Silber-Grusel-Krimi Nr. 168: Sie nannten ihn den Scheintod-Comps
Silber-Grusel-Krimi Nr. 168: Sie nannten ihn den Scheintod-Comps


Dr. Stephen Comps schien es warm und weich zu haben. Er lag unter einer Satindecke in völliger Dunkelheit und empfand gewisse Schuldgefühle seiner Frau gegenüber. Er glaubte nämlich, nach einer Zechtour auf dem motorisch bewegten Wasserbett einer Edelkokotte gelandet zu sein. Comps tastete nach links, dann nach rechts, um dem vermeintlichen Mädchen einige Streicheleinheiten zu geben. Eine Lobeshymne, wie »unerhört gut« sie gewesen sei, sollte folgen. Und wenn er nachher aus dem Bad kam, würde er ihr dezent eine höhere Banknote zustecken. Doch Comps Gedankenfloß wurde gestört. Seine'.' Hände stießen rechts und links auf einen weichen, dennoch unnachgiebigen Widerstand, wo er sie doch kaum vom Körper abgebracht hatte. Das traf ebenso für die »Zimmerdecke« zu, die bedrohlich dicht über seinem erhitzten Gesicht hing. Die Luft war zum Speien, und - zum Teufel - wieso hatte er Schuhe an und einen Schlips umgebunden? Stephen Comps tastete seine Jackettaschen nach Zigaretten ab. Da er sie nicht fand, dachte er, Opfer eines Beischlafdiebstahls geworden zu sein. Seine rechte Hand tastete sich an die Gesäßtasche heran, in der gewöhnlich seine Geldscheintasche steckte und erwischte, kurios genug, die blanke Kehrseite ...


von Cater Saint Clair, erschienen am 06.12.1977, Titelbild: ???