Dämonen-Land Nr. 135: Merlins böses Ich
Raven, als mehr oder minder erfolgreicher Privatdetektiv in London tätig,
ist schon einige Male mit den Mächten der Finsternis in Konflikt geraten.
Als der Bibliothekar Wilburn ihn beauftragt ein gewisses Buch wiederzubeschaffen,
sieht der Fall ausnahmsweise nach leicht verdientem Geld aus. Von wegen.
Denn Raven selbst trägt eigentlich die Schuld daran, daß Wilburn
zum Spielball von Mächten geworden ist. wie man sie sich kaum vorstellen
kann. Und schon bald gerät er selbst ins Fadenkreuz nicht nur irdischer
Gegner... Viel Vergnügen bei dieser rasanten Geisterbahnfahrt mit Wolfgang
Hohlbeins Raven wünscht ihnen Ihr Dämonen-Land-Redakteur

von Wolfgang Hohlbein, erschienen am 13.12.1994, Titelbild: Mattingly
Dieser Roman erschien erstmals 1982 als GK
Band
479
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Die unbedachten Worte des Bibliothekars Wilburn (s. Dämonen-Land
Nr. 095 Das Schwert des
Bösen') sind nicht so folgenlos geblieben, wie Raven es sich erhofft
hat. Die Formel, die Wilburn in dem alten, magischen Buch gelesen hat, sorgen
dafür, dass der Magier Merlin aus einem Jahrhunderte währenden
Schlaf erwacht. Doch Wilburn hat die Formel nicht vollständig gelesen
und deshalb ist nur ein Teil des Magiers erwacht, der sich innerhalb
kürzester Zeit in einen Dämon verwandeln wird, weil es sich um
das böse Ich Merlins handelt. Die einzige Chance, das Erwachen des
Dämons zu verhindern, ist, dass Wilburn noch einmal aus dem Buch liest,
das Inspektor Card wieder an Jacob Biggs zurückgegeben hat. Der Professor
ist jedoch inzwischen gestorben. Wilburn wendet sich an Raven mit der Bitte,
das Buch noch einmal zu beschaffen. Doch auch einige Gangster haben von dem
Buch erfahren und wollen es in ihre Gewalt bringen. Merlin sorgt dafür,
dass Wilburn für tot gehalten wird und schafft einen Zweitkörper
des Bibliothekars. Die Zeit läuft schneller ab, als alle Beteiligten
geahnt haben und Wilburn und Raven können nicht verhindern, dass Merlins
böses Ich entsteht und den Zweitkörper Wilburns zu einem Zombie
macht, der das Buch an sich bringen will. In der Villa des verstorbenen Professor
Biggs treffen die Gegner aufeinander. Wilburn entfacht mit Hilfe des Buches
ein magisches Feuer, mit dem er das böse Ich des Magiers Merlin vernichten
kann. Doch auch Wilburn überlebt nicht.
Meinung:
Mit diesem Roman schlägt Wolfgang Hohlbein noch einmal einen Bogen zu
Nr. 095 Das Schwert des
Bösen' und macht so die Romane um den Privatdetektiv Raven zu einer
wirklichen "Mini-Serie". Dabei dient der Magier Merlin hier eher als Gerüst
für die Story, die auch mit jeder anderen Figur funktioniert hätte,
weil auf die Geschichte des berühmten Mannes so gut wie gar nicht
eingegangen wird. Der Beginn in Wilburns Wohnung hat mit sehr gut gefallen.
Danach wurde mehr und mehr ein Krimi aus der Geschichte. Ich frage mich,
ob es überhaupt keine Gruselromane gibt, die ohne die typischen Verbrecher
auskommen. Natürlich immer muskelbepackte Kerle mit vernarbten Gesichtern...
;-) Dieser Roman war nicht mehr ganz so packend wie die Story um die
Schattenreiter und bekommt deshalb 2 Kreuze.
Besonderheiten:
Dieser Roman erschien bereits als Gespenster-Krimi
Band 479
unter dem Pseudonym Henry Wolf.
Dieser Roman später als Raven Roman
Nr. 05.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Durch den unbedacht vorgelesenen Spruch des Bibliothekars Wilburn (Siehe
Dämonen-Land Nr. 095) erwacht
der Zauberer Merlin aus seinem Jahrhunderte andauernden Schlaf. Doch der
Spruch wurde nicht zuende gelesen, so dass nur ein Teil des großen
Magiers zu erwachen droht: Nämlich sein böses Ich. Die dunkle Seite,
die in jedem Menschen wohnt. Merlin erscheint dem verdutzten Bibliothekar
in dessen Wohnung und warnt ihn vor der bevorstehenden Katastrophe, wenn
sein böses Ich auf die Menschheit losgeht. Wilburn soll das Buch
zurückholen und den Spruch beenden. Der alte Mann weiß sich keinen
besseren Rat, als den Geisterdetektiv Raven zu benachrichtigen, denn er war
es ja schließlich, der ihm das Buch gebracht hat. Raven will sofort
zu Wilburn kommen, doch ein Gangster hat das Telefonat des Bibliothekars
mit dem Detektiv belauscht und wittert ein Geschäft. Er informiert seinen
Boss, der zwei Schläger zu Wilburn schickt. Doch bevor der kleine Mann
ernstlich zu Schaden kommen kann erscheint Merlin wieder und verbrennt die
beiden Männer, wobei das gesamte Haus in Flammen aufgeht. Als Raven
am Tatort erscheint, wo es schon vor Polizei und Feuerwehr wimmelt, kann
ihm sein Freund Inspektor Card nur noch den Tod des Bibliothekars mitteilen.
Doch von einem Feuer gibt es keine Spur mehr, als ob nie eines da gewesen
wäre, nur die beiden Leichen der Gangster sind nach wie vor verbrannt.
Wilburn selber ist auch nicht tot, sondern von Merlin in ein Lagerhaus in
Londons Industriegebiet gebracht worden. Wilburn soll weiterhin das Buch
beschaffen und stattet daher Raven einen Besuch ab, der ebenfalls von den
Gangstern in die Mangel genommen wurde. Wilburn schafft es durch Merlins
Hilfe den Detektiv vor dem Tode zu retten. Derweil ist Wilburns "Leiche"
im Leichenhaus erwacht und geflohen. Der Tote hinterlässt eine Spur
aus Leichen, bevor er in das Haus des Professors, dem das Buch gehörte
eindringt. Dorthin sind auch Raven und der echte Wilburn unterwegs. Auch
der Gangsterboss und zwei seiner Gorillas wollen an das Buch und folgen den
Beiden. Als beide Parteien sich bekämpfen erscheint auch der Leichnam
Wilburns, der in Wahrheit Merlins böses Ich ist. Er nimmt das Buch an
sich, das Wilburn in der Zwischenzeit für die Gangster herausgesucht
hat. Mit diesem Buch will Merlin die Welt beherrschen. Doch Wilburn ergreift
das Buch, das daraufhin in Flammen aufgeht und Merlin, Wilburn und das Haus
vernichtet. Raven und die Gangster können entkommen und werden schon
von Card und der Polizei vor dem Haus erwartet.
Meinung:
Ein ganz netter Roman, der durchweg spannend geschrieben wurde. Aber irgendwie
fehlt ihm der letzte Schliff. Der Schluss kommt etwas plötzlich und
mir persönlich ist es genauso ergangen wie Raven, ich habe ihn nicht
so ganz verstanden. Warum wurde Merlin vernichtet, nur weil Wilburn das Buch
berührte? Außerdem scheint es in London von Gangstern ja nur so
zu wimmeln, so oft, wie Raven mit ihnen in Kontakt kommt. Auch wenn er Detektiv
ist, der Grund warum sich der Gangsterboss so für das Buch interessiert
scheint mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen zu sein. Die Gangster selber
werden so klischeehaft wie selten dargestellt und die ständigen Rangeleien
zwischen ihnen und Raven wirken auf die Dauer eher ermüdend. Etwas Pepp
erhält das Heft durch die Handlung mit der lebenden Leiche, die ihre
Gegner in sekundenschnelle altern lassen kann. Alles in allem ein guter Roman,
der aber nicht das Zeug zum Highlight hat.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Sehr schön detailliert und genial gezeichnet. Das Motiv mit dem
Biertrinkenden Merlin ist wohl eher satirisch gemeint, ganz im Gegensatz
zum Roman.
Coverbewertung: