Professor Zamorra Nr. 197: Horror-Träume

Professor Zamorra Nr. 197: Horror-Träume


Hier waren Heulen und Zähneklappern zu Hause. Doch das Klagen der gefallenen Seelen, die hier ihr endloses Ende fanden, berührten ihn kaum. Es war für ihn das Alltägliche. Langsam hob er eine Klaue und krümmte sie leicht. Schwaches Interesse zeigte er für die magische Sphäre, die sich vor ihm gebildet hatte und verzerrt die Umrisse eines Sterblichen zeigte, der in einem magischen Siebeneck kauerte und sich mit bannenden Zeichen zu schützen versucht hatte. Schutz! Asmodis lachte meckernd und beobachtete interessiert die perspektivischen Verzerrungen, die die magische Sphäre erzeugte. Er wußte, daß auch der Sterbliche am anderen Ende der Dimensionenbrücke ihn nicht in seiner wahren Gestalt, sondern nur als verzerrtes Abbild sah. Asmodis rief den Eindruck des bocksfüßigen Gehörnten hervor, was auch zu seinem meckernden Lachen paßte. Hätte ein Mensch ihn in seiner wirklichen Gestalt gesehen, wäre er vor Entsetzen auf der Stelle gestorben.


von W. K. Giesa, erschienen am 15.12.1981