Silber-Grusel-Krimi Nr. 236: Die Mordwespen des Dr. X
Silber-Grusel-Krimi Nr. 236: Die Mordwespen des Dr. X


Dies war die Nacht, in der Nacht Mystex geboren wurde...
Dunkle Wolken brauten sich über dem kleinen Ort Durham zusammen. Es blitzte. Wolkenbruchartige Regen stürzte auf die Erde herunter und krachend entlud sich der Donner. Das Krankenfahrzeug wirkte auf der regenüberströmten Straße wie ein Spielzeug. Und von heftigen Windboen wurde es geschüttelt. In dem Fahrzeug lag eine rothaarige junge Frau in den Wehen. Sheela Monahan stand kurz vor der Geburt von Mystex. Sie war auserwählt, das ungewöhnlichste aller Lebewesen zu gebähren. In dieser Nacht - wenige Minuten vor Mitternacht - wurden die Weichen für ein Ereigniss gestellt, das schicksalhafte Bedeutung für zahllose Menschen haben sollte, für Menschen, die von diesem Schicksal noch nicht das Geringste ahnten...


von Jürgen Grasmück, erschienen am 27.03.1979, Titelbild: R.S. Lonati

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Die PSA ist auf einige seltsame Ereignisse aufmerksam geworden, die sich in dem Sanatorium für psychisch Kranke und Geistesgestörte eines gewissen Dr. Roderick McClaw zugetragen haben. Mehrere Patienten scheinen dort plötzlich und ohne jeglichen Grund ihren Charakter zu verändern. Sie werden aggressiv, und manche erwähnen dabei irgendwelche ominöse Wespen, die sie unbedingt sehen müssten. Als auch noch der Scotland Yard-Beamte William Taylor bei seinen Nachforschungen in der Anstalt spurlos verschwindet und schließlich der Name `Dr. X´ mit den Ereignissen in Zusammenhang gebracht wird, schmuggelt sich die Agentin Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C mit der Scheinidentität einer Arztassistentin namens Diana Mitchell in das Sanatorium ein. Und tatsächlich verschwindet schon bald ein weiterer Patient, während sein Zimmerkollege seltsam verändert scheint.
Gleichzeitig kommt es in der idyllischen Gegend in der Nähe des Sanatoriums zu einem anderen unheimlichen Zwischenfall. Der Großgrundbesitzer Jonathan O'Hara, dem ein Teil des weiten Hügellandes gehört, stößt bei einem seiner regelmäßigen Streifzüge durch das Gelände auf zwei Masten, die mit einer klebrigen Flüssigkeit bestrichen sind. Als O'Hara mit dieser Masse in Kontakt gerät, wird er von zahlreichen Wespen attackiert und schließlich getötet. Kurz darauf taucht eine unheimliche Gestalt bei dem Toten auf - ein Mensch mit dem überdimensionalen Kopf einer Wespe. Und auch der Körper O'Haras scheint plötzlich zu neuem Leben zu erwachen und sich auf schreckliche Weise zu verändern.
Mittlerweile befindet sich Larry Brent zusammen mit seinem Kollegen Iwan Kunaritschew auf dem Weg zu dem Sanatorium, als sie auf der Landstrasse zuerst von einem riesigen Schwarm Wespen angegriffen werden; welche zum Glück nicht in ihren Wagen gelangen können; und O'Haras Tochter Sioban retten können, die ebenfalls von den Wespen schwer verletzt wurde, als sie sich auf die Suche nach ihrem verschollenen Vater machen wollte.
Alle diese Vorkommnisse führen die PSA-Agenten schließlich in einen unterirdischen Laborkomplex, der in dem alten Turm in der Nähe des Sanatoriums verborgen ist, und wo sie Zeugen eines außergewöhnlichen Experiments werden, welches keine Geringere als die berüchtigten Dr. X zu seinem schaurigen Abschluss bringen will…


Meinung:
Larrys neuer Supergegner Dr. X hat etwas Neues ausgeheckt, um sich doch noch die Welt untertan zu machen, und diesmal öffnet Dan Shocker seine gut gefüllte Kiste mit den grandiosesten Pseudowissenschaften. Zahlreiche Wespen werden durch eine Art Pilz angelockt, um eine tödliche Armee zu bilden, die wiederum von irgendwelchen Personen mit eben diesem Pilz versorgt wird, die durch ein Präparat in entsprechende Wespenmenschen verwandelt worden sind. Hierbei spart DS nicht irgendwelchen trashigen Erklärungen und Einfällen, die seine Geschichten eben so liebenswürdig machen. Kein lahmer Hokuspokus, keine Schwarze oder Weiße Magie als Allheilmittel - nur die Existenz dieser seltsamen Dr. X basiert auf einem paranormalen Hintergrund, der bisher aber noch bewusst im Dunkeln bleibt. Insgesamt ein herrlich überdrehter aber gut durchstrukturierter unterhaltsamer Tier-Horror in einer ansprechenden Landschaftskulisse, dem obligatorischen Sanatorium, einem geheimen Labor und vielen kleinen netten Einlagen, die wiederum zeigen, wie viel der Altmeister doch auf so wenigen Seiten zu verpacken wusste…


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Lonati gibt hier auf seine unnachahmliche Art die Szene wieder, als der veränderte William Taylor in der unterirdischen Höhle fleißig die Pilzkultur in mehrere Eimer sammelt, um sie den summenden Lieblingen von Dr. X zu kredenzen…


Coverbewertung:
4 Kreuze