|
Ahnungslos trat Nicole Duval aus der Bibliothek auf den langen Korridor des
Seitentraktes von Chäteau Montagne hinaus. Sie hatte in einem der
Bücher etwas nachschlagen wollen, es aber nicht finden können,
und war mit ihren Gedanken noch in diese Angelegenheit vertieft. Galoppierender
Hufschlag riß sie aus ihren Überlegungen. Sie wirbelte herum.
Da raste er heran - ein Mann auf einem Pferd? Nein! Beides, Mensch und Pferd!
Ein Zentaur! Nicole fand keine Zeit mehr, sich zu fragen, wie dieses mythische
Wesen ins Chäteau gekommen war. Sie schaffte es gerade noch, sich zur
Seite zu werfen und in die Türnische zu pressen, da war der Zentaur
auch schon heran. Er füllte mit seiner Körperbreite fast den ganzen
Korridor aus und hämmerte mit wirbelnden Hufen an Nicole vorbei. Sie
hörte sein höhnisches Lachen. Gleich würde er, weil der Korridor
abknickte, gegen die Wand prallen, weil er mit seinem Galopp-Tempo die Kurve
nicht schaffte. Er wurde aber auch nicht langsamer. Nicole schrie auf, als
er die massive Steinmauer erreichte. Aber dann krachte es nicht, sondern
er verschwand durch die feste Wand, die ihn einfach schluckte ...