Silber-Grusel-Krimi Nr. 389: Der Laborteufel
Silber-Grusel-Krimi Nr. 389: Der Laborteufel


Ein Schrei zerriß die Stille der Nacht. Professor Giddens schlug gerade die Bettdecke zurück und wollte sich hinlegen. Er erstarrte und horchte. Unten im Park bewegte sich etwas. Er eilte ans offene Fenster. Es war eine helle Mondnacht. Nur der Schloßpark lag im Schatten. Da unten huschte ein Schatten ... oder zwei ... ? "Leon!" rief Giddens scharf. Nichts rührte sich. Giddens warf sich einen Morgenmantel über und eilte die Treppe hinunter. Das Schloß hatte sich ein spleeniger Gouverneur vor gut hundert Jahren bauen lassen. Er meinte, ein echt englisches Schloß müßte im amerikanischen Waldland Vermont eine Attraktion sein. Aber die Einwohner waren anderer Ansicht. Die Einwohner der kleinen Stadt Morisville nahmen von dem Bau kaum Notiz. Die Reisebüros in Montpelier und Manchester schickten hin und wieder ihre Busse mit einer Ladung Neugieriger, denen der Professor abenteuerliche Geschichten erzählte. Von dem aber, was in den Kellern des Schlosses geschah, erfuhr niemand etwas, denn der Professor wollte den vollkommenen Menschen schaffen.


von Wolfgang Rahn, erschienen am 24.11.1982, Titelbild: ???