Silber-Grusel-Krimi Nr. 282: Im Bann der Osiris-Statue
Silber-Grusel-Krimi Nr. 282: Im Bann der Osiris-Statue


Rötlicher Nebel stieg aus dem kalten Steinfußboden. Die kahlen Wände pulsierten. Fratzen tauchten schemenhaft auf und verschwanden wieder. Das faltige Gesicht des Hohepriesters glich einer starren Totenmaske. In seinen Augen funkelte es, als die blutleeren Lippen unverständliche Worte murmelten; geheimnisvolle Zauberformeln, die niemand kannte. Schlagartig merkte er, welche Macht die Dämonen, die er dank seiner magischen Kraft gerufen hatte, besaßen. Seine knochige Gestalt zitterte wie im Fieberwahn. Nur mühsam gelang es ihm, das Bewußtsein nicht zu verlieren. Hamdi, der Hohepriester des Gottes Osiris spürte, wie ihm der Schweiß in Bächen von der Stirn floß. Aber er konnte die Beschwörung nicht mehr abbrechen. "Tötet den Pharao! Reißt ihn in die Tiefen ewiger Finsternis. Bemächtigt euch seiner Seele!" Hamdis schrille Stimme überschlug sich fast. Voll Wut auf den Totgeweihten verharrte er bewegungslos und wartete, was geschah. Irisierende Lichter und Flammenlanzen huschten über eine der kahlen Wände.


von Klaus Schmidt, erschienen am 12.02.1980, Titelbild: ???