Silber-Grusel-Krimi Nr. 321: Vor der Tür stand Frankenstein
Silber-Grusel-Krimi Nr. 321: Vor der Tür stand Frankenstein


"Hast du das gehört?" fragte sie leise. "Da war doch etwas..." Jean lauschte. "Du hast dich geirrt. Da ist nichts." Seine Hände glitten langsam über ihre braunen Schultern. Mit einer nervösen Bewegung strich sie die lange, blonden Haare zurück. Die dünne Bettdecke rutschte zur Seite. Nicole war nackt. "Die Tür... drüben beim Stall... ich habe sie deutlich gehört", flüsterte sie. "Du hast dich getäuscht", sagte Jean noch einmal. "Du träumst und..." Er unterbrach sich, denn plötzlich quietschten rostige Angeln drüben im Stall und breitete sich Unruhe aus. Mit einem Sprung war Jean aus dem Bett. Er schlüpfte nun in seine Hose. "Ich sehe nach."


von Jürgen Grasmück, erschienen am 11.11.1980, Titelbild: R.S. Lonati

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Auf einem Bauernhof bei Montcornet (Frankreich) kommt es zu einem unheimlichen Zwischenfall. Ein junges Paar will dort die Nacht verbringen, doch ihre Zweisamkeit wird durch seltsame Geräusche aus dem Schweinestall gestört. Jean Dumont begibt sich zu dem Ort des Geschehens und stößt auf die frischen Überreste eines zerfetzten Schweines, noch im selben Moment wird er von einer furchtbar entstellten Gestalt angegriffen. Jeans Feundin Nicole informiert noch in dieser Nacht die örtliche Polizei, denn ihr Freund ist nicht mehr aufgetaucht, die Spuren sprechen dafür, daß ihm etwas Schreckliches zugestossen ist. Langsam steigt Komissar Lucell, der leitende Beamte in die Wirren dieser Geschichte ein. Es scheint, als bestehe ein Zusammenhang zwischen den jüngsten Vorfällen und dem Absturz eines chinesischen Raumschiffes im nahegelegenen Wald, der von der Regierung bestens vertuscht wurde. Anscheinend hat diese Raumschiff eine Art Pilzerreger mit auf die Erde gebracht, der Menschen und Tiere zu entstellten, wahnsinnigen Killern mutieren lässt - der Pilot war nur das erste Exemplar, doch es sollen weitere folgen, denn allein nur die Berührung mit dem Befallenen überträgt den Pilz.
Während der Kommissar die frankensteinähnlichen Ungeheuer jagt, sein Polizeiarzt den Ursprung des Erregers zu erkennen versucht, begibt sich auch Larry Brent mit einigen Schwierigkeiten nach Montcornet. In Hongkong sind er und Iwan Kunaritschew ebenfalls auf einen dieser Mutanten gestossen, die Meldung aus Frankreich hat Larry schliesslich zu dem Ursprung dieser unheimlichen Geschichte geführt. Doch der chinesische Geheimdienst hat ganz andere Interessen an den Pilzträgern und so kommt es bald zu einer aufreibenden Auseinandersetzung am Ort des Geschehens ...


Meinung:
Nun der Anfang ist mal wieder richtig schön unheimlich, die Szenerie auf dem Bauernhof, das tote Schwein und dann der Angriff auf Jean Dumont. Und wieder mal ist die pseudo-wissenschaftliche Erklärung von DS recht amüsant, wenn auch nicht SO originell. In der Mitte der Geschichte flaut aber die Handlung irgendwie ab, sie wird zwar actionreicher, verliert aber dadurch etwas an Atmosphäre. Da ist einmal Larry, der vom chinesischen Geheimdienst durch ein heißes Topmodel in eine Falle gelockt wird und dann in Frankreich der Kommissar, der eine wilde Hetzjagd auf die Monster veranstaltet, während er zusammen mit seinem Arzt eine Erklärung für das ganze sucht. Vom Unheimlichen ist nicht mehr ganz so viel da! Interessant ist auch, daß Kommissar Lucell eher der Hauptagierende der Story ist. Ich dachte schon Larry taucht gar nicht mehr auf, doch am Ende räumt er halt einfach mal die ganze Szenerie auf. Wäre das dramatische Ende auf der letzten Seite nicht noch gekommen, sondern alles hätte mit der Schießerei auf dem Schrottplatz geendet, ich wäre etwas verärgert gewesen, aber so gibt's dann doch noch 3 Kreuze ...


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Als erstes fiel mir das 70er-Jahre-Höschen der Dame im Vordergrund auf - ja, wirklich :-)
Anschließend die gesamte Szene, die so nicht in der Geschichte vorkommt, denn Nicole ist keine Zeugin, wie ihr Freund von dem mutierten Wesen angegriffen wird. Insgesamt ist das Bild recht stimmungsvoll und macht Lust darauf, das Heftchen zu lesen.


Coverbewertung:
3 Kreuze