Silber-Grusel-Krimi Nr. 312: Die 17 Kammern des Grauens
Silber-Grusel-Krimi Nr. 312: Die 17 Kammern des Grauens


In der Wand raschelte es, als würden sich hinter der seidenen Tapete Hohlräume befinden, in denen sich Mäuse bewegten. - Die Frau, die allein in dem noblen Zimmer schlief, war darauf trainiert beim geringsten Geräusch zu erwachen. Sie hielt den Atem an. Ein Irrtum war ausgeschlossen. In den alten Wänden des Schlosses geschah etwas ... Es knirschte, als würde sich ein schwerer Gegenstand bewegen. Stein mahlte auf Stein ... Dann folgte leises monotones Surren ... die Frau richtete sich wie von einer Tarantel gebissen auf, als der Spuk seinen Höhepunkt erreichte. Das Gesicht auf dem Ölgemälde, das Sir Fitzpatrick John Mahon Hampton zeigte, der im 16. Jahrhundert in diesem Schloß gelebt hatte veränderte sich! Die Augen wurden bernsteingelb, die Pupillen schmal und sichelförmig wie die eines Raubtieres. Der Frau lief es eiskalt über den Rücken, sie konnte ein leises Stöhnen kaum unterdrücken. Hinter den Mauern des Zimmers in dem sie schlief, hauste das Grauen ...


von Jürgen Grasmück, erschienen am 09.09.1980, Titelbild: R.S. Lonati