Professor Zamorra Nr. 819: Die letzten Sauroiden

Professor Zamorra Nr. 819: Die letzten Sauroiden


Gelblich funkelnde Reptilaugen sahen den Mann an. Aus dem Maul des Unheimlichen zuckte sekundenlang eine gespaltene Zunge und witterte die Angst des Opfers. Zarrkoss hob eine klauenbewehrte schuppige Hand. Er winkte den Mann zu sich heran. Der versuchte zu fliehen, doch es gelang ihm nicht. Eine unsichtbare, übermenschliche Kraft zwang ihn, dem Wink zu folgen und sich widerstrebend dem Reptilmann zu nähern. Der zischte verhalten. Dann packte Zarrkoss zu. Er riss sein Opfer in zwei Teile und trank dessen ausströmendes Leben. Er lachte triumphierend. Seine Zunge wischte Blutreste von den hornigen Lippen. Die Macht war immer noch stark in ihm!


von W.K. Giesa, erschienen am 18.10.2005

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Als die DYNASTIE DER EWIGEN ihre Invasion gegen die Erde und die Straße der Götter startete, wurde die Mondbasis der Ewigen zerstört und die dort arbeitenden Sklaven, Sauroiden, entkamen mit mehreren Jagdbooten und Angehörigen eines Volkes namens Skaltoon. Diese Wesen sollten als Agenten unter den Menschen für die Ewigen dienen, was durchaus Sinn macht, denn die Skaltoon sehen Menschen zum Verwechseln ähnlich. Die geflohenen Sauroiden und die Skaltoon landen auf dem Planeten Deneb. Doch die Sonne Denebs ist kein lebensspendender Stern, sondern gibt eine gefährliche Strahlung ab, die dazu führt, dass die Sauroiden degenerieren. Sie werden zu blutgierigen Monstern, welche die Skaltoon unterdrücken und zeitweise auch grausam töten, um ihr Blut zu trinken. In einem Traum sieht Zamorra, wie ein Sauroide einen solchen Mord begeht. Er weiß, dass nun das vierte Siegel geöffnet werden soll. Gemeinsam mit Nicole macht er sich auf den Weg zum Silbermond, wo sie im Hause des verstorbenen Reek Norr auf den Kälte-Priester Ssam Shakk treffen, der die beiden Dämonenjäger nach Deneb begleiten will, um die restlichen Sauroiden auf den Silbermond zu holen. Über ein Weltentor gelange sie nach Deneb, wo sie in die Hände der degenerierten Sauroiden fallen. Der Anführer zwingt Zamorra und Nicole eines der Jagdboote zu steuern, was die Sauroiden aufgrund ihrer fortschreitenden Verdummung nicht mehr können. Doch dann verlangt das Reptil ungeheuerliches: Zamorra soll die gesamte Bevölkerung der Skaltoon auslöschen....


Meinung:
Langsam nimmt der Zyklus der 13 Siegel Gestalt an. Immer schneller werden Zamorra und seine Gefährten mit den gefährlichen Weltentoren konfrontiert, wobei es vorkommt, dass die Dämonenjäger mit gewissen Altlasten in Kontakt kommen, so wie es im vorliegenden Band geschieht. Die Wurzel dieses Übels wurde vor knapp 160 Romane gelegt, in dem Dreiteiler 660-662, wo die Ewigen ihren zweiten Angriff gegen die Erde führten. Es wird die Frage beantwortet, was aus den geflohenen Sauroiden geworden ist und Andeutungen gemacht, dass auch die geretteten Bewohner der Straße der Götter eventuell noch von sich hören lassen werden. In diesem Roman wird auch kurz das Thema angesprochen, wieso Zamorra sich kurzzeitig an die Magie Kuang Shis erinnern konnte, denn auch in diesem Heft macht der Meister des Übersinnlichen Gebrauch davon. Darüber hinaus stockt Ssam Shakk Zamorras Para-Potential erneut auf, ob von unbegrenzter Dauer wird sich zeigen. Wäre aber für die Autoren ein willkommener Grund Zamorra mehr Magie einsetzen zu lassen. Insgesamt ein rasanter, spannender Science-Fiction-Roman mit einem gewissen Fantasy-Einschlag. Das Ende ist kommt ein wenig plötzlich und dabei wird so gründlich aufgeräumt, als wollte W.K. Giesa ein weiteres Kapitel mal eben so abhaken oder zumindest kein neues öffnen - was im übrigen ja auch nicht verkehrt ist, die Serie ist so schon sehr komplex und gerade für Neueinsteiger ziemlich kompliziert. Der Beginn des Romans gehört mehr in den Bereich Comedy und liest sich wie eine Slapstick-Komödie, was nicht zuletzt die Schuld der mysteriösen schwarzen Katze und des Jungdrachen Foolys ist. Als der fette, kleine Drache stockbesoffen in Mostache`s Kneipe sitzt ist echt saukomisch, ebenso wie die Katzenkotz-Aktion. Allerdings bin ich maßlos schockiert über Zamorras und Nicoles mangelnde Tierliebe! Die sollen sich nicht wundern, wenn der schwarze Flohzirkus ihr Bett demnächst als Klo benutzt. Ach ja, noch eine kleine Info am Rande: Die schwarze Katze scheint von Asmodis geschickt worden zu sein, oder hat zumindest mit ihm zu tun, und Lucifuge Rofocale hat gehörigen Respekt vor dem Miniatur-Tiger. Mal schauen was die Zukunft so bringt.


Besonderheiten:
Zamorras Para-Potential wird aufgestockt?!


Titelbild:

del Nido


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Del Nido bringt zur Zeit die besten Titelbilder heraus, was er mit der vorliegenden Arbeit eindrucksvoll unter Beweis stellt. Und der Autor weiß geschickt das Motiv in die Handlung zu integrieren, und die Dame im Vordergrund sieht echt lecker aus...(verdammte Deneb-Strahlung).


Coverbewertung:
5 Kreuze