Silber-Grusel-Krimi Nr. 9 (NA): Der Fluch der blutenden Augen
Silber-Grusel-Krimi Nr. 9 (NA): Der Fluch der blutenden Augen


Das Skelett glühte giftgrün, so plötzlich, so nahe, daß Larry Brent und die junge Inderin, die den Platz mit ihm teilte, das Gefühl hatten, der Wagen der Geisterbahn müsse in den Knochenmann hineinfahren. Die langen Skeletthände stießen ruckartig auf die Gesichter der beiden Menschen zu.   Da wich der Wagen plötzlich nach links aus und fuhr unter einem dunkelrot glühenden Tunneleingang hindurch. Eine riesige Spinne, deren große Augen jetzt unheilvoll glühten, war direkt über ihnen. Die Inderin schrie leise auf, als sie den klebrigen Fäden in ihrem Gesicht spürte. Larry lachte. "Wenn man für den Schrecken noch bezahlen muß, dann ist das eine recht bittere Sache, nicht wahr?" Er gab keinen Zentimeter nach, als sie sich etwas mehr an ihn lehnte. Er fühlte den warmen, geschmeidigen Körper durch den seidigen Stoff des Sari. Die Gestalt des Schnitters war plötzlich vor ihnen. Larry erkannte, daß es eine raffinierte Projektion war. Die schlanke, hagere Gestalt reckte sich, hielt eine lange, rasiermesserscharfe Sense in der Hand, die im Schein eines unwilkürlichen Lichtes blinkte.


von Dan Shocker, erschienen am 27.07.1971, Titelbild: ???

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Eine Fahrt durch eine Geisterbahn endet für Larrys Mitfahrerin tödlich. Die Leiche der Inderin Hira Rasmandha wird allerdings noch vor einer richtigen Obduktion von ihrem Vater Valmiki Rasmandha abgeholt. Larry findet das eigenartig und ermittelt. Er stößt auf einen Kult der indischen Todesgöttin Kali und trifft sogar Hira lebendig an! Und ehe er sich versieht, wird er von den Dienern der Todesgöttin nach Indien entführt. Und nur allmählich begreift X-RAY-3. Er wird mit einem Mann namens Robertson verwechselt, der zusammen mit Henry Waverlean die "blutenden Augen" - große Diamanten aus einer Kalistatue - an sich genommen haben soll. Zum Glück hilft ihm der Archäologe Waverlean aus der Klemme, doch nun werden beide von Rasmandha und seinen Helfern gejagt.


Meinung:
Erstmalig erleben wir, wie Larry in ein Abenteuer trudelt und nicht einen Auftrag der PSA erhält. Und so stöbert man durch einen spannenden Roman, in dem Larry lange ohne wirkliche Ahnung der Vorkommnisse durch die Gegend tappt und dabei sogar bis nach Indien verschleppt wird. Doch gerade diese Ahnungslosigkeit macht ihn menschlicher und die Geschichte besser. Lesenswert!


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die holde Maid soll anscheinend mit der nackten Schulter und dem Totenkopf im Hintergrund so ein bisschen "Sex and Crime" rüberbringen. Zieht heute absolut nicht mehr!


Coverbewertung:
1 Kreuz
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Larry Brent macht Urlaub in London. Als er in einer Geisterbahn fährt, setzt sich eine Inderin neben ihn, die kurz darauf stirbt. Larry glaubt nicht so recht an einen Unfall und tatsächlich wird kurz darauf ein Anschlag auf den PSA-Agenten verübt. Larry entkommt mit knapper Not, doch in seinem Hotelzimmer, lauert schon der nächste Gegner. Auch diesen überwindet Brent. Als er am nächsten Tag noch mal zur Geisterbahn fährt ist diese verschwunden. Doch der Inspektor, der den Fall bearbeitet, hat herausgefunden, wo die Inderin namens Hira gewohnt hat. Ihr Vater, ein reicher indischer Kaufmann, ist gleichzeitig der Führer einer Sekte, die der Totengöttin Kali dient. Weil Larry einem englischen Forscher namens Robertson zum Verwechseln ähnlich sieht, sollte er entführt und zu Rasmandah, dem Sektenguru gebracht werden, um diesen zu den ‚blutenden Augen' zu führen, die in einem indischen Tempel verborgen sein sollen. Im Haus des Inders erfährt Larry, dass Hira nicht tot, sondern nur scheintot ist. Larry wird mit einer Sauerstoffflasche in eine Kiste gesteckt und nach Indien gebracht. Dort wird er von einem Freund Robertson befreit. Waverlean besitzt die blutenden Augen, Edelsteine, die aus dem Kopf einer Kalistatue stammen. Zusammen mit seinem Hausgott Swomi, einem hypnotisierten Asiaten, der unter dem Bann Rsamandahs steht, will der fanatische Inder, die blutende Augen an sich nehmen. Waverlean täuscht seinen eigenen Tod vor. Als Rasmandah mit seinen Dienern das Anwesen Waverleans stürmt, tötet er den Arzt, des Hausbesitzers. Larry stürzt sich auf den Hausgott Swomi, der in die Schussbahn seines Meisters gerät. Außer Kontrolle packt Swomi seinen ehemaligen Meister und erwürgt ihn. Swomi erliegt seinen Schussverletzungen. Die Mitglieder der Sekte, werde von der Polizei verhaftet.


Meinung:
Zunächst muss ich sagen, dass ich kein Fan von Sektengeschichten bin und auch dieser Roman bleibt ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück. Zudem basiert die Geschichte wieder auf einigen sehr haarsträubenden Zufällen. Angefangen mit Larrys zufälligem London-Urlaub, wo zufälligerweise eine Sekte am Werk ist und einem Mann auf der Spur ist, der zufällig genauso aussieht wie Larry Brent. Dann finde ich es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass der Portier eines angesehen Hotels einem normalen Gast so mir nichts dir nichts die Liste der Leute aushändigt, die zuvor in diesem Zimmer gewohnt haben. Außergewöhnliches Hobby hin oder her. Gefallen hat mir dagegen die Darstellung und Beschreibung von Larrys Entführung in der Kiste mit dem Sauerstoff. Da kamen bei mir fast selbst klaustrophobische Gefühle auf. Die Sache mit Swomi klärt sich dann recht schnell auf und nimmt dem Roman auch den letzten übernatürlichen Hintergrund - leider. Ansonsten bietet der Roman einen flüssigen Schreibstil und angenehme Dialoge. Was mir noch unangenehm aufgefallen ist, ist die merkwürdige Chronologie innerhalb der Serie, denn am Ende erhält Larry ein Telegramm von X-RAY-1, wo drin in dieser nach Südamerika schicken will. Im nächsten Heft arbeitet Larry aber schon wieder in London. Na gut, sicherlich gibt es zwischen den einzelnen Romanen auch andere Fälle, aber trotzdem wäre eine dichtere Aneinanderreihung der Hefte wünschenswert.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover wurde schon für das Taschenbuch Nr. 04 verwendet. Hier könnte man höchstens eine weit hergeholte Verbindung mit dem indischen Mädchen herstellen. Ansonsten wieder ein billiges Foto vor einer noch billigeren Kulisse um die Kosten für teure Gemälde zu sparen. Ist aber dennoch durchschnittlich.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Larry Brent verbringt seinen seltenen und wohlverdienten Urlaub diesmal in London. Auf einem Rummelplatz findet die angedachte Ruhe jedoch ein jähes Ende. Während einer Fahrt durch die Geisterbahn verstirbt Larrys Mitfahrerin; eine junge Inderin; auf sehr seltsame Art und Weise. Die örtliche Polizei diagnostiziert einen Herzschlag. X-RAY-1 will einen ordinären Unfall nicht ganz akzeptieren, vor allem nicht mehr, als kurz darauf ein Anschlag durch einen Taxifahrer auf ihn verübt wird. Er ist davon überzeugt, dass es schon jemand in der Geisterbahn auf ihn abgesehen hatte - der Tod der hübschen Hira Rasmandah scheint nur ein Versehen gewesen zu sein. Als Larry auch noch in seinem Hotelzimmer von einem indisch aussehenden Mann angegriffen wird, macht er sich umgehend an seine Nachforschungen, ohne dass ein Auftrag der PSA vorliegt. Er findet heraus, dass er mit einem gewissen Roy Robertson verwechselt wird, einem Forscher, der zusammen mit seinem Kollegen Henry Waverlean im Tempel der Toten die so genannten blutigen Augen aus einer Statue der Göttin Kali entwendet hat. Jetzt will dem Engländer ein blutgieriger Sektenkult an den Kragen - dummerweise ist Robertson bereits verstorben und Larry gleicht dem Mann nahezu aufs Haar. Letztendlich gerät der Agent in die Gewalt dieser Fanatiker und wird auf spektakuläre Weise nach Indien verschleppt, um dort für seinen angeblichen Frevel geopfert zu werden. Doch hier warten einige Überraschungen auf Brent …


Meinung:
Vorneweg muss ich gleich sagen, dass der Plot dieses Larry-Abenteuers sehr dünn bestückt ist. Von dem gewohnten Grusel absolut keine Spur, vielmehr ein etwas ausgefallener Krimi mit einem Hauch von James Bond; dazu leider auch noch mit der ausgelutschten Sekten-Thematik versehen, die mir so gar nicht liegt. Larry gerät diesmal durch einige wirklich waghalsige Zufälle in diese Geschichte, kommt ein paar Mal fast ums Leben (Action ist allemal geboten), wird in ein exotisches Land entführt, bleibt aber letztendlich von allen paranormalen Auswüchsen verschont. Der einzige übernatürliche Einsprung ist die unheimliche Existenz von Swomi, dem Hausgott des Sektenführers, aber auch dieses Phänomen wird sehr schnell enttarnt. Positiv sei zu erwähnen, dass die Handlung stellenweise recht flott zur Sache geht, fast schon zu flott, wenn man das sehr abrupte und leider auch sehr sensationsarme Finale in Betracht zieht. Ich habe einen kleinen Moment gebraucht, um zu begreifen, dass diese Story jetzt tatsächlich zu Ende ist. Zusammengefasst eines der schlechteren Abenteuer des PSA-Agenten …


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Hach, da isser ja wieder, der Schädel von SK-797. Und er schaut ganz betroffen, weil ihm die 60er-Mieze mit dem "Vernasch mich"-Blick den Plastikschmuck weggenommen hat… Vielleicht für "Das Sexschloss im Spessart" ein aussagekräftiges Cover, aber mit der vorliegenden Geschichte absolut nichts tun. Darauf hat man aber auch damals nicht unbedingt viel Wert gelegt …


Coverbewertung:
0 Kreuze