Silber-Grusel-Krimi Nr. 72: Der Totenchor von Wickfield Castle
Silber-Grusel-Krimi Nr. 72: Der Totenchor von Wickfield Castle


Man hatte ihm eine diskrete Warnung zukommen lassen. Aber er hatte nur darüber gelacht und sie in den Wind geschlagen. Die Geister von Wickfield Castle würden es nicht gestatten, daß er ihren achthundert Jahre alten Sitz umfunktionierte, hatte ihm eine hohle Stimme am Telefon verraten und geisterhaft dazu gekichert…


von Robert F. Atkinson, erschienen am 27.08.1974, Titelbild: ???

Rezension von Wolfgang Trubshaw:


Kurzbeschreibung:
Auf Wickfield Castle im Norden Englands lebten vor 480 Jahren friedliche Mönche, die von Raubrittern getötet wurden. 480 Jahre später treiben die Schwarzen Mönche ihr Unwesen, stehlen aus Rache die Seelen von Menschen, die deren eigene Existenz verlängern.
Die Adelsfamilie, deren Stammsitz Wickfield Castle war, ist wegen des Spuks nach Neuseeland ausgesiedelt, das Schloss steht zum Verkauf.
Aufgrund der mysteriösen Umstände des Todes eines Kaufinteressenten am Anfang des Hefts nimmt Inspektor McAllister von New Scotland Yards Geisterschwadron die Ermittlungen auf.
Er sendet ein Mitglied seines Stabs in der Rolle eines weiteren Interessenten aufs Schloss, wo dieser von den mit den Mönchen paktierenden Schlossverwalter und Butler gefangen genommen wird. Da die Mönche nämlich als Märtyrer starben, sind die guten Schutzzeichen wie Kruzifixe, die der Beamte mitnimmt, nicht wirksam. Schließlich wird auch die Ghost-Squad-Mitarbeiterin Gaby O'Connors gefangen genommen. Mit teuflischen Waffen gelingt es McAllister schließlich, die Mönche zu besiegen.


Meinung:
Unfassbarer Unfug. Dabei beginnt die Geschichte gar nicht mal so schlecht, glaubt man die ersten zwanzig Seiten zumindest ein durchschnittliches Heft erwarten zu dürfen, bevor sich aber auch alles Positive an diesem Machwerk verabschiedet.
Logiklöcher so breit wie Scheunentore, die Sache mit den Mönchen ist mir bis zum Schluss nicht verständlich gewesen. Sie werden nicht als Höllenwesen, sondern als Nebelweltenwesen beschrieben, dann wieder als Außerirdische(?). Das erste Opfer wollen sie nur mehrmals vom Schloss verjagen, danach müssen sie unbedingt für Seelen töten. Am Ende lassen sie sich mit gefälschten(!) satanischen Utensilien besiegen, die der Inspektor aus dem Kaufhaus hat.
Faszinierend ist auch, was der Jugendschutz hier hat durchgehen lassen. Der eine Ghost-Squad-Ermittler wird gefangen und nur zur Bestrafung gefoltert, gequält, und dazu zu bringen versucht, seinen eigenen Urin zu trinken. Die Agentin O'Connors wird exploitation-artig befummelt, zum Strippen genötigt und mit Mönchsvergewaltigung bedroht. Alles ohne guten Grund.
Gäbe es hier negative Kreuze zu vergeben, dann würde dieses Heft eigentlich drei bis vier davon verdienen.


Besonderheiten:
6. NEBELGEISTER-Roman um Yard-Inspektor John McAllister und sein Team der Ghost Squad.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Schrecklich, schaurig, fürchterlich! Aber leider alles nicht im positiven Sinne. Ein Plastik-Schädel, kreuz und quer gespannte Drähte mit Leim daran und unscharfe blaue Konfetti. Äääh ... sehr faszinierend.


Coverbewertung:
0 Kreuze