Silber-Grusel-Krimi Nr. 327: Das Totenhaus der Lady Florence
Silber-Grusel-Krimi Nr. 327: Das Totenhaus der Lady Florence


Drei Menschen waren an diesem trüben und nebligen Spätnachmittag, der für eine Beerdigung wie geschaffen schien, zusammengekommen und wurden Zeugen der Beisetzung. Hochwürden Gerwin Andrews, der Pfarrer der kleinen Ortschaft, Dr. Colinburnk, der den Totenschein ausgestellt hatte und Hiram Short, der Totengräber der Gemeinde, der den Auftrag hatte den Sarg der Verblichenen in der Familiengruft einzuschließen. Diese drei Männer ahnten in dieser Stunde nicht, daß der Tod der Lady Florence weitere Todesfälle nach sich ziehen sollte und daß unter diesen Toten - zwei von ihnen sein würden.


von Jürgen Grasmück, erschienen am 23.12.1980, Titelbild: R.S. Lonati

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Seit dem Tag, an dem Lady Florence, die letzte Bewohnerin des unheimlichen Landhauses der Dodgenkeems, das Zeitliche gesegnet hat, geschehen sehr seltsame Dinge in dem alten Gemäuer. Einige munkeln von einem Schatz der sich unter dem Haus befinden soll, andere meinen, daß es dort spukt. Hinzu kommt noch, daß sowohl der Hausarzt und der Pfarrer kurz nach dem Begräbnis der Lady auf unheimliche Art und Weise ums Leben kommen. Trotz alledem mietet sich der Schriftsteller Richard Burling dort ein, und dann muß aber auch er zugeben, daß es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Mehrere Ereignisse deuten darauf hin, daß er nicht alleine in dem Haus ist: Türen öffnen sich, er hört Schritte und auch Schreie, die auf einen Kampf hindeuten, aber er sieht niemanden. Als er schließlich einen Toten findet, ist es schon zu spät - der unsichtbare Gegner hat ihn schon ins Visier genommen. Zu allem Überfluß stolpert Burlings Tochter zusammen mit Miriam, der Schwester von Larry Brent in die Wirren dieser Geschichte und beide geraten in Lebensgefahr. Larry und Iwan gehen unterdessen einem seltsamen Mord an einem Wissenschaftler nach. Das Opfer hat sich wohl mit einigen Experimenten beschäftigt, an dessen Ergebnissen auch einige Geheimdienste interessiert sind. Ihre Nachforschungen finden in schließlich (zufällig?) ihre Lösung in der Familiengruft der Dodgenkeems und im Haus der Lady Florence gibt es endlich Klarheit ...


Meinung:
Die Atmosphäre dieser Geschichte ist mal wieder fabelhaft: Ein einsames Haus, unheimliche Geräusche und man weiß bis zum Ende nicht, was hier eigentlich gespielt wird. Leider kannte ich schon das Hörspiel; welches aber von der Handlung her nur sehr sehr wenig mit dem Band zu tun hat; bevor ich diese Nummer gelesen habe, ansonsten wäre die Lösung des Rätsels noch viel beeindruckender ausgefallen. Der einzige Punkt, der mich etwas schmunzeln ließ, ist die Story mit dem Aztekenschatz, irgendwie wurde das zwischendrin zwei-dreimal erwähnt, aber dann schien DS dieses Thema einfach vergessen zu haben. Macht ja nix, hatte ja sowieso nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun gehabt. Alles in allem eine sehr schöne, gruselige Geschichte mit mal wieder einem tollen Schauplatz ...


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Larrys Schwester Miriam Brent


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Nun, das ist ein wirklich fabelhaftes Bild, obwohl es nichts Wirkliches mit der Handlung zu tun hat. Es scheint, als habe der Zeichner eine feine Szenerie auf die Leinwand geworfen und DS hat um diese dann eine nette Geschichte um ein Haus gestrickt. Als Bild selbst wirklich eines der schönsten und stimmungsvollsten in der LB-Reihe ...


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Die PSA sendet X-RAY-3 und X-RAY-7 nach Bristol/England, um den Todesfall des Gelehrten Winston Yorkshere aufzuklären, denn entgegen dem ausgestellten Totenschein auf Herzschlag wird ein Mord vermutet, denn Yorkshere machte hochinteressante Versuche mit dem Licht. Larry Brent hofft so gleichzeitig seine Schwester Miriam, die zu dieser Zeit in London weilt, zu treffen; was aber Aufgrund der Ermittlungen anscheinend doch nichts wird. Denn Larry und Iwan Kunaritschew folgen einer Spur nach Bideford. Dort hat sich der Schriftsteller Richard Burling das Haus der verstorbenen Lady Forence Dodgenkeem gemietet, unter dem Vorwand dort in klassischer Gruselatmosphäre sein neues Buch zu schreiben. In Wahrheit sucht er nach einem verschwundenen Aztekenschatz, den das Haus in sich bergen soll. Aber er findet nur den Grusel, den er ja angeblich wollte. Burling hört unheimliche Geräusche und sieht Türen sowie Gegenstände, die sich auf unerklärbarer Weise bewegen. Der Schriftsteller wusste nun mal nichts von der Verbindung des Mannes der Lady Florence und Winston Yorksheres. Und so gerät er in Kreise, die sich durch ihn gestört fühlen. Genauso störend wie seine Tochter Beatrice, die mit ihrer Freundin Miriam Brent eben dort den Vater besuchen möchten. Die rätselhaften Todesfälle nach Lady Florence Tod rücken plötzlich in ein gefährliches Licht!


Meinung:
Dan Shocker nahezu in Bestform! In einer gruseligen Umgebung erschafft er einen gruseligen Krimi, der einen wirklich mitzieht. Und das sollte man aber auch mitmachen, denn die Handlung ist sehr verschachtelt! Jede Unterbrechung beim Lesen erschwert das Weiterlesen ziemlich, wobei dadurch auch jede Menge Konzentration und Kombinationsvermögen von diesem Roman gefordert wird! Für ein "leichtes Lesen" ist diese Geschichte nun nicht bestimmt. Dadurch schrammt das Ergebnis nur knapp an der Bestnote vorbei, und was nun mit dem Aztekenschatz war, blieb leider ungeklärt.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Larrys Schwester Miriam Brent!


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zum Roman ist ein echter Lonati, da muß man einfach länger hinsehen...


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der Wissenschaftler Winston Yorkshere wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Herzschlag lautet die Diagnose, doch Yorkshere war ein kerngesunder Mann gewesen und außerdem arbeitete er an einem bedeutungsvollen Experiment. Gründe, welche den Supercomputern der PSA The clever Sofie und Big Wilma genügen, um den Einsatz der Agenten Brent und Kunaritschew zu rechtfertigen. Yorkshere hatte einen Kollegen Sir David Dodgenkeem, der bereits vor zwei Jahren verstarb. Vor Kurzem starb auch dessen Frau Lady Florence. In derselben Nacht, in der sie in der Familiengruft beigesetzt wurde, starben der Arzt der Lady und der Pfarrer ebenfalls an Herzschlag. Bald kommen die PSA-Agenten einem fantastischen Geheimnis auf die Spur: Dodgenkeem und Yorkshere haben eine Strahlung entwickelt, die Unsichtbar macht. Doch diese Gabe ist auch mit einem Fluch belastet. Jeder der von dem Unsichtbaren berührt wird, bekommt einen heftigen elektrischen Schlag, der schnell zum Tod führt. Jetzt hat der Schriftsteller Richard Burling das Haus gemietet, um in der Abgeschiedenheit des Moores in Ruhe arbeiten zu können. Doch bald merkt Burling, dass er nicht mehr allein in dem riesigen Haus ist ...


Meinung:
In diesem Roman erwartet den Leser ein alter Menschheitstraum und gleichzeitig ein klassisches Gruselthema: Die Unsichtbarkeit. Sich von anderen unbemerkt bewegen zu können, hat sich wohl jeder schon einmal gewünscht und im Umkehrschluss ist ein Gegner den man nicht sieht immer eine Bedrohung. Typischerweise verwendet der Autor wieder mal keine übernatürliche Erklärung, sondern legt dieser überaus spannenden Geschichte ein wissenschaftliches Experiment zu Grunde. Die Rahmenhandlung verläuft dabei wieder in einigen Windungen und der Leser muss mit einigen Überraschungen rechnen. Dabei hat sogar Larrys jüngere Schwester Miriam einen kleinen Auftritt erhalten. Leider wird aber auch der Zufall arg beansprucht. So ist es wirklich mehr als unglaubwürdig, dass die zufällig in England weilende Miriam die Tochter des Schriftstellers Burling kennen lernt, der zufällig das Haus der Dodgenkeems gemietet hat, wo sich zufällig das Labor des Unsichtbaren befindet. Darüber hinaus trifft Iwan in Plymouth zufällig in einem Nachtclub, wo er sich vor der Polizei versteckt, die Freundin Yorksheres, die zufällig an dem Abend tanzt. Dennoch verpackt Dan Shocker diese Glücksfälle auf eine geschickte Art und Weise, so dass der Lesefluss nicht getrübt wird und der rasante, lebensnahe Erzählstil tut ein übriges, damit keine Langeweile aufkommt. Insbesondere die düstere Stimmung innerhalb des verlassenen Hauses, als Richard Burling die Schritte hört, obwohl sich niemand in dem Haus befindet, nimmt den Leser sofort gefangen. Das und die Umgebung des nebelverhangenen Moores bilden die perfekte Kulisse für eine klassische Gruselatmosphäre.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Haus wird zwar ein wenig anders beschrieben, wirkt aber dennoch unheimlich und bedrohlich. Nicht zuletzt, wegen des düsteren Himmels und der bleichen Frauengestalt rechts unten im Bild.


Coverbewertung:
3 Kreuze