Tony Ballard Nr. 5: Im Reich des Todes
Das Grauen kann überall lauern. Vielfältig sind die Fallen, die
es errichtet. Mal trifft man es in alten Burgen und finsteren Verliesen an,
dann wiederum in dunklen Wäldern und düsteren Moorlandschaften.
Aber es kann sich auch in einer sonnenüberfluteten Bucht ausbreiten.
In der Nähe von Kapstadt zum Beispiel. Blaues Meer. Goldener Sand. Ein
Paradies. So scheint es. Aber unter der Wasseroberfläche beginnt das
Reich des Todes...
von Fritz Tenkrat, erschienen am 06.12.1982, Titelbild: ???
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In einer malerischen Bucht bei Kapstadt dreht ein englisches Filmteam einen
Thriller, bei dem es plötzlich zu seltsamen Vorfällen kommt. Einer
der Schauspieler ermordet einen seiner Kollegen, und verschwindet, nachdem
er verkündet hat, daß er ein Diener von IHM geworden sei, im Meer.
Da Tony durch seine Fälle schon so etwas wie eine Berühmtheit geworden
ist, wendet sich der Regisseur an den Dämonenhasser und Tony macht sich
mit Mr. Silver sofort auf den Weg. Die beiden erfahren, daß die Bucht
bei den Einheimischen als verflucht verschrien ist. In ihr soll das Böse
hausen, und als der zweite Schauspieler sich auf unheimliche Weise
verändert und einen Mord begeht, wird klar, daß jeder, der in
der Bucht gebadet hat, ein Opfer des Bösen zu werden droht. Der Produzent
des Films weigert sich, die Dreharbeiten abzubrechen, obwohl die unheimlichen
Vorfälle nicht abreisen. Die Hauptdarstellerin des Filmes wird von
dämonischen Schmetterlingen angegriffen und flüchtet ins Meer,
wo auch sie vom unbekannten Bösen beeinflußt wird. Während
einer Szene, die unter Wasser spielt, verwandeln sich die Stuntmen in Skelette.
Tony und Mr. Silver wagen einen Tauchgang und werden in eine unterseeisches
Labyrinth gelockt, wo Tony schließlich dem Urheber des Unheils, einem
namenlosen Dämon, der ganz aus Wasser zu bestehen scheint,
gegenübersteht. Mit einer magisch beeinflußten Harpune kann Tony
den Dämon vernichten, wird dabei aber von der Flüssigkeit getroffen,
aus der der Satan bestand, die sich wie Säure über seinen Körper
ausbreitet. Tony verliert das Bewußtsein. Als er wieder zu sich kommt,
scheint sein Körper unversehrt...
Meinung:
Ein spannender Roman, der durch die vielen Horror-Elemente
(Dämonen-Schmetterlinge, Teufels-Haie,...) vielleicht ein wenig zu
überladen wirkt, aber dafür an keiner Stelle langweilig ist. Sehr
gut gelungen ist eine Szene, in der Tony im Labyrinth des Dämons auf
einen Psycho-Trip geschickt wird, und darüber fast den Verstand verliert.
Warum der Dämon allerdings keinen Namen hat, und warum sich seine Opfer
in Eisenmenschen verwandeln, wird mir immer ein Rätsel bleiben...
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Lobo:
Kurzbeschreibung:
Während der Dreharbeiten zu einem Abenteuerfilm wird der Schauspieler
Buster Prym von seinem Kollegen Bill Carmichael erschossen. Carmichael scheint
verrückt geworden zu sein und springt, nachdem er sich in einigen
mysteriösen Sätzen über einen gewissen "ER" oder "IHN" ausgelassen
hat und einen direkten Treffer aus seiner eigenen Waffe unbeschadet
überlebte, von einer hohen Klippe ins Meer. Nicht genug damit, Pryms
Leichnam löst sich in Luft auf und das Filmteam ist erschüttert
und weiß sich nicht zu helfen. Über Freundschaftskanäle nimmt
ein Filmschaffender Kontakt zu Vicky Bonney auf, die Tony Ballard alarmiert
und ihn über die Geschehnisse in Südafrika informiert. Gemeinsam
mit Mr. Silver reist Tony zur Bucht des Unheils (sehr klangvoller Name),
wo sich das Filmteam immer noch befindet. Der Produzent des Streifens, ein
Unsympath namens Thornton Bowles, bedrängt den Regisseur Christopher
Clark (hier haben wir mal wieder das "Dieselben
Anfangsbuchstaben"-Phänomen) und alle anderen Beteiligten ihre Arbeit
weiter fortzuführen, egal ob Gefahr droht oder nicht. Tony und Silver
versuchen den Produzenten zum Einlenken zu bewegen, doch Bowles bleibt hart
und verlangt volle Vertragserfüllung.
Auch ein weiterer Zwischenfall, bei dem der zweite Kameramann Jack Carrick
den Requisiteur Ian Parker mit einer Harpune tötet, bewirkt kein Umdenken
bei Bowles. Tony kann Carrick nicht aufhalten, jedoch erkennt der Privatdetektiv,
dass höllische Kräfte in dem Mörder aktiv geworden sind. Genauso
wie Carmichael stürzt sich Carrick ins Meer. Parkers Leiche löst
sich ebenfalls auf. Der Regisseur erklärt den beiden
Dämonenjägern, dass Carmichael und Carrick in der Bucht des Unheils
gebadet haben und dass es deswegen wohl zu ihrer Veränderung gekommen
ist. Hinzukommt noch, dass es einen dritten Mann gibt, der in der Bucht badete.
Peter Pratt (tadaaa: man beachte die Initialen PP). Er erweist sich auch
als Diener jenes Namenlosen, der nur als "ER" bezeichnet wird, verwandelt
sich, wie auch Carmichael und Carrick in einen Eisernen und kann vor Tony
Ballard Reißaus nehmen. Der Dämonenhasser und sein Freund sind
ratlos. Wie können sie gegen die Eisernen und ihren geheimnisvollen
Meister ankommen?
Zu allem Überfluss stehen auch noch Unterwasseraufnahmen an und ein
Team von Stuntmen, sowie ein Kameramann müssen dazu in der Bucht des
Unheils tauchen. Tony hat schwere Bedenken deswegen und seine schlimmsten
Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten. Doch damit ist der Schrecken
noch längst nicht beendet ...
Meinung:
Bei den Beschreibungen der Bucht kam bei mir richtig Urlaubsfeeling auf und
von einem Bekannten, der schon einmal die Ferien in der Nähe von Kapstadt
verbrachte, weiß ich auch, dass es sich lohnen würde dorthin zu
fahren
Seufz! Egal, konzentrieren wir uns auf den vorliegenden Roman.
A. F. Morland konfrontiert unsere Helden dieses Mal mit einem wirklich
ungewöhnlichen Gegner. ER hat nicht einmal einen richtigen Namen, was
aber nicht so schlimm ist, dafür erscheint ER auch äußerlich
sehr interessant, denn eigentlich ist ER (Vorsicht Spoiler!!) nichts weiter
als dämonische Flüssigkeit, die in eine Klarsichtfolie
eingeschweißt ist und somit menschliche Formen aufweist. Hmmmmm, sehr
gruselig ist das eigentlich nicht und hier zeigt sich mal wieder, dass Morland
es viel besser versteht eindrucksvolle Diener zu erschaffen, die im Sinne
des Hauptgegners agieren und dabei vergisst, dass der Hauptgegner auch etwas
Aufmerksamkeit benötigt.
Trotzdem bin ich nicht ganz beleidigt, denn ER ist wirklich ungewöhnlich
und so hatte sich SEIN Erscheinungsbild so tief in MEIN Gedächtnis gebrannt,
dass ICH MICH selbst nach all den Jahren seitdem ICH zum ersten Mal von IHM
las, immer noch wusste wie ER aussieht, auch wenn mir weite Teile der Handlung
des Romans mittlerweile entfallen waren. Insgesamt ist der Roman, trotz SEINEM
Aussehen, eher Mittelmaß. Er ist nicht wirklich schlecht, aber die
Handlung erscheint ein wenig abgeschmackt zu sein, auch wenn sie für
ein bis zwei Stunden zu unterhalten weiß.
Gruselig war jedoch die Szene, in der eine der Schauspielerinnen auf einem
Bett liegt und über sich an der Decke unzählige pechschwarze
Horror-Schmetterlinge entdeckt. Ihre Angst und ihre Starre sind für
mich in diesem Fall sehr gut nachzuempfinden gewesen, wenn ich auch den Begriff
"Schmetterlinge" immer mit Harmlosigkeit assoziiere. Auffällig ist auch,
dass Morland Tony Ballard sehr viele unverzeihliche Fehler begehen lässt
und der Detektiv im Laufe seiner Schilderungen oft verlauten lässt "das
man am Abend klüger ist, als am Morgen" und "das Erfolgstypen wie wir
hin und wieder eine Pechsträhne haben".
Er tut diese Fehler, bei denen auch Menschen umkommen, etwas zu lapidar ab
und das schmälert den Genuss des Romans ein klein wenig. Nun gut, die
Story ist etwas dünn, Morland baut mit Bowles einen auffälligen
Archetypen des geldgierigen Geschäftsmannes ein, der Hauptgegner taucht
wieder mal sehr spät auf und hat Diener, die interessanter erscheinen,
als ER selber. Das alles ist aber schon okay und so bleibe ich bei einer
mittleren Bewertung.
Besonderheiten:
Tonys Unverwundbarkeit wird beendet, als der Namenlose in seiner flüssigen
Form über ihn kommt. (Er merkt es aber noch nicht.)
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Auf dem Bild sind die Stuntmen zu sehen, die trotz Tony Ballards Bedenken
in der Bucht des Unheils tauchen. Der große Skelettschädel kommt
ganz gut und gefällt mir vom Stil her. Das die beiden anderen Taucher
im Schatten gehalten sind, macht das Bild noch ein wenig unheimlicher. Ist
gut so!
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Tony und Silver fahren nach Kappstadt, wo innerhalb kurzer Zeit zwei
Schauspieler verrückt spielen und einen Kollegen töten. Die Leichen
der beiden getöteten verschwinden jeweils nach kurzer Zeit. Die Dreharbeiten
finden in einer Bucht statt, die von den einheimischen gemieden wird, da
hier das Böse lauern soll. Schnell wird klar, dass jeder, der in der
Bucht gebadet hat, ein Diener eines namenlosen Dämons wird. Auch die
Hauptdarstellerin des geplanten Films wird vom Bösen besessen, als sie
auf der Flucht vor unzähligen Horrorschmetterlingen ins Meer springt.
Als schließlich ein Team von drei Stuntman bei Taucharbeiten zu Skeletten
wird, tauchen Tony und Silver selbst in die Bucht, wo sie kurzzeitig
gefangengenommen werden und in ein unterseeisches Reich geraten. Dort kann
Silver Tony gerade noch retten, bevor der Dämonenhasser selbst zu einem
Diener des Namenlosen wird, der nur aus Wasser zu bestehen scheint. Tony
kann den Dämon vernichten. Die Flüssigkeit, aus der der Dämon
besteht, ergießt sich über Tony. Es brennt wie Säure und
er wird bewusstlos. Als er erwacht, scheint er unversehrt.
Wer sich die Spannung nicht nehmen lassen möchte, sollte hier nicht
weiterlesen. Okay, zu spät! Tony ist doch versehrt. Er verliert seine
vorübergehende Unverwundbarkeit. Das schreibe ich hier, da ich den
Folgeroman nicht besitze.
Meinung:
Super! Super! Super! mehr kann man dazu nicht sagen. Es fängt
schon an, als der erste Schauspieler verrückt spielt. Weiter geht es
mit den Horrorschmetterlingen, die richtig unheimlich sind, wie sie so über
der Schauspielerin hängen und sich dann alle auf einmal auf sie
stürzen. BRRR!!!!! Enden tut es beim Hammerfinale. Als Tony langsam
zum Eisernen wird, musste ich doch etwas mit unserem Privatdetektiv mitzittern.
Besonderheiten:
Tony verliert seine Unverwundbarkeit
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Tony Ballard Romans wurde auch schon auf dem Gespenster
Geschichten Comic Nr. 59 verwendet: