Silber-Krimi Nr. 842: In den Katakomben des Wahnsinns
Ihr Mund war zum Schrei geöffnet, doch kein Ton kam über ihre Lippen.
Eisiges Entsetzen packte sie, als der Mann, dem sie sich anvertraut hatte,
plötzlich zu einer Bestie wurde. Der blitzende Dolch stieß mit
voller Wucht auf sie herab und bohrte sich genau zwischen ihre Brüste.
Hart und brutal. Joan Rowley starb unter den Händen eines Mannes, der
sich Dr. Henry Fond nannte. Er unterhielt in der Stadt eine Praxis als
Psychotherapeut und führte eigentlich einen ganz normalen
Lebenswandel.
Teil 1 von Dan Shocker, erschienen am 23.06.1970, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension von
Bullwinkel:
Kurzbeschreibung:
Wahnsinniger Wissenschaftler mutiert zu einem einzigen riesigen Gehirn! Mit
telepathischen Kräften zwingt das Gehirn einen Psychiater zur
Entführung junger Frauen und Durchführung frankensteinähnlicher
Experimente bei denen den Frauen die Köpfe ausgetauscht werden und Haare
an Armen und Beinen wachsen. Larry und Morna können dem Ganzen in letzter
Minute ein Ende bereiten.
Meinung:
Grandios! Hier handelt es sich wirklich um einen Vorzeigeroman der so genannten
"Schundliteratur" auch wenn in Wirklichkeit fast ausschließlich Klischees
behandelt werden (oder grade deswegen?). Die Schriftgröße ist
deutlich kleiner als bei anderen Brent-Romanen, wodurch mehr Inhalt und deutlich
mehr Atmosphäre erzeugt werden. Der Oberbösewicht ist einfach nur
genial: Ein riesiges schleimendes Gehirn (natürlich wahnsinnig). Die
Unterbösewichte stehen dem in nichts nach: Zusammengestückelte
Leichenteile, eklig behaart von Warzen überzogen, mit übermenschlichen
Kräften ausgestattet. Dazu kommt ein James-Bond-mäßiges Finale
bei dem ein außer Kontrolle geratener Laserstrahl quer durch ein Labor
rast während sich Monster und Agenten den Showdown liefern. Ich konnte
mich echt nicht mehr einkriegen und weiß nicht welche Superlative ich
noch finden soll. Von allen Larry Brent - Romanen die ich kenne ist dieser
mein absoluter Top-Favorit, also: Lesen!
Besonderheiten:
1.) Obwohl der Roman in sich abgeschlossen ist, und sich auch nirgenwo im
Roman der Hinweis auf einen Mehrteiler findet, wird am Ende des Heftes die
nachfolgende Nr. 52 als Teil zwei eines Zweiteilers angekündigt, der
allerdings eher lose auf diesem Roman basiert und nicht zwangsläufig
gelesen werden muß.
2.) Morna muß im wahrsten Sinne des Wortes Haare lassen.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Durch den Agenten X-RAY-3 alias Larry Brent läßt die PSA den
Gehirnchirurgen Dr. Clay Morron beschatten, denn dieser bekam
überraschenderweise einen Brief von dem vermißten Professor Sanders.
Jener wird aufgrund seiner Forschungsergebnisse in Richtung Kyborgs von
sämtlichen Geheimdiensten gesucht. Die Reise des Dr. Morron führt
indes nach Alness/Schottland, wo er vermutlich den verschollenen Professor
treffen soll. In der näheren Umgebung dort sind in den letzten Wochen
einige Frauen verschwunden. Dazu taucht eine vermeintlich Tote - Ann Muller
- auf, welche mehrmals in ihrem alten Wohnort gesehen wird. Vermutlich hat
vieles mit der Klinik des Dr. Hendry Fond zu tun, wie X-GIRL-C alias Morna
Ulbrandson, die auf diese Vorfälle angesetzt wurde, vermutet. Und als
sie in die Klinik gelangt, stellt sie fest, daß hier nicht nur psychisch
schwache Menschen therapiert werden, sondern auch eigenartige
Gehirntransplantationen gemacht werden und außerdem Hypnose angewandt
wird. Doch wo ist die Verbindung dieser beiden Fälle: die verschollene
Person namens Dr. Sanders? Eine harte Nuß für die Agenten der
PSA!
Meinung:
Dan Shocker hat hier wieder ein riesiges Verwirrpuzzle aufgebaut, daß
nur ganz langsam ein Gesamtbild erkennen läßt. Und das noch mit
der gewohnten Spannung seiner Grusel Krimis. Auch mit der Action wird nicht
gegeizt. Allerdings finde ich das Thema der Gehirntransplantation sehr, sehr
komplex, um es in einem einfachen Romanheft abzuhandeln. Es gibt da einfach
zu viele unberücksichtigte Eventualitäten. So gibt es hier also
einen eher medizinischen Krimi, mit gruseligem Hauch, der nicht allzu sehr
herausragt, aber dennoch ganz gut gelungen ist.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
'Mädel auf der Flucht vor den Krallen des Gehirnauges' könnte der
Titel des Bildes lauten. Ganz nett, wenn auch die herauslugende Brustwarze
nicht sein mußte. Leider ist ein wichtiger Teil des Covers - und zwar
das 'Gehirnauge' - bei der
Neuauflage durch
den Titelbildkopf nicht mehr sichtbar. Schlechte Arbeit der zuständigen
Leute!
Coverbewertung: