Professor Zamorra Nr. 805: Der Echsenvampir
Erbarmungslos näherte sich die Monsterfratze dem verzerrten Gesicht
des leichenblassen Jünglings. Der Druckergehilfe versuchte mit aller
Kraft, den Vampir von sich fern zu halten, doch es war vergebens. Das Monstrum
entblößte zwei nadelspitze Eckzähne. Ein Speicheltropfen
rann an dem linken Zahn herab, schien für einen unendlich langen Moment
an dessen Spitze festzufrieren...
... und dann schlugen die Hauer des Vampirs zu! Der Jüngling starb,
und niemand in der verlassenen Druckerwerkstätte hörte seinen
grauenhaften Schrei. Kurze Zeit später erhob sich sein blutleerer
Körper wieder. Doch nicht lange, denn sein Schicksal erfüllte sich
zwischen den Klauen einer echsenartigen Kreatur...
von Christian Montillon, erschienen am 05.04.2005, Titelbild: Candy Cay
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Andrew Millings und seine neue Freundin Diana Cunningham besuchen Professor
Zamorra und Nicole Duval wie versprochen auf Chateau Montagne. Dort erzählt
der Auserwählte, wie er 1465 in Mainz gegen den Echsenvampir kämpfte,
dessen Diener seine damalige Gefährtin Johanna mit dem Echsenkeim
infizierte, bevor die Kreatur gepfählt wurde. Asmodis, der ebenfalls
seine Finger mit im Spiel hat, belegt die Druckerwerkstätte, in der
sich der Vampir mit seiner neuen Dienerin Johanna versteckt hält, mit
einem Bann der Andrew daran hindern soll die Werkstätte zu betreten.
Der Bann wirkt eine Woche lang, in der Andrew, welcher sich damals noch Arthur
nannte, einen Plan fasst. Er hat genug von der Dämonenjagd und verbindet
sich mit einem Schwarzmagier, von dem er Formeln und Ritual-Anleitungen bekommt.
Als die sieben Tage verstrichen sind, betritt Arthur die Werkstatt, um
augenscheinlich den Kampf aufzunehmen. Er pfählt Johanna und steht
schließlich dem Echsenvampir selber gegenüber. In einer magisch
präparierten Druckerpresse klemmt er den Kopf des Vampirs ein, der sich
allerdings wieder befreien kann. Dabei sieht es so aus, als ob Arthur in
seine eigene Falle gerät und durch die Magie verbrannt wird. Doch der
Auserwählte überlebt, ebenso wie der Echsenvampir, der durch die
Flammen aber schwer verletzt wurde. Der Dämon berichtet in der Hölle
über den Tod von Arthur, der ab jetzt in Ruhe vor den Dämonen leben
kann. In der Gegenwart auf Schloss Montagne erfahren Zamorra, Nicole und
Andrew aber von einer neuen Mordserie des Echsenvampirs, der seinen Opfern
das Gesicht auf den Rücken dreht. Sie reisen nach Mainz, wo sie mit
Asmodis zusammentreffen. Andrew steht dem ehemaligen Höllenfürsten
noch sehr skeptisch gegenüber, denn er kennt ihn ja nur als Todfeind.
Doch Asmodis bringt die Dämonenjäger auf die Spur des
Echsendämons. In einem gewaltigen Showdown gelingt es Andrew
schließlich seinen alten Feind endgültig zu vernichten. Danach
nimmt Asmodis den Auserwählten mit nach Caermardhin.
Meinung:
Der zweite Teil von Christian Montillons Zyklus lässt seinen Vorgänger
meilenweit hinter sich zurück. Die Story ist kurzweilig und spannend
geschrieben, was daran liegt, dass Andrew seine Vergangenheit offen legt.
Der Auftritt von Asmodis als Fürst der Finsternis gibt dem Roman noch
zusätzlich eine gewisse Würze. Eigentlich dreht sich der gesamte
Roman nur um Andrew, wer also noch Probleme mit dieser neuen Figur hat, wird
auch diesen Roman nicht sonderlich mögen. Dabei finde ich den
Auserwählten recht sympathisch, auch wenn seine Story schon hundertmal
in dieser oder einer ähnlichen Form verbraten wurde. Seine
Gefährtinnen Diana und Johanna bleiben im Verlauf der Geschichte auch
ziemlich blass und oberflächlich, da sich der Autor, wie schon
erwähnt, auf Andrew konzentriert. Aber das stört nicht besonders,
da Johanna ja sowieso stirbt und Diana für den weiteren Verlauf dieses
Romans auch keine tragende Rolle spielt. Eigentlich kann sie froh sein
überhaupt erwähnt zu werden. Der zweite Auftritt von Asmodis als
Sid Amos ist vor allem deshalb interessant, da Nicole durch Andrews
Erzählung natürlich noch weniger gut auf den
Ex-Höllenfürsten zu sprechen ist. Ich denke hier zeigen sich die
ersten Anzeichen auf den großen Finalkampf zwischen Nicole und Asmodis.
Was mich an dem Roman gestört hat ist nur, dass das Ende ziemlich abrupt
kam. Mal eben nach Mainz fliegen die Dienerkreaturen meucheln und dem bösen
Oberdämon einen Laserstrahl ins Herz jagen. Und das, obwohl dieser
Dämon laut Asmodis, 500 Jahre Zeit hatte sich zu regenerieren und so
mächtig ist, dass er dem Amulett trotzen kann. Aber gut, für einen
Zweiteiler hat es wohl nicht mehr gereicht.
Besonderheiten:
Andrew Millings erzählt Zamorra und Nicole seine Vergangenheit.
Die Dämonenjäger erfahren, dass Kanegro (siehe
PZ 802) noch lebt.
Asmodis nimmt Andrew mit zu Merlin.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
So gut der Roman auch geworden ist, das Cover wirkt wie aus einem schlechten
Computer-Spiel. Wenn ich Gelegenheits-Leser wäre, hätte ich das
Heft vermutlich liegen gelassen.
Coverbewertung: