Professor Zamorra Nr. 845: In der Gewalt der Shariden
"Das ist unheimlich", flüsterte Sandra Berg. Das Herz hämmerte
wie wild in ihrer Brust. Frank Waiblinger winkte ab. "Stell dich nicht so
an. Was ist denn schon dabei? Klar ist es hier ein bisschen
>unheimlich<, aber..." "Nichts aber.", fuhr seine Freundin auf.
"Spürst du es nicht? Dort draußen lauert irgendetwas, etwas
Schreckliches." "Meine Güte, Sandra. Reg dich doch nicht auf. Denk doch
mal nach. Wir sitzen hier an einem schönen See, und nur weil ein bisschen
Nebel aufzieht..." Auch diesen Satz sprach Waiblinger nie zu Ende. Ein schwarzes,
formloses Etwas jagte heran, umhüllte ihn, warf ihn zu Boden.
Teil 1 von Christian Montillon, erschienen am 17.10.2006, Titelbild: Luis
Royo
Rezension von
Myxin:
Kurzbeschreibung:
Kelvo taucht wieder auf und sucht sich seine Opfer auf der Erde. Im Internet
findet Zamorra einen Hinweis auf Vorfälle in Frankfurt. Noch während
des Fluges kommt Sid Amos zu ihnen. Bei ihrer möglichen Informantin,
Sandra Berg, treffen sie in diesem Fall zum ersten Mal auf die Shariden,
schleimige Dämonen mit vielen Tentakeln, die Kelvos Hilfsvolk sind.
Sid Amos berichtet Zamorra und Nicole über die Geschichte der Shariden,
die er damals für vogelfrei erklärte als Kelvo gegen Astardis einen
Kampf verlor und danach floh. Die Shariden wurden bis auf eine kleine Anzal
vernichtet. Kelvo ist mittlerweile in Schweden auf Opferjagd. Zamorra, Nicole
und Sid Amos folgen ihm dorthin und nehmen dort Kontakt mit der Polizei auf.
Wo sie wieder auf Shariden treffen, die die Polizeitstation überfallen.
Die Shariden werden vernichtet, eine Sharidin namens Sharita wird von Amos
unter seine Gewalt gebracht. Kelvo hat sich unterdessen einen menschlichen
Diener geschaffen, Dolf Hellstrom, in dem er ihm einen Dämonensplitter
ins Bewusstsein einsetzt. Dadurch hat er einen Spion in die Gruppe eingeschleust.
Von Sharita erfahren die Dämonejäger und der Ex-Teufel mehr über
die Geschichte der Shariden, schließlich schlägt sich sogar Sharita
auf ihre Seite und verrät ihren Herrn Kelvo. Sharita berichtet ihnen
von Farga, der Schlangenfrau, die sie damals dazu brachte ihren Herrn zu
verraten. Sie verpflichtete sich ihr, um ihr Leben zu retten, ihr bei der
Vernichtung Kelvos zu helfen. Doch Kelvo besiegte Farga und nahm sie gefangen.
Mit Hilfe Sharitas folgt die Gruppe inklusive der Hellstrom-Kreatur, die
zu ihnen gestoßen ist, Kelvo in eine andere Dimension, denn Kelvo hat
die Erde verlassen. Dort, verrät Sid Amos, wer Farga wirklich ist: Farga
ist ein Mann. Der Unsterbliche, der zwischen Andrew Millings und Zamorra
selbst die Quelle des Lebens besuchte. Und noch jemand stößt in
der neuen Dimension zu ihnen: Der Zwitter.
Meinung:
Ein sehr guter Roman, der deutlichen Schwung in die Handlung bringt und ein
perfekter Einstieg in einen Zweiteiler bietet. Die Shariden, Dämonejagd
in mehreren Dimensionen und spannende Kämpfe...hier wird wirklich alles
geboten. Dazu noch die ersten wirklichen Hinweise auf den vermissten
Unsterblichen. Etwas anderes als fünf Kreuze sind hier für mich
nicht zu vergeben.
