Professor Zamorra Nr. 844: Meegh-Jagd
Al Cairo betrachtete die Bildwiedergabe. Ausdruckslos erteilte er neue
Anweisungen. Das kleine Raumschiff der Jäger-Klasse beschleunigte. Ted
Ewigk runzelte die Stirn. "Was soll das? Was hast du jetzt schon wieder vor,
mein Alter?" Der Ewige wandte sich ihm zu. "Wir gehen auf Jagd", verkündete
er. "Auf eine ganz spezielle Jagd. Wir jagen Spinnen." "Du hast'nen Knall!",
kommentierte Ted Ewigk. "Wir haben anderes zu tun, als den interstellaren
Kammerjäger zu spielen." "Du wirst sehen, alles hat seinen Sinn", konterte
AI Cairo. "Und du wirst deine Heimatwelt Erde früher Wiedersehen, als
du denkst." "Was soll das heißen?" Jetzt endlich lächelte Cairo.
"Taran ruft..."
von W.K. Giesa, erschienen am 02.10.2006, Titelbild: Luis Royo
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Yves Cascal ruft Zamorra und Nicole nach Baton Rouge, um ihnen sein Amulett
zu zeigen, welches plötzlich ein dreizehntes Tierkreiszeichen zeigt,
eine Spinne. Der Parapsychologe und seine Gefährtin vermuten, dass das
etwas mit den Meeghs zu tun haben muss, denen sie vor kurzem begegnet sind
(siehe PZ 837). Dieser Verdacht
erhärtet sich, als Taran tatsächlich erscheint. Das Treffen wird
aber jäh unterbrochen, als die Meeghs zwei junge Frauen angreifen und
eine davon entführen. Die zweite kommt mit dem Schrecken davon, denn
kurz bevor Zamorra und seine Freunde erscheinen stören drei andere
Neuankömmlinge die Meeghs an ihrem Vorhaben. Der Ewige Al Cairo ist
mit zwei Cyborgs zur Erde gekommen um Zamorra, Nicole, Taran und Yves Cascal
mit auf die STERNENJÄGER zu nehmen, seinem Flaggschiff. Kurz bevor der
Transport stattfindet, sieht Cascal Shirona, das Amulettwesen, und folgt
ihr. Die Meeghs hingegen haben sich mit ihrer Geisel auf ihr Schattenschiff
begeben und wollen zurück zu ihrer Basis. Als sie Cascal und das Amulett
registrieren, dass sie ehrfürchtig Medaillon der Macht nennen, holen
sie auch Yves und Shirona an Bord. Währenddessen haben Zamorra, Nicole
und Taran an Bord der STERNENJÄGER den lang verschollenen Ted Ewigk
wieder getroffen. Der Professor erfüllt seine traurige Pflicht, den
langjährigen Freund vom Tod Carlottas zu unterrichten. Doch das
Primärziel ist das Meegh-Schiff, mit der jungen Frau an Bord. Dass Yves
Cascal an Bord des Spiders ebenfalls um sein Leben kämpft ahnen die
Dämonenjäger zu dem Zeitpunkt noch nicht ...
Meinung:
Werner Kurt Giesa ist zurück und führt nicht einen Handlungsstrang
weiter, sondern ruft dem Leser auch die eine oder andere Person ins
Gedächtnis zurück. Da gäbe es einmal ein Wiedersehen mit Yves
Cascal, dem Schatten, und im Zuge dessen wird auch gleich dessen Schwester
Angelique erwähnt, die im brasilianischen Urwald verschollen ist. Laut
Yves war er selbst einige Zeit dort unterwegs um eine Spur seiner Schwester
aufzunehmen. Zwar ist er nicht fündig geworden, konnte aber einen
Dämon unschädlich machen. Wäre eigentlich ein interessanter
Stoff für ein Hardcover. Schade eigentlich, dass Giesa nicht mehr für
den Zaubermond-Verlag schreibt. Die vorliegende Geschichte beginnt mit einer
für den Autor typischen Begegnung der Dämonenjäger mit den
obligatorischen Nebenfiguren, die obligatorisch weiblich und ebenso obligatorisch
gutaussehend im landläufigen Sinne sind. Selbstverständlich sind
die Mädels auch alles andere als züchtig bekleidet. Giesasche
Stereotypen könnte man die Art solcher Charaktere nennen, die innerhalb
eines solchen Einzelabenteuers, vollgepackt mit einer Fülle an Handlungen
und Information, keinerlei Tiefe und Persönlichkeit entwickeln können
und auch gar nicht sollen. Ansonsten kommt der Zamorra-Fan voll auf seine
Kosten. Endlich ist Ted Ewigk wieder mit dabei und wird von seinem Freund
schonend auf die Hiobsbotschaft vorbereitet, nämlich, dass seine Freundin
Carlotta vor geraumer Zeit bereits gestorben ist. Der Umstand, dass Zamorra
durch ein Versprechen, welches er der Sterbenden geben musste, zu einer
Notlüge gezwungen ist, wird sehr ausführlich und einprägsam
beschrieben. Etwas störend war der Auftritt von Taran und Shirona, was
aber in erster Linie eine subjektive Einschätzung ist und daran liegt,
dass ich die Amulettwesen nicht sonderlich mag. Shirona hat wenigstens noch
einiges an Potential und Persönlichkeit. Taran hingegen ist einfach
nur nervig und in seinen Handlungen einfach zu undurchsichtig. So bleiben
Leser und Dämonenjäger auf der Frage sitzen, weshalb das Amulettwesen
Ted verraten hat, dass Zamorra log, als er behauptete Carlotta wäre
bereits tot gewesen, als Nicole und er sie auf dem fremden Planeten fanden.
Das Mysterium der scheinbar wieder auferstandenen Meeghs wird ebenfalls
gelüftet und man darf vermuten, dass dieses Kapitel ebenfalls mit dem
Abschluss der Siegel-Angelegenheit ein Ende findet. Wieso und weshalb das
sechste Amulett nun eine Spinne zeigte bleibt zunächst ein Geheimnis.
Abgesehen davon, macht Giesa aber kräftig weiter, was das Ausdünnen
gewisser Altlasten betrifft. In diesem Zusammenhang verweise ich einmal mehr
auf die Rubrik Besonderheiten, die ich jenen Lesern ans Herz legen möchte,
die sich der Spannung berauben möchten bzw. den Roman bereits kennen.
Im Klartext: SPOILER-ALARM! Der Stil des Roman selber ist rasant und temporeich,
wie alle Hefte des ehemaligen Robert Lamont. Das vorliegende Zamorra-Abenteuer
gehört in die Sparte Science-Fiction und fällt an der einen oder
anderen Passage auch mit etwas Physik- und Technikgebrabbel auf, hält
sich dahingehend aber zurück und artet nicht allzu sehr aus. Eine Rüge
geht an dieser Stelle direkt an den Verlag, der scheinbar kein Interesse
daran hat, seine Serien verkaufswirksam zu vermarkten. Zunächst einmal
begrüße ich es, dass seit einigen Jahren auf die teils
unseriösen Kleinanzeigen verzichtet wird, aber gleich dreimal eine
ganzseitige Werbung für die Gruselserien Sinclair und Zamorra zu bringen
ist einfach unsinnig. Zumal der Leser gerade einen der Romane, für die
geworben wird, in Händen hält. Die Farbige Anzeige auf der
Rückseite des Romans hätte vollkommen ausgereicht. Innerhalb des
Heftes hätte ruhig mehr Text abgedruckt oder wenigstens für Western-
oder Krimi-Serien Werbung gemacht werden können. Vielleicht hätte
"Chicago" dann nicht mit Band 25 eingestellt werden müssen.
Besonderheiten:
Yves Cascal stirbt.
Die Pyrophorit-Pistole und die Hexenschnur werden zusammen mit seiner Leiche
eingeäschert.
Das sechste Amulett nimmt Shirona an sich.
Ted Ewigk erfährt vom Tode Carlottas.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Zamorra und seine Gefährten im Kampf auf einem Basisplaneten der Meeghs.
Der Stil von Royo ist unnachahmlich, allerdings gefallen mir seine
Science-Fiction-Motive nicht besonders und auch das vorliegende Cover passt
nur mit sehr viel gutem Willen zur Handlung.
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Zamorra und Nicole treffen sich in San Antonio mit Yves Cascal, der die beiden
davon in Kenntnis setzt, das sich auf seinem Amulett plötzlich ein
dreizehntes Symbol befindet, das eine Spinne zeigt. Zamorra vermutet, das
es irgendetwas mit den Meegh zu tun haben könnte. Und tatsächlich
wird kurz darauf eine junge Frau von Meeghs entführt. Ihre Freundin
kann entkommen. Plötzlich erscheinen sowohl Taran, als auch Al Cairo.
Dieser nimmt Zamorra, Nicole und Taran mit auf sein Sternenjäger, wo
auch Ted Ewigk wartet. Yves Cascal und Shirona, die ebenfalls auftaucht,
werden ohne Zamorras Wissen von den Meeghs entführt. Mitten im Weltall
kommt es zu einer gnadenlosen Jagd nach dem Meegh-Schiff um die entführte
junge Frau zu befreien...
Meinung:
Wie ich im letzten Roman schon schrieb, ist die DYNASTIE DER EWIGEN für
mich ein komplett neues Themengebiet, seit ich mit der Serie angefangen hab.
Und es ist für meinen Geschmack viel zu Sci-Fi-lastig. Ich kann mit
Sci-Fi nicht viel anfangen. Die Meeghs sind zwar interessante Geschöpfe,
aber das ganze drumherum mit den Raumschiffen, dem Weltall, der DYNASTIE
usw..., absolut nicht mein Fall. Was Taran für eine Rolle spielt ist
mir schleierhaft. Bisher kam er ja nur in einem Roman vor. Was er überhaupt
in diesem Roman zu suchen hatte, versteh ich auch nicht. Bis auf den Moment,
als er Zamorra vor Ewigk als Lügner hinstellt, hatte das Amulettwesen
überhaupt nix im Roman zu tun. Viel interessanter finde ich hingegen
Shirona. Das ist ne Rolle ganz nach meinem Geschmack. Zum Schluss muß
ich noch erwähnen, das Yves Cascal stirbt. In den Romanen, die ich bisher
gelesen hab, war er noch nicht dabei und deshalb trifft mich sein Tod auch
nicht sonderlich. Alles in allem ein Roman der mir wegen dem riesigen
Sci-Fi-Faktors gar nicht zugesagt hat. Deshalb nur 2 Kreuze.
Besonderheiten:
Yves Cascal stirbt.
Cascals Amulett nimmt Shirona an sich.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wie der Roman, so ist auch das Cover viel zu sehr Sci-Fi. Würde eher
zu Perry Rhodan passen. Die Szene kommt auch nicht im Roman vor. Allerdings
ganz ordentlich gezeichnet. Ebenfalls 2 Kreuze.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Drei der Protagonisten vom Cover des Zamorra-Romans sind auch auf dem Titelbild
des Maddrax-Romans Nr. 122 abgebildet, welches übrigens ebenfalls aus
der Feder von Luis Royo stammt. Die mittlere Figur trägt auf beiden
Bildern sogar eine völlig identische Uniform, mit der gleichen
messingfarbenen Panzerung und dem selben Helm: