Silber-Grusel-Krimi Nr. 225: Sklaven des Satans
Silber-Grusel-Krimi Nr. 225: Sklaven des Satans


Über die Kugel in seiner Schulter konnte Joe Speranza nur lachen. So was setzte ihn nicht matt. Er war hartgesotten. Das Dumme war nur, daß er jetzt die eigenen Leute auf den Fersen hatte. Er hatte versagt. Don Vito Cagliostro lebte noch. Ja, er hatte ihm sogar noch eine Kugel verpaßt. Dabei war die Chance so günstig gewesen: kein Leibwächter weit und breit. Joe Speranza spuckte auf das Hinterhofpflaster. »Wenn schon«, fauchte er vor sich hin. »Der Bastard wird mir noch mal vor die Flinte kommen. Eine kleine Panne ist noch keine Tragödie.« Joe Speranza, der Killer, sollte aber das Gruseln noch lernen. Was in seiner Schulter steckte, war nicht so harmlos, wie er glaubte. Im Lauf der Jahre war ihm schon jeder Körperteil mit Blei vollgepumpt worden. Er hatte das Mitzählen schon längst aufgegeben. Als er den Hinterhof verließ und zum Wagen ging, hatte er plötzlich ein komisches Gefühl in der rechten Schulter, ganz anders als sonst bei einer Kugel. »Wenn schon«, fauchte er abermals vor sich hin. Doc Kuntz würde die Kugel schon wieder rausholen. Bis jetzt hatte er es immer geschafft. Einmal hatte er ihn sogar von einer befreit, die viel zu nah bei der Wirbelsäule steckte. Doc Kuntz war ein First-Class-Chirurg.


von Thomas Rübenacker, erschienen am 09.01.1979, Titelbild: ???