Besonderheiten:
Der unbekannte Unsterbliche erhält einen Namen - Farga
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist von Luis Royo und perfekt gezeichnet. Zu sehen ist der Unsterbliche
in seiner Gestalt als Farga, der Schlangenfrau. Das Bild gefällt mir
sehr gut und ich gebe vier Kreuze.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Beim Stöbern im Internet stößt Professor Zamorra auf seltsame
Todesfälle in Deutschland. Scheinbar wurde den Opfern jegliche
Körperflüssigkeit entzogen. Der Dämonenjäger ist alarmiert
und erinnert sich an die Worte von Millings/Gerret, der ihm sagte, dass Kelvo
den "gläsernen Tod" auf die Erde bringen würde (s.
PZ 841). Mit Nicole macht sich Zamorra
auf den Weg nach Deutschland, zu der einzigen Zeugin. Unterwegs stößt
Asmodis zu ihnen, um ihnen zu helfen. Doch in der Wohnung der Zeugin erwartet
das Trio eine Überraschung. Kelvos Dienerkreaturen, die Shariden, haben
die junge Frau als Geisel genommen und erklären den überraschten
Neuankömmlingen, dass die Zeit der Shariden wieder anbrechen wird. Die
Dämonenjäger können die Dämonen vernichten, nur die Geisel
bleibt auf der Strecke. Durch Asmodis erfahren Zamorra und Nicole, dass sich
Kelvo und seine Kreaturen gar nicht mehr in Deutschland aufhalten sondern
mittlerweile in Schweden ihr Unwesen treiben. Als die das ungleiche Trio
dort eintrifft, werden sie bereits von den Shariden erwartet, die in einer
Polizeistation zum Großangriff blasen. Doch das ist bei Weitem nicht
die einzige Überraschung, die auf die Dämonenjäger wartet
...
Meinung:
Christian Montillon scheint zur Zeit der Einzige zu sein, der sich ab und
zu an einen Zweiteiler heranwagt. Dadurch gewinnen die Geschichten vielmehr
Spielraum und wirken nicht so hektisch und überladen, wie so mancher
Einzelroman. Nahtlos knüpft die vorliegende Geschichte an die Ereignisse
aus Band 841 an und Kelvo macht
sein Versprechen wahr, den gläsernen Tod auf die Erde zu bringen. Entgegen
seiner sonstigen Gewohnheit verlagert der Autor die Handlung nicht in eine
andere Dimension, sondern bleibt eher Bodenständig. Die Charakterisierung
der Pro- und Antagonisten gelingt Montillon einmal mehr sehr gut. Vor allem
das Monster aus Band 841 mutiert
von einer Einzelfliege zu einem Mitglied einer komplexen
Dämonengesellschaft, die durchaus die Fähigkeit zur Selbstreflexion
besitzt. Eine Unstimmigkeit fällt bei der Schilderung des Angriffes
der Shariden auf, denn dort wird erwähnt, dass die Dämonenjäger
allein durch die hohe Anzahl der Gegner früher oder später unterliegen
müssen. Allerdings besitzt Nicole einen Dhyarra-Kristall und meines
Wissens könnte sie sich bildhaft vorstellen, wie alle Shariden schlagartig
in Flammen aufgehen. Dieser Umstand wurde auch schon in anderen Romanen
unbefriedigend abgehandelt. Die ach so mächtig erscheinenden Sternensteine
scheinen raptusartig an Macht zu verlieren, wenn es der Dramaturgie der
Geschichte dienlich ist. Der erste Auftritt von Farga, einer Frau die auf
der Jagd nach Kelvo war, und ihren Schlangen wirkt sehr stark auf das Titelbild
zugeschnitten. Ansonsten erwartet den Leser aber ein durchgehend fesselndes
Lesevergnügen mit überraschenden Eröffnungen. Dabei stört
es auch nicht, dass der Zwitter in diesem ersten Teil eigentlich gar nicht
auftritt, bis auf einen Satz am Ende des Romans. Wer sich ein wenig die Spannung
erhalten möchte, sollte die Rubrik Besonderheiten erst nach der
Lektüre des Romans lesen.
Besonderheiten:
Erster Auftritt der Shariden.
Erster Auftritt von Sharita.
Erster Auftritt von Farga, der Schlangenfrau. Sie ist der Unsterbliche, der
nach Andrew Millings zur Quelle des Lebens geführt wurde. Eigentlich
ein Mann, hat sich der Unsterbliche durch Suggestion die Gestalt einer Frau
gegeben, da diese im Allgemeinen eher unterschätzt werden.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dank dem erzählerischen Talent des Autors kommt diese Szene genauso
im Roman vor. Die Cover von Royo sind sowieso Highlights innerhalb der
Titelbilder. Allein schon dadurch bedingt, dass sie eher sparsam eingesetzt
werden und sich kein ausgeprägter Gewöhnungseffekt einstellt. Ein
hervorragendes Bild, welches vor allem Vertretern des männlichen Geschlechts
eine Augenweide präsentiert.
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Kelvo macht sein Versprechen war und bringt den gläsernen Tod auf die
Erde. Zamorra erfährt zufällig davon und reist mit Nicole nach
Deutschland, wo sie eine Augenzeugin befragen wollen. Unterwegs treffen sie
auf Sid Amos, der sie begleitet. Am Ziel der Reise, müssen sie sich
zwei schleimigen Kreaturen entgegen stellen, die die Zeugin getötet
haben. Dabei handelt es sich um sog. Shariden, die Dienerrasse Kelvos. Amos
bringt Zamorra und Nicole nach Norwegen, wo es einen weiteren Fall des
gläsernen Todes gab. Und wieder müssen sie gegen die Shariden
kämpfen. Eine der Shariden, Sharita, wird von den dreien festgehalten.
Sie erzählt, wie sie einst vor langer Zeit einer Frau namens Farga
begegnete, die Kelvo suchte. Ihr versprach die Sharidin zu helfen, da sie
der Meinung ist, Kelvo habe ihre Rasse zu sehr ausgenutzt. Doch Farga wurde
von Kelvo besiegt und seitdem gefangen gehalten. Bei Farge handelt es sich
um die geheimnisvolle Unsterbliche, die Andrew Millings sucht. Allerdings
ist Farga nur ein weibliches Trugbild des Unsterblichen. Sharita verspricht
Zamorra und die anderen in Kelvos Welt zu bringen. Bevor sie das Tor
öffnet, taucht ein Mann namens Dolf Hellstrom auf, der einen Teil Kelvos
in sich trägt. Er drängt zur Eile und gemeinsam durchschreiten
die fünf das Tor in die fremde Welt...
-Ende des ersten Teils-
Meinung:
Mit diesem Roman wird die Suche nach Kelvo und den Unsterblichen geschickt
weiter gesponnen. Christian Montillon führt den Leser durch eine rasante
Story, die keine Wünsche offen lassen. Mit den Shariden kommt eine neue
dämonische Rasse dazu (eigentlich gabs schon einen in
Roman 841), wie sie ekliger nicht
sein könnte. Sharita schlägt ganz aus ihrer Art, und schließt
sich aus Rache an ihren Herrn den guten an. Obwohl sie sehr zwielichtig
rüber kommt, bleibt Zamorra nichts anderes übrig als ihr zu vertrauen.
Aber es kommt noch eine Rolle dazu, die man zum ersten mal kennen lernt.
Der Unsterbliche, den Andrew Millings so lange gesucht hat. Jedenfalls bekommt
der Leser Einblick in diesen Charakter, auch wenn es nur ein Trugbild darstellt.
Der Unsterbliche ist ein Mann, der sich als Frau zeigt, um so seine Stärken
zu verstecken. Von Amos erfährt man, das Farga, die Schlangenfrau, sich
irgendwann einmal dem Bösen angeschlossen hat und eine nicht zu
unterschätzende Stärke besitzt. Wie nun die erste Begegnung mit
dem Unsterblichen abläuft, wird die Zukunft zeigen. Ich für meinen
Teil bin sehr zufrieden mit dem Roman und vergebe deshalb 4 Kreuze.
Besonderheiten:
Erster Auftritt des Unsterblichen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Schon wieder so ein Nackedei-Wesen. Aber auch ganz gut dargestellt. 4 Kreuze
von mir.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Gunter Arentzen
Das von Royo stammende Cover stammt aus seinem Buch "Visions" (ISBN 1561633550)
und trägt den Titel "The Serpents of the Moon".