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"Vielen Dank, Mortimer! Der Portwein kommt gerade richtig." Anthony Blair
nahm das kostbar geschliffene Glas vom Tablett und nickte seinem Butler dankend
zu. Er blickte ein wenig belustigt in das alte, lederne Gesicht, das sich
bei seinen anerkennenden Worten nicht im geringsten verzog. Als Reaktion
erfolgte lediglich eine kaum merkliche Verbeugung. Kurz darauf klickte die
Tür ins Schloß. Der Butler hatte den Raum wieder verlassen. Anthony
legte sich behaglich in den bequemen Sessel zurück und betrachtete sinnend
den lohfarbenen Inhalt seines Glases. Wer Mortimer nicht genau kannte,
hätte nie vermutet, daß sich hinter der distinguierten, auf
Würde bedachten Schale ein liebenswerter, gütiger Mensch verbarg.
Der Alte war ihm als eine Art Erbstück von seinen Eltern hinterlassen
worden. Ein Schatten huschte über das sensible Gelehrtengesicht, als
er an den gräßlichen Unfall dachte, der ihn noch im Knabenalter
zum Vollwaisen gemacht hatte. Hastig trank er einige Schlucke des starken,
aromatischen Getränks. Dann zündete er sich eine Zigarette an.
Das Gefühl der Verlorenheit in ihm verebbte wieder. Er schnitt eine
Grimasse. Unverständlich, daß die Erinnerung an damals ihren
bedrückenden Charakter einfach nicht verlieren wollte. Obwohl doch seitdem
so viele Jahre ins Land gegangen waren. Die einsetzende Dämmerung warf
lange Schatten in das hohe Bibliothekszimmer. Es herrschte jene Art von
Zwielicht, die den Menschen nachdenklich werden läßt und ihn zum
Träumen einlädt. Er schenkte sich aus der Karaffe ein zweites Glas
ein. Langsam schwemmte eine warme Welle der Dankbarkeit die letzten Reste
seiner depressiven Stimmung hinweg. Er konnte wirklich zufrieden sein.
Und auch auf dem Cover der John Sinclair-Zweitauflage Nr. 744 "Lavalles
Todesspur" war das Motiv abgebildet: