Vampire Nr. 9: Der Krieger aus der Hölle
Der Flug Alitalia 765 von Rom nach New York brachte den Widerlichen zum Big
Apple. Jeder, der in seine Nähe kam, hatte das Bedürfnis, sich
zu waschen. Doch den Widerlichen störten die von Abscheu erfüllten
Blicke, die ihn trafen, nicht. Die Maschine setzte zur Landung auf dem
John-F-Kennedy-Airport an. "Bald, Luca", wandte sich der Widerliche an seinen
Begleiter, "bald ist es vorbei..."
von Austin Osman, erschienen am: 05.02.2002, Titelbild: Romero
Rezension von
Torsten:
Kurzbeschreibung:
Während am New Yorker JFK-Flughafen zwei geheimnisvolle Gestalten der
Maschine aus Rom entsteigen, macht sich der Vampir Bruce Darkness auf, einer
äußerst unschönen Wendung nachzugehen, die möglicherweise
Konsequenzen auf die Vampire und damit auch auf Bruces' Herrscher, Baron
von Kradoc Konsequenzen haben könnte. Offenbar haben sich mehrere Gangs
zusammengerottet um gemeinsam gegen die Blutsauger ins Feld zu ziehen ...
Doch bevor er etwas herausfinden kann, wird Bruce bereits in einen Kampf
verwickelt, der ihn um ein Haar buchstäblich unter die Räder kommen
lässt. Ohne sichtlichen Erfolg aber ohne seine geliebte Harley, die
von den Rädern eines Jeeps zermalmt wurde, kehrt er ins Hauptquartier
zurück, um von Kradoc Bericht abzustatten. Unterdessen haben die beiden
Neuankömmlinge aus Rom - Lucanor Tomasi und Nikophorus Pfettner - Stellung
in einer miesen Absteige bezogen. Während einer schwarzmagischen
Beschwörung töten die beiden eine junge Prostituierte, Candy, auf
höchst grausame Art und Weise um damit ein Wesen namens Sarrak zu
beschwören. Dieser zieht auch gleich in die Schlacht und tötet
scheinbar wahllos den Besitzer eines kleinen Lebensmittelladens - scheinbar
... Kurze Zeit später wird der farbige Detective Tom Uncle (!) an den
Tatort berufen. Dort berichtet man ihm, dass die Leiche des Ladenbesitzers
vollkommen ausgeblutet sei und ganz in der Nähe die Überreste einer
Frau in einem Müllsack gefunden wurden. Besteht da etwa ein Zusammenhang?
Währenddessen kehrt Bruce an den Ort seiner Fast-Niederlage zurück,
um noch einmal mit den Gang-Mitgliedern Tacheles zu reden - mit Erfolg.
Gleichzeitig stattet Sarrak den "NY Bone Breakers" einen kleinen Besuch ab,
die er nicht nur auf höchst blutige Art und Weise demütigt, sondern
auch deren Anführer tötet. Gemeinsam mit Sarrak als neuen Boss
der Gang, machen sich die "Knochenbrecher" zu einer weiteren Gang auf - den
"Skulls". Wieder im Büro von Baron von Kradoc angekommen, berichtet
Bruce dem heimlichen Herrscher der Stadt über die Lage. Gemeinsam kommen
die beiden zu einem höchst unschönen Schluss: Dass eine
äußerst mächtige Macht die Fäden im Hintergrund zieht
und sämtliche Gangs vereint, damit diese geschlossen gegen die Vampire
ins Feld ziehen. Zur Unterstützung stellt Kradoc Bruce den Vampir Reynaud
de Champsvert vor, einen arroganten Blutsauger und gleichzeitig
Südstaatenkavalier der alten Schule, dessen Charme sofort die Vampirin
Katrina von Stein - eine weitere Untergebene von von Kradok und nicht besonders
gut auf Bruce zu sprechen - gefangen nimmt. Doch Bruce misstraut dem blonden
Schönling. Unauffällig folgt er Champsvert ... Unterdessen treffen
sich zwei Drogendealer in einer dunklen Ecke des Hafens, um ihren
Geschäften nachzugehen. Doch sie haben nicht mit Sarrak gerechnet, der
mit den Männern kurzen und blutigen Prozess hält. Gnadenlos tötet
er einen nach dem anderen mit seinem Schwert. Das Geld und die Drogen nimmt
er allerdings mit - als weiteres Startkapital für den Feldzug gegen
die Vampire. Genauso wie dass Geld, dass er dem armen Ladenbesitzer gestohlen
hatte, bevor er ihn ausbluten ließ ...
