Wölfe Nr. 2: Der Bund der Wölfe

Wölfe Nr. 2: Der Bund der Wölfe


Edward McGee, Police Captain im Ruhestand, schloss die Seitenpforte des Gerichtsmedizinischen Instituts hinter sich so leise, als fürchtete er, ein zu lauter Ton könne die Toten wecken. Ein Gedanke, der ihm nach dem wahrgewordenen Wahnsinn der vergangenen Tage gar nicht mal so abwegig und verrückt schien... Er wünschte, seine Tochter Rowena befände sich hier. Aber ihr Leichnam war und blieb verschwunden. Hierher war Ed McGee wegen eines anderen Toten gekommen. Irgendwo hinter diesen Mauern lag die Leiche eines Mannes, der ihm von Kindesbeinen an wie ein Sohn gewesen war. Der sich dann, Augenzeugen zufolge, in ein grauenhaftes Ungeheuer verwandelt hatte. Und der, darauf deutete alles hin, Rowena auf dem Gewissen hatte! McGee hielt kurz inne. Er war sich nicht ganz sicher, warum er eigentlich hier war: tatsächlich nur, um den Leichnam zu identifizieren - oder um sich davon zu überzeugen, dass Brandon Hunt wirklich tot war?


von Timothy Stahl, erschienen am 24.02.2004, Titelbild: Timo Würz

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Ed McGee der ehemalige Vorgesetzte von Brandon Hunt will im Leichenschauhaus die Leiche seines Freundes und Mitarbeiter identifizieren. Doch die Leiche, die aus dem Fluss gefischt wurde, ist nicht Hunt sondern ein Unbekannter. Aber die Leiche wurde schon als Brandon Hunt identifiziert angeblich von Ed McGee selber. Assistant Chief Jacobson, selbst ein Angehöriger der Wölfischen hat dies veranlasst und will sich nun mit Ed McGee treffen, um ihn gegebenenfalls zu beseitigen. Als die beiden ungleichen Männer sich gegenüber stehen, wird auf sie geschossen. Jacobson verwandelt sich in einen Wolf. Plötzlich erscheint ein zweites Monster und die Bestien gehen aufeinander los, bis einer der Werwölfe tot ist. McGee kann nicht erkennen welche der Wölfe tot ist. Er wird von dem Überlebenden angegriffen, aber mit dem Geländewagen gelingt es ihm die Bestie in den Abhang zu stoßen und zu fliehen. Derweil ist Brandon Hunt, welcher dank seines Wolfskeims noch unter den Lebenden weit, untergetaucht. In einer abgelegenen Raststätte trifft er auf Morgan, den Vertrauten des Last One, der ihn mitnimmt zu einem Ort, wo die Wölfischen versteckt vor den Menschen an einem Ort leben der sechs Minuten in der Vergangenheit liegt. Dort sieht Lucinda, eine Wölfische, die in die Zukunft sehen kann, dass Unheil auf die Wölfischen zukommt. Es gibt nur eine Möglichkeit: Brandon Hunt, der New One, muss sterben...


Meinung:
Der zweite Teil ist ebenso rasant und fesselnd geschrieben worden wie auch der erste. Dennoch gibt es einige Stellen, welche mir nicht so sehr gefallen mögen. So bin ich eigentlich mehr ein Fan der traditionellen Werwolf-Storys. Dieses "Wir sind doch gar nicht böse"-Geplänkel geht mir manchmal ganz schön auf die Nerven. Etwas merkwürdig fand ich Hunts Gedankengänge, als er mit ansehen soll, wie zwei Menschen ebenfalls in Wölfe verwandelt werden sollen und er sich fieberhaft fragt wie das geschehen soll. Na ja, wir nehmen wohl an, genauso es bei ihm auch passiert ist. Die Idee mit dem Ort, der sechs Minuten in der Vergangenheit liegt ist ja nicht schlecht. Gehört für mich aber mehr in den Bereich Fantasy. Trotzdem ist dieser Roman eine Bereicherung des aktuellen Bastei-Programms, zumal eine Serie nur über Werwölfe schon lange fällig war.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Dieses Cover find ich nicht so schön, der Gegensatz zwischen dem Wald im Hintergrund (vermutlich ein Foto) und den teilweise sehr skizzenhaft gezeichneten Wölfen im Vordergrund ist ein wenig zu krass. Zumal die Pranken der Wölfe auch einfach zu klobig und überspitzt aussehen. Wenn man sich die Wölfe im Hintergrund sich genauer ansieht, fällt einem etwas sehr interessantes auf. Die Silhouette des Werwolfes unter dem aufgeklappten Kiefer der rechten Bestie ist identisch mit dem Wolf auf dem Titelbild zu Band 1.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Alex Matysik:


Kurzbeschreibung:
Edward McGee hat einen der schwersten Gänge in seinem Leben zu überwinden. Er ist in das Gerichtsmedizinischen Institut gekommen, um Brandon Hunt, seinen langjährigen Freund zu identifizieren. Hinzu kommt, dass Hunt verdächtigt wird McGees Tochter Rowena umgebracht zu haben (Wölfe 1). Als er den Toten erblickt stellt er jedoch überrascht fest, dass es sich bei diesem nicht um Brandon Hunt handelt. Und die Überraschungen enden nicht, denn wie die zuständige Pathologen McGee erklärt, ist der Tote als Hunt identifiziert worden und zwar von Chief Assistant Jacobson. McGee entschließt sich den Chief Assistant zu konsultieren, denn schließlich kennt er Hunt. Es kommt zu einem Treffen der beiden am Love´s Height, einem Aussichtspunkt über San Francisco. Doch bevor Jacobson McGee irgendwelche Erklärungen geben kann fallen Schüsse und der ehemalige Captain wird Zeuge eines schier unglaublichen Vorgangs. Der Schütze erreicht den Treffpunkt, nur handelt es sich nicht um einen Menschen, sondern um einen Wolf. Auch Jacobson verwandelt sich in einen Wolf und zwischen den beiden Artgenossen beginnt ein Kampf um Leben und Tod, den der Unbekannte für sich entscheiden kann. McGee gelingt die Flucht. In seinem Haus erwartet ihn die nächste Überraschung, auf seinem Anrufbeantworter: Eine Zeugin hat Brandon Hunt (über die Vorgänge in Frisco wurde im TV berichtet) lebend gesehen, in einem einsam gelegenen Diner an einem Highway. McGee macht sich sofort auf den Weg zu diesem Ort. Brandon Hunt ist nach der Flucht vor seinen Kollegen von einer unsichtbaren Kraft zu diesem Diner hingeführt worden. Als die Bedienung im Fernsehen von ihm und hört und ihn wiedererkennt, flüchtet er. Jedoch wird er kurz darauf von einem Fremden, der sich als Morgan entpuppt aufgeschnappt und auf sein Schicksal angesprochen. Morgan nimmt ihn mit und will ihn zu dem Ort führen, zudem Hunt sich hingezogen fühlt. Kurze Zeit später tauchen in dem Diner zwei Männer auf, die angeben, Jagd auf Wölfe machen zu wollen. Tatsächlich jedoch sucht einer der Männer seinen Bruder, der in der Gegend verschwunden ist. Der Stammgast des Diner Barney Finch gibt an, die beiden Männer zu den Wölfen führen zu können. Sie gelangen an einen Fluss und sind plötzlich von einer großen Zahl Wölfe umzingelt. Bevor die beiden Männer von den Wölfen angegriffen werden können, erscheint Hunt als Wolf und rettet die beiden. Morgan schlägt Hunt bewusstlos und die Wölfe führen Hunt und die beiden Männer in ein Dorf. Dieses befindet sich ein paar Minuten in der Vergangenheit, die man beim durchschreiten des Flusses überbrückt. Das Dorf der Wölfischen. Herrin ist eine gewisse Lucinda, Wölfin und die Frau von Barney Finch. Sie erklärt, dass Hunt der New One aber gleichzeitig eine Bedrohung für das Volk der Wölfe ist. Sie beschließen Hunt zu töten, während die beiden Männer zu Wölfen gemacht werden sollen. Aber es kommt nicht soweit. Hunt kann sich befreien nimmt Finch als Geisel, presst die beiden Männer frei und kann mit ihnen entkommen. An der Straße kommt er zum Wagen mit dem Morgan ihn hergebracht hat und trifft auf McGee. Doch ihr Treffen ist von kurzer Dauer, da McGee aus dem Hinterhalt erschossen wird. Dahinter verbergen sich zwei Unbekannte Wölfe.


Meinung:
Der zweite Teil macht da weiter, wo der erste Teil aufgehört. Die Story gewinnt dabei zunehmend an Fahrt und wird nie langweilig. Rasante Action, ein geheimnisvoller Ort, der ein paar Minuten in der Vergangenheit liegt, Brandon Hunt, der eine wichtige Rolle innerhalb des Volk der Wölfe einzunehmen scheint aber dennoch als eine Bedrohung angesehen wird und zwei unbekannte Wölfe im Hintergrund, deren Rolle noch undurchsichtig erscheint machen diesen Roman zu einem echten Lesevergnügen. Etwas kitschig geraten fand ich die "kleine Liebesgeschichte" des Brian Troutman, aber spielt diese ja eine sehr untergeordnete Rolle. Fazit: Bis hierher macht es riesigen Spass diese Miniserie zu lesen und ich kann sie nur weiter empfehlen.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Hintergrund ist das große Plus an diesem Cover. Ein düsterer Wald und dazu die Wolfsgestalten mit ihrem glühenden Augen strahlen was bedrohliches aus. Nur die beiden Wölfe im Vordergrund stören den guten Eindruck, der rechte Wolf könnte meines Erachtens auch ein Bär sein.


Coverbewertung:
3 Kreuze