Silber-Grusel-Krimi Nr. 306: Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück
Silber-Grusel-Krimi Nr. 306: Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück


Sie lief wie in Trance durch das Dickicht und merkte nicht, wie Zweige und Äste ihre Haut verletzten. Amaiko, die junge Japanerin, hatte längst keine Furcht mehr. Ihr Gesicht war wie aus Porzellan geformt, klar und rein, es leuchtete weiß in der Dunkelheit des Waldes, aus dem geheimnisvolle Geräusche klangen. Dies war der "Wald des Todes" oder auch "Wald ohne Wiederkehr" ... Wer hierher kam, erwartete den Tod. Und der überfiel Amaiko, so schnell, so unerwartet, das sie nicht einmal erkannte, in welcher Form er sich ihr näherte. Das undurchdringliche Dickicht machte jede Orientierung unmöglich. Hinter jedem Busch, jedem Strauch konnte ein Fuchs ein Marder oder wilder Hund hocken, der sich im nächsten Moment auf sie stürzte und sie zerriß. Was es dann schließlich war, konnte sie jedoch nicht erkennen. Es fühlte sich an wie harte, knöcherne Krallen, die ihr Gesicht streiften. Die Frau, obwohl auf den Tod gefaßt, fuhr wie in Panik hoch. Laut hallte ihr Schrei durch die Nacht, und die Endlosigkeit des berühmt-berüchtigten Waldes am Fuß des Fudschijama .


von Jürgen Grasmück, erschienen am 29.07.1980, Titelbild: R.S. Lonati