Silber-Grusel-Krimi Nr. 248: Dr. X - Todesatem
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Dorothee Collins klappte die verwitterten Läden nach außen, und
das graue Tageslicht sickerte müde durch das Fenster. Die Frau war gewohnt,
daß um diese Zeit auch am Fenster gegenüber die Läden
aufgestoßen wurden und Caroline, ihre Nachbarin, zu sehen war. Eine
in der Nähe explodierende Bombe hätte keine größere
Wirkung haben können als die Tatsache, daß an diesem Morgen Caroline
Turner eben nicht wie gewohnt zu sehen war. Am Fenster drüben stand
ein Mann. Dorothee Collins fuhr zusammen wie unter einem Peitschenhieb, ihr
Herzschlag stockte. Den Fremden hatte sie noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen.
Er sah- unangenehm aus. Ein kantiger Schädel, ein kräftiger,
muskulöser Körper, kalte, gefühllose Züge bestimmten
seinen Gesichtsausdruck. Die Art und Weise wie er stand und sie ins Auge
faßte, versetzte sie in Schrecken. Caroline, mit der sie gestern abend
noch gesprochen hatte und die kein Wort darüber verlor, daß sie
Besuch erwartetet, war nirgends zu sehen.
von Jürgen Grasmück, erschienen am 18.06.1979, Titelbild: R.S.
Lonati
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Morna Ulbrandson erlebt mit, wie mitten in New York ein junger Mann
zusammenbricht und erstickt, zur gleichen Zeit vernimmt sie eine telepathische
Stimme, die sie nach Salt Lake City lockt. Dabei versetzt sie Larry Brent
und Iwan Kunaritschew, mit denen sie in einem Steakhouse essen wollte. Larry
und Iwan fahren zu ihrer Wohnung, aber Morna ist bereits verschwunden. Als
die beiden PSA-Agenten zu dem Restaurant zurückkehren sind alle Personen
in dem Gebäude erstickt. Larry und Iwan vermuten, dass ihnen dieser
Anschlag gegolten hat und die geheimnisvolle Dr. X dahinter steckt. In Salt
Lake City macht sich Morna auf den Weg, zu einer abgelegenen Tankstelle,
wo Dorothee Collins von Dr. X und ihrem Helfer gefangengehalten wird. In
einem Gewölbe trifft die Agentin auf die Verbrecherin, die die Statue
des Götzen Kr'Okchthu einsetzt, um die Menschen zu töten. Das Wesen
benötigt Sauerstoff und entnimmt ihn auch von weitgelegenen Orten, wo
ihn die Blasen entnehmen und ein Vakuum hinterlassen. Morna soll als Lockvogel
für Larry Brent und Iwan Kunaritschew dienen, an denen sich Dr. X
rächen will. Die Agenten finden mit Hilfe des telepathisch begabten
X-RAY-18 die Spur ihrer Freundin. Sie verhindern, dass der Götze Morna
töten kann und vernichten das Monster mit Feuer. Dadurch bricht das
Gewölbe zusammen. Die PSA-Agenten können noch rechtzeitig fliehen.
Auch Dr. X und ihr Faktotum können entkommen.
Meinung:
Dr. X, die einzige weibliche Gegnerin der PSA, gefällt mir immer besser.
Diesmal verbündet sie sich mit einem Urzeitgötzen, der wohl von
Außerirdischen auf der Erde zurückgelassen wurde. Die Blasen,
die der Luft den Sauerstoff entziehen sind äußert bedrohlich und
könnten die gesamte Welt entvölkern. In Zeiten terroristischer
Anschläge, wirkt eine solche Bedrohung äußerst real. Meines
Erachtens werden Larry und Iwan zwar etwas zu leicht mit der Gefahr fertig
aber dennoch ist dieser Roman sehr spannend. Irritierend ist allerdings,
dass die Agenten einmal "sie" und dann wieder "er" zu Dr. X sagen. Auch wenn
sich letzteres auf die Bezeichnung Doktor bezieht wäre es sinnvoll dennoch
in der weiblichen Person von ihr zu reden.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt fast genauso im Roman vor und zeigt Dr. X und ihren Götzen
in voller Pracht. Ein annehmbares Bild, auch wenn Lonati schon bessere Arbeiten
abgeliefert hat.
Coverbewertung: