Professor Zamorra Nr. 252: Satans Schattenspiele

Professor Zamorra Nr. 252: Satans Schattenspiele


Zamorra fuhr herum. Blitzschnell ging sein Blick in die Runde. Da lösten die Schatten sich von den Wänden und glitten langsam, unaufhaltsam auf ihn zu. Seine Hand umklammerte Merlins Stern. Und als er das kalte Metall fühlte, wußte er, daß dessen Kraft endgültig erloschen war. Das Amulett konnte ihm nicht mehr helfen. Die Schatten griffen nach ihm und Nicole. Er hörte seine Gefährtin schreien, als die schwarzen Klauen sie berührten. Und er konnte nichts mehr tun. Unwillkürlich stöhnte der Parapsychologe auf, als sie ihn vorwärts zerrten, hinter Nicole her. Ein schwarzer Tunnel nahm sie auf. Und das Schlimmste war: Zamorra wußte nicht einmal, wie er in diese Lage gekommen war...


Teil 3 von W. K. Giesa, erschienen am 24.01.1984

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Das Durchschreiten des Weltentors zum Hauptplaneten der Meeghs gestaltet sich problematischer als gedacht, denn urplötzlich sind die Mitglieder des Zamorra-Teams wieder voneinander getrennt und werden von Meeghs angegriffen. Sie alle werden im Auftrag eines MÄCHTIGEN untersucht, der den Meeghs vorsteht. Der Grund für diese Untersuchungen entzieht sich den Freunden vollkommen.
Auf der Erde unterrichtet Kerr zwischenzeitlich Merlin von den Zuständen auf Chateau Montagne, woraufhin der alte Magier einen weißmagischen Angriff startet, der über die geheime Verbindung zwischen Caermardhin und dem Schloß an der Loire ablaufen soll. In letzter Sekunde versucht Merlin diesen Angriff abzubrechen, weil er nicht bedacht hat, dass sein entsandtes Feuer, das alles Magische am Zielpunkt vernichten wird, auch die Peters-Zwillinge töten würde, die ja telepathisch (sprich magisch) sind.
Leonardo seinerseits kann den Angriff nicht nur abblocken, sondern die Energie umlenken und nach Caermardhin zurücksenden, wo ein Vernichtungswerk stattfindet und erheblichen Schaden anrichtet. Kerr und Merlin überleben zum Glück.
Auf der Hauptwelt der Meeghs eröffnen sich Antworten auf viele unbeantwortete Fragen. Zamorra und Nicole bekommen zum ersten Mal Meeghs ohne deren Schattenschirmtarnung zu sehen und ihnen wird durch den herrschenden MÄCHTIGEN offenbart, dass die Meeghs lediglich zu Lebewesen geformte magische Flammen sind, die den Befehlen des Herrschers unumwunden nachkommen. Aus dieser Struktur jedoch ergibt sich für die MÄCHTIGEN ein neues Problem, denn die Meeghs können den gegenwärtigen und zukünftigen Ansprüchen ihrer Herrscher nicht mehr genügen. Aus diesem Grunde sollen die Menschen besiegt und zu einer neuen Dienerrasse herangezogen werden, was Zamorra entsetzt und seinen Widerwillen weckt.
Fast zeitgleich gelingt es Fenrir - der sich von den übrigen Freunden hat absetzen können - den Schädel von Ansu Tanaar (den ich in den ersten beiden Teilen dieser Rezi bewusst nicht erwähnt habe) in einen zentralen Knotenpunkt der Meegh-Hauptwelt einfügen, wo er seine volle magische Energie freisetzt. Diese erzeugt eine Welle goldenen Lichts, die über die Meegh-Hauptwelt und deren Dimension dahinjagt und jeden Meegh, der davon berührt wird, vernichtet. Doch die Vernichtung all dieser dämonischen Wesen ist nicht der einzige Effekt, denn plötzlich ist Nicole Duvals Blut, welches nach einer magischen Behandlung durch Sara Moon schwarz verfärbt worden war, wieder rot, wie es sich gehört. Auf der Erde spitzt sich die Lage ebenfalls zu, denn Raffael, der mit den Peter-Zwillingen zusammen eingesperrt wird, verplappert sich unbeabsichtigt und verrät, wohin Zamorra aufgebrochen und von wo aus dieser Trip gestartet wurde.
Mit Hilfe seines fliegenden Rosses bricht Leonardo zur Antarktis auf und übernimmt, trotz heftiger Gegenwehr von Petra Gonzales und Lord Saris die Kontrolle über den Materietransmitter. Zamorra und Nicole, die mit ihren, mittlerweile eingefrorenen Freunden in die heimatliche Dimension zurückkehren wollen, werden durch Leonardos Manipulationen umgelenkt und kommen nicht da an, wo sie eigentlich erwartet wurden. Leonardo ist zufrieden und verlässt die Blaue Stadt in der Antarktis. Kerr und Saris, die sich ihm entgegenzustellen versuchen, scheitern bei ihrem Versuch ihn aufzuhalten und fragen sich nun, wo sich ihre Freunde befinden.
- ENDE DES DRITTEN TEILS -




Meinung:
Man sagt ja immer, dass das siebte Jahr verflixt ist, aber in diesem Fall ist es der dritte Teil. Ehrlich gestanden hat mich der vorliegende Roman etwas enttäuscht, denn es kommt hier von Seiten der Ereignisse in der Meegh-Dimension zu einer Reihe von actionorientierten Szenen, die zwar gut geschrieben aber auch nach einer gewissen Zeit ermüdend sind, weil der richtige Knalleffekt ausbleibt. Das ein MÄCHTIGER hinter den Meeghs steckt wird eine Kleinigkeit zu früh offenbart. Die Tatsache, wie die Meeghs wirklich aussehen haut einen auch nicht vom Hocker, weil man mit dem Spinnenaussehen bereits im ersten Teil konfrontiert wurde. Etwas überraschend war schon, das lediglich magische Flammen ihre Lebensgrundlage sind und das die Menschen sie gewissermaßen ersetzen sollen.
Richtig spannend sind allerdings die Geschehnisse auf der Erde, die mich wesentlich stärker interessiert haben. Lord Saris hat in diesem Band endlich seinen großen Auftritt, wenn er auch gegen Leonardo den Kürzeren zieht. Merlins verpatzter Angriff auf Chateau Montagne kratzt zwar am Image des Magiers, macht ihn aber meines Erachtens etwas menschlicher (vor allem, weil ihn dieser Fehler gehörig ärgert und knurrig macht). Kurzum: Die Geschichte wird zumindest flott und ruckartig weitergeführt, auch wenn die Ereignisse in der fremden Dimension etwas einfallslos wirken. Dafür machen die Geschehnisse rund um Leonardo de Montagne, der wirklich zu einem ernsthaften Gegner wird, diese leichte Schwäche wett.


Besonderheiten:
Ansu Tanaars Schädel wird vernichtet.
Der Schädel löst eine Energiewelle aus, die (fast) alle Meeghs vernichtet.
Nicole Duvals Blut wird wieder rot.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Wieder einmal ein gut gezeichnetes Bild, dass keinen wirklichen Bezug zum Roman zu haben scheint, auch wenn die Gruselerscheinungen wohl Meeghs sein sollen. Männlein und Weiblein sind wahrscheinlich Zamorra und Nicole, doch sie tragen nicht die in diesem Mehrteile so oft beschriebenen silbernen Overalls aus der Blauen Stadt. Egal, das Bild ist atmosphärisch und gut gezeichnet.


Coverbewertung:
3 Kreuze