Als Detectiv Uncle kurze Zeit später auch diesen Tatort besichtigt,
wird der Berg der Rätsel noch größer. Offenbar läuft
ein Wahnsinniger frei in der Stadt herum, aber die Motive sind dennoch unklar.
Bruce hingegen hat da mehr Erfolg. Seine Verfolgung führt ihn in eine
abgelegene Lagerhalle, wo Champsvert auf niemand Geringeren als Sarrak trifft.
Gemeinsam starten die beiden einen erbarmunglosen Kampf auf Leben und Tot.
Schließlich ist es Champsvert, der der Klinge des Dämons unterliegt.
Bleibt für Bruce nur noch die Frage, was Katrina in Champsverts Limousine
zu suchen gehabt hatte ... war es aus reiner Zuneigung gewesen oder steckte
doch mehr dahinter? Etwa ein Komplott gegen den Baron? Währenddessen
bekommten Pfettner und Tomasi Besuch von niemand geringerem als Babriel.
Es ist also der Erzengel, ein erbitterter Feind von Bruce, von Kradoc und
dem Rest der Vampiren, der die Fäden spinnt! Und das Morden war erst
der Anfang ... Zur gleichen Zeit berichtet Bruce dem Baron von Champsverts
Tod durch Sarraks Schwert. Zu seiner Überraschung reagiert Kradoc allerdings
nicht wütend sondern erfreut. Wie er Bruce schließlich berichtet,
war Champsvert nichts weiter als ein Günstling von Rutger Thorn gewesen,
dem Herrscher der Vampire von Atlanta. Schon lange hat Thorn versucht, die
Macht in New York an sich zu reißen - und hat auch diesmal versagt.
Auf dem Weg nach draußen trifft Bruce auf Katrina, die er auf Champsvert
anspricht. Natürlich gibt sich die Blutsaugerin ahnungslos - doch Bruce
ist fest davon überzeugt, dass die arrogante Vampirin ein doppeltes
Spiel spielt. Auf kurz oder lang wird er sie bloßstellen ... nur nicht
heute Nacht, denn erstmal muss er diesen geheimnisvollen Sarrak in seine
Finger kriegen. Und diese Gelegenheit bekommt er auch, als er den Dämon
inmitten einer Besprechung mit seiner Gang erwischt. Ein Kampf auf Leben
und Tod entbrennt, und es ist schließlich Bruce, der die Oberhand gewinnt.
Doch obwohl er den Anführer der neugegründeten "Bruderschaft des
Schwertes" vernichtet hat, ist diese Schlacht noch längst nicht gewonnen,
im Gegenteil ...
Meinung:
Nicht ganz so gut wie die Vorgänger. Die vielen Erzählebenen, auf
denen dieser Roman spielt, tragen doch schon sehr zu Verwirrung bei.
Außerdem werden die Eröffnungsszenen mittlerweile ein wenig monoton.
Nichts gegen die Action, die auch in diesem Roman keineswegs fehlt, aber
ein wenig Abwechslung - egal was - hätte dem Roman gut getan. Dennoch
kann man gespannt darauf sein, was die neugegründete "Bruderschaft des
Schwertes" noch so alles unternehmen wird, um den Vampiren ihr untotes Dasein
schwer zu machen. Vom Erzengel Babriel mal ganz zu schweigen ...
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wieder mal eine sehr zwiespältige Sache: Zwar gibt Romero den Finalkampf
zwischen Sarrak und Bruce gut wieder, dafür sind seine Figuren einfach
viel zu comichaft und übetrieben gezeichnet.
Coverbewertung: