Tony Ballard Hardcover Nr. 9: Monster-Alarm
Die Gefahr, dass eine neue Rasse von Werwölfen über die Welt
herfällt, konnten Tony Ballard und seine Mitstreiter zwar bannen, vollends
gelöst ist der Fall allerdings noch nicht: Ihr neuer Freund Robin Gly
leidet nach wie vor unter dem Wolfsfluch - und der Heiler Reliah, der anscheinend
als Einziger Hilfe bringen kann, ist unauffindbar ... Ausgerechnet jetzt
naht Gefahr von einer ganz anderen Seite: Die Anhänger des Dämons
Sardo machen London unsicher - und bald darauf herrscht in der Millionenstadt
an der Themse Monster-Alarm!
von Fritz Tenkrat, erschienen im Februar 2007, Titelbild: Werner Öckl
(Sandobal)
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Teil 1: Monster-Alarm (Tony Ballard Nr. 285):
Nachdem die Gefahr durch die Werwolf-Elite beseitigt wurde, bleibt für
das Ballard-Team noch das Problem Robin Gly, der den Wolfskeim in sich
trägt (s. Buch 8 Die Stunde des Wolfs'). Ymuddah kennt einen Mann
namens Reliah, der als Heiler bekannt ist. Reliah war einst ein Höllenhund,
der dann eines Tages nicht mehr morden wollte, menschliche Gestalt angenommen
und sich vom Bösen abgewandt hat, und schon viele Menschen vom Bann
des Bösen befreit hat. Allerdings weiß niemand, wo dieser Reliah
lebt. Von einem Grenzgänger - einem magischen Wesen, das sich weder
für das Gute noch für das Böse entscheiden kann und sehr
wankelmütig mal der einen und dann der anderen Seite zugetan ist -
erfährt Roxane, die weiße Hexe, dass Reliah in einem kleinen Ort
namens Torcester in einer Waldhöhle leben soll. Also macht sich Tony
Ballard mit Robin Gly, Andrew sowie Mr. Silver und Roxane auf nach Torcester,
ohne zu ahnen, dass dort nicht nur der Heiler auf sie wartet. Denn auf Dawn
Manor hat sich unter der Leitung von Reginald Bleecker ein Kult gebildet,
der die Gebeine des Dämons Sardo suchen und den Dämon wiedererwecken
will, damit er den Mitgliedern der Loge der Sardinisten' ewiges Leben
schenkt. Nach langer Suche und vielen Menschenopfern ist jetzt die Zeit reif
und ein bisher unsichtbarer Friedhof erscheint bei Dawn Manor, auf dem die
Gebeine Sardos begraben liegen. Als die Anhänger der Loge den Dämon
mit einem weiteren Blutopfer wiedererweckt haben, schenkt er ihnen das ewige
Leben. Allerdings anders, als die es sich vorgestellt haben: er macht aus
ihnen Zombies, die nun nur noch seinen Befehlen gehorchen...
Teil 2: Sardos grausame Schergen (Tony Ballard Nr. 286)
Tony Ballard und seine Freunde suchen die Höhle des Heilers Reliah auf,
finden den ehemaligen Höllenhund allerdings im Sterben vor, da er kurz
zuvor von einem rachsüchtigen Jäger erschossen wurde, der
fälschlicherweise geglaubt hat, Reliah habe seinen Hund getötet.
Bevor der letzte Lebensfunke aus dem Heiler gewichen ist, gelingt es Mr.
Silver mit seiner Silbermagie, das Wissen des Heilers auf sich zu transferieren.
Allerdings nur bruchstückhaft und teils recht durcheinander, so dass
Silver das Chaos zuerst ordnen muss, bevor er Robin Gly mit diesem Wissen
helfen kann. Zur gleichen Zeit bekommt Agassmea, die Katzengöttin und
Anführerin der Grausamen 5, vom Höllenherrscher Loxagon den Auftrag,
ihm den Leichnam des verstorbenen Höllenrichters Zeeneth zu bringen,
der von Tucker Peckinpah eingefroren wurde (s.
Buch 7 Der schwarze Gladiator').
Auf Rückweg nach Torcester werden die Dämonenhasser mit dem Dämon
Sardo konfrontiert, der sich in der entweihten Kapelle von Dawn Manor mit
der jungen Teri Bleecker, Reginald Bleeckers Enkelin, während einer
Dämonenhochzeit vermählen will. Tony Ballard kann den Dämon
unter gemeinsamen Einsatz seines Dämonendiskus und Silvers Magie vernichten.
Damit verlieren auch Sardos Zombie-Monster, die in Torcester für Angst
und Schrecken gesorgt haben, ihre dunkle Existenz. Zurück in London
gilt es, das Wissen des Heilers Reliah so schnell wie möglich wieder
zusammenzufügen, um Robin Gly vom Wolfkeim befreien zu können.
Da kehrt Ymuddah von einer ihrer Dimensionsreisen zurück und hat eine
ungewöhnliche Nachricht: sie glaubt, einen Bruder von Tony Ballard gefunden
zu haben
Meinung:
Der erste Teil dieses Romans besteht noch wie gewohnt aus vielen Einzelszenen,
die sich in rascher Folge abwechseln, während das letzte Viertel dann
- was sehr ungewöhnlich ist - ausschließlich aus der Beschwörung
und Erweckung des Dämons Sardo dient. Was zuerst relativ unspektakulär
beginnt, bekommt durch das Menschenopfer - das A.F. Morland mal wieder
äußerst detailreich schildert - einen grausamen Aspekt bis es
dann bei der Erweckung des Dämons auf dem verfluchten Friedhof eine
gruselige Atmosphäre bekommt. Sehr gut gefallen hat mir die Verwandlung
des Opfers Mark Hynes in eine Krähe. Der Beginn des Romans, als sich
Robin Gly im Gefängnis in einen Werwolf verwandelt hat, war sehr packend
geschildert, aber die Wiedersehenszene der Brüder Adam und Jonah Walker
inklusive der Vergangenheitssequenz fand ich etwas zu lang geraten, auch
wenn das mal wieder zeigt, wie intensiv sich A.F. Morland mit den
Lebensläufen seiner Figuren auseinandersetzt. Dafür hat mir die
Gestalt des Grenzgängers gut gefallen. Ich finde, dass dies interessante
Kreaturen sind und hoffe, dass wir noch mal einem begegnen. Auch der Dämon
Placon hatte einen erneuten Auftritt, auch wenn er außer großspurigem
Drohgebaren bisher noch nicht viel von seiner Macht gezeigt hat und sich
sogar von Roxane in die Flucht schlagen lies. Alles in allem ein kurzweiliger
Roman, der leider im Titel mehr verspricht, als er hält, denn die
Monster' werden ja erst auf den letzten zwei Seiten geschaffen, so
dass sie noch gar nicht zum Einsatz gekommen sind. Auch Reliah hatte - bis
auf ein Dahinhuschen im Wald - noch keinen Auftritt, so dass Robin Gly noch
immer auf Heilung hoffen muss. Der erst Teil bekommt von mir vier Kreuze.
Der zweite Teil hat die Geschichte inhaltlich zwar nicht viel weiter gebracht,
wartet aber mit schönen Szenen auf, z.B. als Tony und Silver den Heiler
entdecken oder als der Gastwirt seiner Putzfrau als Monster erscheint. Auch
die Charakterisierung des Jägers Peter Nesbitt hat mir gut gefallen.
Sehr schade fand ich, dass der Handlungsstrang um Agassmea keine
Überraschungen bot, denn abgesehen von der Tatsache, dass sie sich in
der Hölle mit Monsterschlagen und Rattenriesen herumschlagen musste,
erfährt man nicht mehr, als schon im Klappentext steht: dass sie von
Loxagon den Auftrag bekommt, die Leiche des Höllenrichters Zeeneth zu
besorgen. Wo ich gerade bei dem Thema bin: ich bin kein Fan von vollmundigen
Rückentexten, die dann so gar nicht stimmen. "Die Anhänger des
Dämons Sardo machen London unsicher - und bald darauf herrscht in der
Millionenstadt an der Themse Monster-Alarm!" Wer so etwas verspricht und
dabei beim Leser Bilder von massenhaft fliehenden Menschen und großer
Panik hervorruft, muss sich klar sein, dass dieser Leser dann vom Roman
enttäuscht ist, in dem ein paar Zombies in die Häuser eindringen.
Insgesamt kann ich dem zweiten Teil nur zwei Kreuze geben, was dem Buch dann
3 Kreuze einbringt. Jetzt heißt es abwarten, was es mit Tonys Bruder
auf sich hat
Besonderheiten:
Agassmea soll den Körper Zeeneths stehlen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt, wie der Dämon Sardo aus seinem Grab aufersteht. Die
Krähe ist das Blutopfer Mark Hynes. Irgendwie hatte ich beim ersten
Betrachten das Gefühl, dass das Bild etwas merkwürdig aussieht,
aber es gefällt mir sehr gut.
Coverbewertung: