John Sinclair Nr. 22: Die Hexe von Java
John Sinclair Nr. 22: Die Hexe von Java


Die Hexe von Java bietet dem Dämon des Teufels ihre Hilfe bei seinem ungeheuerlichen Verbrechen an. Begeistert nimmt er die Dienste seiner tatendurstige Helferin an, denn er plant Tag und Nacht neue Untaten. Er ist auf Menschenjagd. Seine Opfer verwandelt er in häßliche Dämonen. Die Waffen liefern ihm die Schmieden der Verdammnis - und jetzt auch die Hexe von Java.


von Friedrich Tenkrat, erschienen am 07.11.1978, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Begemotas:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair urlaubt mit Jane Collins 3 Wochen lang auf Java und begegnet dabei unerwartet einem englischen Meeresforscherteam inklusive deren Schiff unter der Leitung von Dr. W. C. Davis, dessen Taucher kurze Zeit später eine alte Holztruhe am Meeresboden finden und bergen. Der Inhalt: Der unversehrte Kopf des Wahadin, eines Diakons des Teufels, der mit Hilfe eines amorphen Glaskörpers, einer eingeborenen Hexe namens Tari (s. Titel), eines beeinflussten australischen Touristen sowie eines Teufelnebels, welcher jede beliebige Tiergestalt annehmen kann wie z.B. Panther, Seeschlange und Riesenschildkröte, alsbald versucht, seine vor 200 Jahren gewaltsam beendete Schreckensherrschaft auf Java wieder aufzunehmen. In einem furiosen Kampf, anfangs im Hotel in Djakarta, später in einer Tempelruine im Dschungel gelingt es J.S. ohne seine übliche Ausrüstung (ist wegen des Urlaubs in London geblieben),nur mit seinem Kreuz bewaffnet, alle Gegner der Reihe nach zu vernichten. Eine große Rolle spielt dabei der Zeremoniendolch der Wahadin-Anhänger, dessen Tempelversteck die Hexe Tari unter Druck von John Sinclair letztlich preisgegeben hat. Zivile Opfer gibt es leider auch: Die Ehefrau des australischen Touristen sowie einen Eingeborenen, wobei Taris Grausamkeit besonders zum Tragen kommt.


Meinung:
John Sinclairs - eher selten- vorkommende exotische Abenteuer schätze ich ganz besonders. Der Anfang des vorliegenden Heftes ist ein Meisterstück tropischer Reisebeschreibung - mit dem Jeep zu einsamen Sandstränden an Javas Küsten, baden und tauchen, dahinter der undurchdringliche Dschungel, später ein feines Abendessen im Hotel, dabei zahlreiche Bekanntschaften schließen von div. Meeresforschern und Reisefotografen usw. lädt zum Träumen ein, echt. Die tägliche Arbeit der Meeresforscher und deren Tauchgänge sind detailreich beschrieben, das Auffinden der alten Holzkiste, die Attacke einer Seeschlange (= Teufelsnebel, s.o.), das Bergen und mühselige Öffnen dieser Kiste ist ein Abenteuerstück ersten Ranges, eine Schatzsucherphantasie, die wohl jeder einmal hat, wird wahr. Leider ist es ja dann kein Schatz....... Der Abschlusskampf ist ungeheuer rasant und wäre mit heutigen filmischen Spezialeffekten sehr gut in Szene zu setzen, insbesondere das Ende von Wahadin ist 2x lesenswert. Wie John Sinclair mit Tari umgeht, ist von äußerster Rücksichtslosigkeit geprägt (gab's damals schon Zensur ??). Die angedeutete Erotik darf auch nicht zu kurz kommen, einerseits in Form der jungen, anfänglichen Jane Collins (Heft 22 !!), andererseits als junge und reizvolle Javanerin Tari, welche in dieser Erscheinungsform versucht John Sinclair zu verführen und seine Aufmerksamkeit zu erregen. Es gelingt ihr auch, aber ganz anders als von ihr erhofft....


Besonderheiten:
Das beschriebene englische Meeresforschungsschiff, dessen Kapitän sowie sein Stellvertreter haben unverkennbar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem weltberühmten französischen Meeresforscher J. Costeau, seinem Schiff Calypso und Adjutanten Falco. Sogar die entsprechende Vermarktung der diversen Forschungstätigkeiten mittels TV-Dokumentar-Serien wird im Roman erwähnt (wie es Costeau ja tatsächlich getan und sich damit seine Arbeit zumindest teilweise finanziert hat - besonders in den 70'er und 80'ern).
Dieser Roman wurde von Fritz Tenkrat geschrieben.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Toll, hat mich zum Kauf animiert.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Tari, die Hexe von Java, will Wahadin, den Diakon des Teufels aus seinem nassen Grab vor der Küste von Java wiedererwecken. Sie bedient sich der Hilfe, ahnungsloser Wissenschaftler, die ein altes versunkenes Schiff suchen. Durch Taris Hilfe, heben sie eine Kiste an Bord, in der der Kopf von Wahadin liegt. Plötzlich erwacht er zum Leben und will seine Schreckensherrschaft von neuem beginnen. John Sinclair und Jane Collins, die gerade Urlaub auf Java machen, geraten in den Fall. Wahadin verwandelt einen Touristen namens Henry Colfax in ein Monster, der seine Frau tötet und Jane Collins zu einem alten Tempel entführt. John versucht nun, ohne seine altbekannten Waffen, gegen die Dämonen anzukämpfen und Jane zu befreien.


Meinung:
Wenn die spannende Schatzsuche nicht gewesen wär, hätte dieser Roman von mir 0 Kreuze verdient. Doch so bin ich nochmal gewillt, 1 Kreuz zu vergeben. Die Szenen, die auf dem Schiff spielen, sind wirklich spannend und interessant geschrieben, doch der Rest des Romans ist einfach ein Graus. Am lächerlichsten ist ja dieses Ehepaar Colfax. Ich möchte mal einen kleinen Absatz zitieren, um die Lächerlichkeit dieses Romans zu vertiefen: "Seit zehn Jahren waren sie verheiratet, aber Henry Colfax hatte seine Frau noch niemals nackt gesehen. Sie hatten sich zwar einmal wöchentlich umarmt, um die Ehe auch fleischlich zu vollziehen, aber das war immer nur nachts geschehen. Nie erhellte dann eine Lampe den Raum"! Die ganzen Dialoge sind einfach nur schwachsinnig und platt geschrieben. Und deshalb wirken auch die "bösen" Gegner eher lächerlich und man kann sie deshalb auch nicht ernst nehmen. Also bis auf die Schatzsuche, ist dieser Roman unterste Schublade.


Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Friedrich Tenkrat geschrieben.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover kann man gelten lassen. Im Gegensatz zum Roman eigentlich recht schön.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Howard Vernon:


Kurzbeschreibung:
John gönnt sich nach seinen letzten Abenteuern mal 3 Wochen urlaub auf Java, die er gemeinsam mit Jane Collins genießen will. Das kann er aber nur 2 Wochen lang, denn dann taucht ein lange ruhender Dämon namens Wahadin durch Hilfe der Hexe Tari auf. Dabei bedient sie sich der Hilfe von Meeresforschern die mit ihrem Schiff vor der Küste nach einem Wrack suchen. Im Laufe der Handlung versucht Wahadin Leute unter seinen Einfluss zu bringen was ihm mit dem Australier Colfax gelingt. Da die Dämonen auch Jane ins Visier genommen haben kämpft John nur bewaffnet mit seinem silbernen Kreuz im Dschungeltempel und bereitet dem bösen Spuk ein Ende


Meinung:
Wieder passt das Heft überhaupt nicht in die Serie, vor allem im Hinblick auf den vorher erschienenen Schlüsselroman wo Johnny Conolly zur Welt kommt. Das wird hier auch mit keiner Silbe erwähnt. Gut geschrieben ist die Story auf jeden Fall, auch wenn mich diese selbst nicht vom Hocker reisst. Sehr detailliert wird die Insel Java und der Dschungel beschrieben. Ebenso die Handlungsstränge. John ist mal wieder (Tenkrat typisch) der berühmte Geisterjäger aus England, den jeder Schiffsmann am Ende der Welt kennt!?! Die Szene auf dem Forschungsschiff wo Wahadin wieder zum Leben erweckt ist top! Ebenso die Sequenz wo Wahadin sich des Lebens von Colfax bemächtigt. Eine wahrhaft fantastische Stimmung wird hier erzeugt. Ob man allerdings von einem Dämon besessen sein muss um seine Frau nach 10-jähriger Ehe (O-Ton Nach 10 Jahren noch niemals nackt gesehen) mal am Tag ran zunehmen, fällt mir schwer nach zu vollziehen. Die Abschlachtung, als solche muss man den Mord von Colfax an seiner Frau bezeichnen, ist auch sehr brutal beschrieben. Überhaupt kommt das Böse in diesem Heft sehr glaubhaft rüber, weil besonders die bösen niederen Instinkte (Derbe Aussprache, triebhaftes Sexualverhalten, rücksichtslos brutales Verhalten) ständig betont werden. Hier wird nicht wie bei Dark ansonsten umschrieben oder weggelassen. Tenkrat hält den Finger in die Wunde. Das gibt Pluspunkte. Minuspunkte gibts allerdings dafür, das John alle Gefahren nur mit seinem Kreuz meistert und Bannsprüche am laufenden Band ablässt, wo er ansonsten sich immer allerlei Waffen bedienen muss. Warum leiht er sich zum Beispiel nicht das Shiva Amulett des Kapitäns aus, mit dem dieser Wahadin am Anfang vertreiben konnte?? Außerdem geht mir der Schluss zu schnell und zu einfach. John allein im Dschungel, die Hexe Tari verrät ihm natürlich die einzige Möglichkeit Wahadin zu töten. Colfax mittlerweile zum tödlichen Drachen mutiert beisst ihr unglücklich den Kopf ab um den das Silberkreuz gelegt ist und stirbt dabei auch. Mit Wahadin ist John innerhalb einer halben Seite fertig in dem er ihm den Dämonendolch ins Herz stösst. Auf alle Fälle aber lesenswertes Heft. Als nächstes kommt jetzt wiedermal ein Ersatzroman der 4. Auflage der noch weniger mit der Serienhandlung zu tun hat. Bin ich froh wenn das endlich vorbei ist.


Besonderheiten:
Der Autor dieses Romanes ist Friedrich Tenkrat, und in der 4. Auflage wurde er durch den Ersatzroman Nr. 72 "Das Horror-Spielzeug" ersetzt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover und der Titel haben mal wieder nur mit einer Nebendarstellerin zu tun. Den nach dem kurzen Anfang hat Tari mit der Handlung nur noch passiv zu tun! Sieht allerdings sehr hübsch aus und bekommt deswegen 3 Kreuze.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Die Hexe von Java bedient sich einiger Meeresforscher, um den Diakon des Teufels aus seinem Grab auf dem Meeresgrund zu befreien. Der Dämon macht sich sofort nach Java, wo John mit seiner Freundin Jane gerade Urlaub macht. John kann jedoch nicht verhindern, dass ein Tourist zum Diener des Teufels wird. Wird es John auch ohne seine üblichen Waffen gelingen, Diakon und Hexe zu stoppen?


Meinung:
Es ist schon erstaunlich: In der heutigen Zeit würde John auf keinen Fall mehr ohne seine Waffen wegfahren. Zunächst mal die Szenen, die mir an diesem Roman gefallen haben: Da wäre zum einen die Szene, als der Taucher im Wasser angegriffen und dann von der Hexe in ihren Bann gezogen wird sowie die Szene, als sich der Dämon den Touristen zum Diener macht. Das ist aber auch alles. Obwohl der Roman gut geschrieben ist, vermag er mich nicht wirklich zu überzeugen. Der Endkampf ist meiner Meinung nach viel zu überhastet. Alles in allem ist diese Story mit zwei Kreuzen zu bewerten, da sie absoluter Durchschnitt ist.


Besonderheiten:
Roman von Friedrich Tenkrat


2 von 5 möglichen Kreuzen:

2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Romans fand auch schon auf dem Cover des spanischen Magazins DELTA Nr. 4 Verwendung.

Delta Nr. 04