Die Tür knarrte in den Angeln. Carlos Marti verharrte erschrocken. Aber
dann schalt er sich einen Narren. Niemand wohnte hier. Warum zögerte
er also? "Dieses dumme Gerede der alten Weiber!" schimpfte er. "Ich lasse
mich davon noch anstecken!" Wütend knallte er die Tür hinter sich
zu. Als sie krachend ins Schloß fiel, zuckte er zusammen. Geduckt schlich
er weiter. Der Wind rüttelte an den Fenstern und heulte durch das
Gebälk. Marti fröstelte. Die Nacht war kalt, und immer wieder schoben
sich dunkle Wolken vor die Sichel des Mondes. Typisches Aprilwetter. In einem
Nebenraum klapperte ein Fenster. Am liebsten wäre Carlos Marti sofort
umgekehrt. Aber er konnte nicht mehr. Wenn er jetzt umkehrte, würde
er seine Selbstachtung verlieren, und das war das schlimmste, was ihm passieren
konnte. Seine Freunde wußten, daß er das Haus der alten Dolores
durchsuchte. Sie wußten auch, daß er den sagenhaften Geldschatz
zu finden hoffte, den die Alte gehortet hatte. Dabei wußte kein Mensch,
ob es diesen Schatz überhaupt gab. Seit beinahe zwei Jahrhunderten hielt
sich die Geschichte von einem Schatz, der In dem Gemäuer des Hauses
verborgen sein sollte.