Silber-Grusel-Krimi Nr. 342: Das Echsengezücht greift an
Silber-Grusel-Krimi Nr. 342: Das Echsengezücht greift an


Die Nacht war kühl und regnerisch. Der Mann wankte aus der Bar, schien von dem Wetter, jedoch nichts zu merken. Es war 3 Uhr morgens. Auf dem feuchten Asphalt schimmerte trüb das Licht der altmodischen Lampen, links und rechts vom Eingang des Lokals. Die unsicheren Schritte des einsamen Zechers hallten auf der Straße. Hohl verklangen sie in der engen Gasse mit den schmalbrüstigen Häusern. Peter Marossa hielt sich im Schutz der dunklen Wände, hatte jedoch den Kragen hochgestellt und den Kopf zwischen die Schultern gezogen. Weniger als eine Steinwurfweite von dem wankenden Spätheimkehrer entfernt, der seine nahegelegene Wohnung zu Fuß erreichen wollte, bewegte sich plötzlich etwas mitten auf der Straße. Es sah aus, als würde sich ein Mensch, der gestürzt war, erheben. Peter Marossa blieb stehen und mußte zweimal hinsehen, als der Unbekannte sich erhob, der, vom matten Licht einer altmodischen Straßenlaterne getroffen wurde. Marossa schluckte, preßte die Augen zusammen und beschloß in diesem Augenblick, nie wieder einen Schluck zu sich zu nehmen.


von Jürgen Grasmück, erschienen am 07.04.1981, Titelbild: R.S. Lonati