Professor Zamorra Nr. 787: Das Mordreptil
Seit Stunden prasselte der Monsunregen vom nächtlichen Himmel und
verwandelte den Lehmboden abseits der Straße in eine morastige Masse.
Der Gestalt, die sich lautlos wie ein Schatten aus einem dichten Gebüsch
löste, schienen die Wasserströme nichts auszumachen. Rote,
nichtmenschliche Augen funkelten in der Dunkelheit. Reptilartiges Zischen
wurde laut, als die unheimliche Gestalt ihren Blick auf das Panoramafenster
eines luxuriösen Hotelbungalows richtete. Im Inneren des Raums war ein
unscheinbarer Mann mittleren Alters gerade dabei, sich einen Drink zu mixen.
Unaufhaltsam setzte sich die zischende Gestalt in Bewegung. Ihre Absichten
ließen sich in einem Wort zusammenfassen: Töten!
von Michael Breuer, erschienen am 27.07.2004, Titelbild: Ojeda
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Ein Mitarbeiter einer der Tochterfirmen der Tendyke Industries wird auf der
Insel Lombok auf mysteriöse Weise ermordet. Eine aufrechtgehende Echse
hat ihn angegriffen und verletzt. Der Tod trat aber erst später ein,
in Folge einer Vergiftung durch die Krallen des Monsters. Robert Tendyke
bittet Zamorra und Nicole auf der Insel nach dem Rechten zu sehen. Als Zamorra
die Leiche des Geschäftsmannes untersucht, erwacht diese zu einem untoten
Leben. Doch dank Merlins Stern wird der Wiedergänger endgültig
vernichtet. Zamorra will die Geschäftspartner des Toten verhören,
von denen einer verschwunden ist. Er schärft den beiden verbliebenen
Männern ein vorsichtig zu sein. Doch alsbald schon stirbt schon der
nächste Geschäftspartner durch die Monsterechse. Diese ist identisch
mit dem Verschwundenen Zainuri, der von einem Dukun, einem Medizinmann, verflucht
wurde, weil er im Auftrag des letzten Geschäftsmannes ein ganzes
Eingeborenendorf ermordet hat, in dem er ihr Trinkwasser vergiftete. Das
Dorf stand nämlich den Bauplänen der Geschäftspartner im Wege,
die dort Hotelanlagen aufbauen wollten. Der Dukun spürt die Ausstrahlungen
von Merlins Stern und entführt mit Zainuris Hilfe Nicole Duval. Da diese
im letzten Moment das Amulett zu sich gerufen hat, fällt dieses in die
Hände des Dukun. Bevor der Medizinmann die Französin zwingen kann,
ihm die Geheimnisse des Amuletts zu verraten, erscheint der letzte
Geschäftspartner Martino. Ihm folgen Zamorra und Captain Santoso, der
zuständige Polizeibeamte, mit Hilfe eines Senders. Zamorra ruft sein
Amulett zu sich und beschützt Martino vor der Echse. Daraufhin
beschwört der Dukun die Geister der Toten aus dem Dorf. Die Geisterwolke
tötet Martino während Zamorra das Mordreptil mit dem Amulett
vernichtet. Der Dukun wird von der Hexenkönigin Rangda, die ihm ihre
Macht zur Verfügung gestellt hat, in ihr Reich geholt, denn seine Rache
wurde erfüllt und nun muss er den Preis dafür bezahlen.
Meinung:
Das Erstlingswerk von Michael Breuer ist ein geradliniger Gruselroman, ohne
Fantasy- oder Science-Fiction-Elemente. Dass Zainuri die Echse ist wird sehr
schnell klar, so dass das Rätselraten, wer nun hinter dem Monster steckt
wegfällt. Die Rachegeschichte ist auch nicht gerade neu im Genre,
funktioniert hier aber sehr gut und wird überzeugend dargestellt. Insgesamt
lässt sich das Heft sehr flüssig lesen, auch wenn der Kampf zum
Ende hin für meinen Geschmack etwas zu sehr ausgewalzt wurde. Ein klein
wenig störend fand ich auch, dass Zamorra und Nicole ständig
übereinander herfallen und quasi in jeder freien Minute ins Bett steigen,
wenn überhaupt. Ab und an mag es ja ganz passend zu sein, aber ansonsten
wirkt es einfach nur noch öde, da das in jedem Roman passiert.
Besonderheiten:
Erster Professor-Zamorra-Roman von Michael Breuer
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Sehr stimmungsvoll und erotisch, auch wenn die nackte Schönheit (leider)
im Roman nicht vorkommt.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Dieses Motiv wurde auch schon auf dem im Dezember 1991 erschienenen italienischen
Comic-Magazin "LANCIOSTORY" Nr. 49 verwendet:
Und auf der in Schweden im September 1991 erschienenen Ausgabe-Nummer 7 innerhalb
der Comicreihe 2000+ war das Motiv außerdem ebenfalls noch einmal
abgebildet: