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Die New Vanguard Bar war eine exquisite Adresse in der 5th Avenue. Das Ambiente
war ganz im Stil der Fünfziger gehalten. Signierte Porträts von
Jazz-Größen wie Charlie Parker und Miles Davis zierten die
Wände. Katrina Stein ließ den Blick durch die Bar schweifen. Ein
verhaltenes Lächeln spielte über ihre Lippen. Das seidene Kleid
passte sich nahezu perfekt an den grazilen Körper der schönen Vampirin
an. "Kommen Sie!", sagte der grauhaarige Mann an ihrer Seite. Sein Blick
wirkte eigenartig starr. Homer F. Jespers war einer der wichtigsten Galeristen
und Kunstexperten von New York City. Seinem Einfluss in der Art-Scene verdankte
Katrina Stein unter anderem ihren Ruf als bedeutende Künstlerin.
Bereitwillig ließ sie sich von Jespers zu einem der Separees führen.
Der Mann, der dort vor seinem Drink saß, hatte langes, bis über
die Schultern reichendes Haar, das zu einem Zopf zusammengefasst war. Er
trug einen edlen, doppelreihigen Nadelstreifenanzug. "Jean-Aristide! Mon
amour!", stieß Katrina hervor. "Katrina! Ich habe dir versprochen,
dass ich zurückkehren würde", erwiderte Comte Jean-Aristide Daroque.
"Ja", murmelte sie. "Am Beginn von Kradocs Ende!"