale
in Florida kamen, um Urlaub zu machen. Durch Zufall erfuhren wir von ihm,
einem grausamen Vampir namens Zubin Zagarro, der vor vielen Jahren sein Unwesen
getrieben hatte und dann ohne ersichtlichen Grund verschwunden war. Er war
nicht tot. er schlief nur irgendwo in der endlosen Weite der Evergaldes.
Eine einzige Revolverkugel war für seine Rückkehr verantwortlich.
Er stand auf aus seinem irdenen Grab, um seine Schreckenstaten fortzusetzen.
Suko und ich wußten nicht wie schwierig es werden würde, ihm sein
blutiges Handwerk zu legen...
von Fritz Tenkrat, erschienen am 17.07.1979, Titelbild: Josep Marti Ripoll
Rezension von
Begemotas:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko machen einen Kurzurlaub in Fort Lauderdale, Florida,
USA. In einer Bar namens "Pretty Flamingo" soll in wenigen Tagen ein
Musikband-Nachwuchswettbewerb stattfinden (heute würde man wohl Casting-Show
sagen). Eine solche Gruppe von 2 Boys & 2 Girls inklusive deren Manager
machen zur Entspannung kurz vor dem Bühnenauftritt eine Bootsrundfahrt
durch die berühmten Everglades-Sümpfe und lösen mehr durch
Leichtsinn als Absicht den Tod der einzigartigen und verfluchten weißen
Fledermaus aus. Dadurch wird Zubin Zagarro ,ein Vampir, mal als Fledermaus
mit menschlichem Antlitz, mal als großer hagerer schwarzer Mann auftretend,
wieder zum Leben erweckt und beginnt sofort damit, Fort Lauderdale nächtens
zu tyrannisieren. Ein Opfer nach dem anderen ist zu beklagen, diese müssen
durch John Sinclair und Suko mittels Pfählung endgültig vernichtet
werden (übrigens zum gehörigen Entsetzen der örtlichen Polizei),
da sie ja sonst selbst bald als Vampire ihr Unwesen treiben würden.
Auch die lokale Mafia kommt durch Schutzgelderpressung des "Pretty Flamingos"
ins Spiel und hat alsbald - für sie völlig unerwartete - Verluste
dank Zubin Zagarro zu beklagen. Mittels Zauberformeln, geschrieben auf dessen
Sumpfversteck in den Everglades, und Sonnenlicht können Suko und JS
ihn letztlich für immer (?) besiegen, nicht ohne vorher dessen vor allem
weibliche Geiseln (Zwei Nachwuchs-Sängerinnen und eine Reporterin) zu
befreien.
Meinung:
Ein exotisches Meisterstück von Fritz Tenkrat, die Musikshowszene der
späten 70er wird ganz offensichtlich als Hintergrund skizziert, die
eigentliche Hauptfigur aber ist natürlich der Vampir der grünen
Hölle von Florida. Letztere wird eindrucksvoll und detailreich mit ihrer
ganzen Faszination, aber auch bedrohlichen Aura für den Menschen dargestellt
(Ich habe mir extra wegen diesem Heft noch mal einen Bildband über die
Everglades angesehen). Die Landschaftsbeschreibungen von J. Dark sind
übrigens ein Grund, warum ich die Serie zunehmend so faszinierend finde:
Prägnant und eindrucksvoll, einige Details - jedoch nicht zu viele,
und immer die oft unterschwellig vorhandene Bedrohung betonend, die fast
immer von ihnen ausgeht. - Zubins Zagarro Auferstehung und Ende sind mit
wenigen Worten unvergesslich geschildert - wäre verfilmenswert. Sein
Verhalten als Vampir ist natürlich an Christopher Lee's einzigartige
Darstellung aus den 60ern angelehnt, ebenso die div. Pfählungen; wie
bereits gesagt, eindrucksvoll. - Die Erotik darf auch in diesem frühen
Roman nicht fehlen - diesmal in Form einer hübschen Reporterin, deren
physische Beschreibung bemerkenswert deutlich ist - und Sukos sowie JS Reaktionen
darauf....zu weit wird jedoch niemals gegangen.
Besonderheiten:
Die Rasanz und Spannung der Handlung, typisch für JD's frühe Romane,
langweilig wird es nie (in den späteren Romanen wird es das übrigens
auch nicht, nur wirken diese auf mich etwas gesetzter; vorliegender Roman
ist so ein klassischer "John Sinclairs Sturm-und-Drang-Zeit" Roman). .....und
das alles vor exotischer Kulisse !
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Ansprechend, sieht nach tropisch-exotischem Abenteuer aus (was es ja dann
auch ist).
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
In den Sümpfen von Ford Lauderdale, Florida erschießt der
Musikproduzent Butch Wooley eine weiße Fledermaus. Die Legende besagt,
wenn die weiße Fledermaus stirbt, wird der Vampir Zubin Zagaro wieder
erwachen und seinen Schrecken verbreiten. John Sinclair und Suko, die zur
selben Zeit Urlaub in Ford Lauderdale machen, hören von dieser Geschichte
und kurz darauf gibt es schon den ersten Toten. Immer mehr Menschen aus Johns
Umkreis verschwinden, und so machen er und Suko sich in den Sümpfen
auf die Suche nach Zagaros Unterschlupf um die Verschwundenen zu retten und
den Vampir zu töten.
Meinung:
Eher durchschnittliche Kost. Die Vampirgeschichten, die nicht von Jason Dark
stammen, gefallen mir eher weniger. Also nichts neues von Fritz Tenkrat.
Die tropische Stimmung trübt den Gruselfaktor um einiges und die Dialoge
sind auch nicht das wahre, sondern eher etwas platt. Die ständige
Schwärmerei von Suko wegen der Reporterin ging einem ziemlich auf die
Nerven, zumal er ja vor ein paar Romanen seine Shao kennenlernte. Gut, die
Romane der Fremdautoren passen nicht immer in die Zeitspanne von Jason Dark,
aber der Verlag hätte die Roman schon etwas besser ordnen können.
Trotzdem kann man den Roman gut lesen und er bekommt deshalb noch 2 Kreuze
von mir.
Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Friedrich Tenkrat geschrieben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Wieder mal ein potthässliches Cover. Ist eher ein Geschmiere anstatt
eine Zeichnung. 0 Punkte von mir.
Coverbewertung:
Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Verborgen in den Everglades soll der berüchtigte Vampir Zubin Zagarro
seit vielen Jahren in einer Art Tiefschlaf liegen. Eines schicksalhaften
Tages macht Butch Wooley, der Manager einer zusammengecasteten Musikgruppe,
bei einem Bootsausflug durch die dschungelartige Landschaft einen entscheidenden
Fehler: er verletzt trotz der Warnungen des Bootsbesitzers Ed Melville eine
weiße Fledermaus mit einem Schuss aus seiner Pistole. Das anschliessende
Dahinsiechen des Flattermanns führt zum Wiedererwachen des Blutsaugers
Zagarro, und von diesem Moment an geht die Angst in Fort Lauterdale um. Zagarros
erstes Opfer ist der Gangster Al Converse, den er gleich in der ersten Nacht
in dessen Wohnung attackiert. Andere Menschen können dem Vampir nur
knapp entkommen, wie z.B. Als Spießgeselle Wyatt Pistilli; den sich
der Blutsauger später dann doch noch schmecken lässt; oder der
Musiker Clive Brook. Zum Glück befinden sich Suko und John Sinclair
gerade zufällig für einen Kurzurlaub im Baltimore Hotel in Florida.
Zusammen mit der Reporterin Rachel March wollen sie eigentlich dem
Sängerwettbewerb, einer Art Live-Casting-Show in Fort Lauterdale beiwohnen,
doch Rachel konfrontiert die beiden Freunde auch mit der Geschichte um den
heimischen Vampir Zubin Zagarro. Als dann letztendlich einige mysteriöse
Vorkommnisse in den nächtlichen Strassen nicht lange auf sich warten
lassen, stecken John und Suko mal wieder mittendrin in der Dämonenjagd.
Das Schwerste scheint anfänglich zu sein, das tatsächliche Versteck
des Blutsaugers in den unübersichtlichen Sümpfen der Everglades
ausfindig zu machen. Zu allem Übel werden sie zusätzlich von dem
Barbesitzer Terence Robards um Unterstützung gegen eine Bande
Schutzgelderpresser gebeten, welcher auch Converse und Pistili vor ihrem
Ableben angehörten. John und Suko haben also trotz Urlaub eine ganze
Menge zu tun im schönen Florida. Die Ereignisse erreichen ihren
Höhepunkt, als Zubin zwei weibliche Mitglieder einer Musikgruppe, deren
Manager Wooley, den Bootsbesitzer Melville und Rachel March in seine Gewalt
bringt. Jetzt bleibt den beiden Geisterjägern höchstens nur noch
ein Tag, den Unterschlupf des Monsters zu finden, um die Entführten
zu befreien, bevor sie selbst zu Blutsaugern gemacht werden - für einige
könnte es bereits schon zu spät sein
Meinung:
Diesmal entführt uns der Gastautor Tenkrat nach seinem Australien-Trip
in Band 52 in die Sumpfgegend von
Florida. Und wieder mal gestalten sich nicht nur die Schauplätze recht
exotisch, sondern auch die Charakterzüge einiger Hauptpersonen. War
unser lieber Suko bei der letzten Tenkrat-Story noch recht trinkfreudig;
hier schluckt er nur einen Scotch weg; verkommt er in dieser Geschichte zu
einem liebestollen, dümmlichen Schürzenjäger. Das Dreiecksgehabe
zwischen John, Suko und dem Lustobjekt Rachel March liest sich
größtenteils albern, platt und nervt ungemein. Was hier von Tenkrat
mit Suko angestellt wird, ist schon eine Frechheit und trägt nicht,
wie angedacht, zur allgemeinen Erheiterung bei. Vor allem wundert mich Sukos
Liebestaumel unter dem Gesichtspunkt etwas, dass er doch gerade erst seine
Freundin Shao kennengelernt hat. Dieser Patzer ist aber wohl vielmehr dem
Verlag anzukreiden, der die Werke der Gastautoren nicht vernünftig
einzuordnen vermochte. Die Landschaft ist recht nett gewählt, wenn auch
in einer solchen sonnigen Gegend das düstere Grusel-Feeling nicht wirklich
aufkommen will, aber es bietet einfach eine erfrischende Abwechslung. So
richtig gruselig ist die Handlung inklusive dem agierenden Vampir sowieso
eigentlich nicht. Zubin Zagarro schleicht relativ wortkarg durch die Gegend,
schlabbert ein wenig Blut von den wirklich bösen Buben und wird im Finale
recht unspektakulär zur Hölle geschickt. Wenigstens sein Todeskampf
brachte noch ein wenig Dramatik mit sich
Besonderheiten:
Und wieder mal hat Friedrich Tenkrat zugeschlagen
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Ich muss zugeben, dass ich von dem Aussehen dieses geflügelten Wesens
anfänglich etwas irritiert war. So richtig zusammenpassen wollte dieses
Ding - eine Fledermaus mit einem übergroßen Vampirschädel
- nicht so wirklich. Fast schon psychedelisch oder einfach doch nur
zusammengepappt mutet dieses Bild an. Dazu gesellt sich dieser verwaschene
dschungelartige Hintergrund mit der klassischen Blockhütte. Exotisch,
aber nicht unbedingt ansprechend
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Zubin Zagarro ist ein Vampir. Seit langem schläft er. Doch der
Manager einer Musikband erweckt ihn versehentlich zu neuem untoten Leben,
als er eine weiße Fledermaus tötet. Stirbt diese, erwacht der
Blutsauger. Das ganze geschieht in Florida, wo John und Suko gerade Urlaub
machen. Natürlich erfahren sie von dieser Geschichte. In den folgenden
Tagen gibt es einige Opfer Zagarros, die von unseren Freunden jedoch erlöst
werden können. Schließlich gelingt es John und Suko, Zagarros
Versteck ausfindig zu machen. Doch es könnte bereits zu spät sein,
denn der Vampir hat einige Geiseln in seine Gewalt
gebracht.
Meinung:
Vielleicht merkt ihr es an meiner Kurzbeschreibung, aber dieser Roman
hat mir nicht wirklich gefallen. Ist Jason Dark ein Meister seines Fachs,
vermag es keiner der Fremdautoren, mich wirklich zu überzeugen. In diesem
Heft kommt nicht wirklich Gruselstimmung auf. Die Szenen mit den
Schutzgelderpressern sind auch nicht sonderlich spannend geraten. Am
Lächerlichsten jedoch ist Sukos Geflirte mit der Reporterin. Gerade
unter dem Gesichtspunkt, dass Suko noch vor wenigen Wochen seine große
Liebe Shao kennengelernt und sie sogar nach London mitgenommen hat. Jetzt
ist natürlich die Frage: Kann man das dem Autoren zuschreiben oder eher
dem Verlag, der die Romane der Fremdautoren nicht richtig in die Serie
einzuordnen vermochte. Aber auch wenn letzteres zutrifft: Es liest sich doch
eher albern als lustig, was wohl der Autor bezweckte. Ich bin auf jeden Fall
froh, dass die Zeit der Fremdautoren schon ziemlich bald vorbei war und Jason
Dark seit Roman Nr. 184
die Serie allein schreibt.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Die Fledermäuse mit den Vampirköpfen vom John Sinclair Titelbild
stammen eigentlich aus dem Horrorfilm "BLOOD AND ROSES" von 1961.
Außerdem ist auch noch erwähnenswert, dass exakt das selbe Titelbild
wie auf dem John Sinclair-Roman auch schon auf dem spanischen Comic-Magazin
SOS Nr. 13 Verwendung fand:
Und auch auf dem australischen Comic-Magazin VAMPIRE MANIA war das Motiv
abgebildet: