Professor Zamorra Nr. 209: Ein Souvenir aus der Hölle

Professor Zamorra Nr. 209: Ein Souvenir aus der Hölle


Er duckte sich, als der Sturm mit all seiner Macht nach ihm griff, aber die Flammen konnte auch der stärkste Orkan der Welt nicht auslöschen, denn es war das Feuer der Hölle. Schnee und Eis schmolzen. Dann schwand das verzehrende Feuer, das die Hände des Dämons umschloß wie den Rest seines Körpers, und mit den ungeschützten Händen griff er in eisige Kälte. Sie machte ihm nichts aus. Er schrie nicht gellend vor Schmerz auf, weil es einen Temperaturunterschied von mehr als zweihundert Grad gab. Kalt glühten seine Augen, als die Hände Schnee umfaßten und ihn zu formen begannen. Klauenfinger preßten einen kopfgroßen, harschigen Schneeklumpen zusammen, verkleinerten ihn, ohne ihn zu schmelzen. Und als er nur noch die Größe einer Glasmurmel besaß, funkelte er im matten Sternenlicht unerträglich grell.


von W. K. Giesa, erschienen am 01.06.1982

Rezension von Wolfgang Trubshaw:


Kurzbeschreibung:
Nach seiner letzten Niederlage gegen Zamorra erwacht der Dämon Pluton voller Rachedurst im ewigen Eis der Antarktis. Er formt aus gewöhnlichem Schnee einen funkelnden Diamanten, den er mit Energie auflädt, die dieser in einer Blitzentladung in den Professor jagen soll, sobald jener sich dem Diamanten nähert. Um sicherzustellen, dass der Diamant auch in die Zivilisation findet, lässt Pluton die Besatzung einer antarktischen Forschungsstation den Klunker finden, und da es sich um eine wissenschaftliche Sensation handelt (immerhin besteht er aus trockenem, unverfroren-verfestigten Wasser statt aus Kohlenstoff) findet der Stein seinen Weg in die Labors einer Hochschule in Sydney, und als aufsehenerregender Fund seinen Weg in die Zeitungen in aller Welt. Der Professor erfährt auf diese Weise davon und macht sich auf den Weg nach Australien. Auch die in Florida lebende Milliardärin Felicitas St. Albatros liest davon, und möchte den Klunker unbedigt besitzen, weshalb sie ihren Gorilla Josepe Pereira nach Sydney schickt. In Sydney überschlagen sich nun die Ereignisse, da Jos glaubt, Zammy sei ein konkurrierender Dieb und auch hinter dem Diamant her. Polizei, Gorilla, Zamorra und auch Pluton selbst, der sich genötigt sieht, an der "Programmierung" des Steins etwas nachzubessern, kommen sich in die Quere. Es gibt einige Tote, die blitzschnell skelettieren. Jos entführt den Diamant schließlich zu seiner Chefin nach Florida, wo es zum Showdown kommt.


Meinung:
Sehr durchschnittliches Heft, das sich phasenweise bald wie ein Krimi um Diamantenraub liest. Das Ende des Romans wirkt überhastet und etwas unstimmig mit dem Roman als Ganzen. Absoluter 08/15-Füller.


Besonderheiten:
- An ein, zwei Stellen im Heft kann Zamorra Dank der Verstärkung seines Para-Potentials durchs Amulett zwar eher unbeabsichtigt und auch nur ansatzweise, aber dann eben doch Gedanken lesen.
- Zamorras Amulett fängt gleich zweimal im Roman eine großkalibrige Pistolenkugel ab, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen.
- Zamorra spürt am Ende des Hefts, dass er Pluton erneut nur hat verjagen können, aber nicht vernichten.
- Sydney wird konsequent durch den ganzen Roman hindurch fälschlich als "Sidney" geschrieben.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Titelbild stellt Felicitas St. Albatros dar, mit dem Diamant im Ring gefasst an ihrer Hand, als sie Pluton auf Seite 63 zur Bestrafung in ein Skelett verwandelt. Die Szene findet zwar eigentlich im Freien statt, aber ansonsten ist das Cover in Ordnung.


Coverbewertung:
2 Kreuze