Professor Zamorra Nr. 151: Die Teufelsdingos
Der kantige Schädel ruckte herum. Ohren richteten sich. steil auf und
lauschten hinaus in die Dämmerung. Hechelnd atmete die Kreatur; die
Luft pfiff durch den Rachen. Spitze Zähne leuchteten im Zwielicht auf.
Als der Vierbeiner mit der eingesogenen Luft den charakteristischen Geruch
eines Zweibeiners aufnahm, begannen seine Augen grell zu glühen. Nichts
Irdisches mehr befand sich in ihnen. Eine unglaubliche, fremde Macht war
in dem Wesen erwacht. Es witterte. Irgendwo vor ihm in erreichbarer Nähe
befand sich das Opfer. Der Vierbeiner duckte sich leicht, dann schnellte
er los, seinem Opfer entgegen. Blitzschnell raste er über das Gelände.
Seine empfindliche Nase wies ihm den Weg. Der Dingo griff an!
von W. K. Giesa, erschienen am 11.03.1980
Rezension von
Olsen:
Kurzbeschreibung:
In Australien treibt eine Horde gefährlicher Dingos ihr Unwesen. Sie
wird angeführt von einem dämonischen Leittier, dessen Opfer sich
in eine Art Werdingos (Mensch mit Dingokopf) verwandeln. Da trifft es sich
natürlich vorzüglich, dass sich gerade Professor Zamorra und Nicole
in Australien aufhalten, weil sie erforschen wollen, ob es zwischen der Kultur
der australischen Ureinwohner und der Lemurias eine Verbindung gibt (s. auch
PZ 144). Prompt versuchen sieben
lemurisch sprechende Aborigines, den Professor und seine bessere Hälfte
zu entführen. Doch eine zufällig vorbeikommende Polizeistreife
kann das verhindern. Die sieben bösen Kerle stehen unter dem Hypno-Befehl
eines Schamanen, der wiederum im Auftrag des Oberdingos handelt. Der Oberdingo
hat nämlich Zamorras Anwesenheit gespürt und deshalb beschlossen,
den "Weißen Magier" (für den er ihn hält) auszuschalten.
Und weil das gerade nicht so richtig geklappt hat, dürfen sich die sieben
Lemurigines noch einmal daran versuchen, den Professor zu meucheln - mit
ähnlich geringem Erfolg. Also macht sich der Dingohauptmann mit seiner
Horde selbst auf den Weg und schickt sogar die Werdingos. Es kommt zu einem
großen Kampf, in dessen Verlauf Zamorras Amulett vom bösen Dämon
ganz einfach wieder abgeschaltet werden kann. Der Kampf geht natürlich
am Ende trotzdem gut aus. Zamorra berührt nämlich mit seinem Amulett,
das plötzlich doch wieder funktioniert, einen Bumerang und vernichtet
damit den Dingo.
Meinung:
Wir fassen zusammen: Ein seit Urzeiten in Australien lebender Dämon
hat Schiss vor dem Professor und startet deshalb diverse stümperhafte
Aktionen, ohne die der Professor nie auf den mächtigen Dämon aufmerksam
geworden wäre. Es wird prima viel gekämpft und verfolgt und das
Amulett macht wieder einmal, was es will. Doch die eine große Frage
wird nicht geklärt. Die Frage nämlich: "Was soll das eigentlich?"
Die Handlungen des Dämons sind nicht nur unmotiviert, sondern schlicht
und ergreifend dämlich. Die Frage, warum die Aborigines lemurisch gesprochen
haben, wird weder gestellt noch beantwortet - zumindest ist es mir nicht
aufgefallen. Ich muss aber gestehen, dass ich die letzten paar Seiten
überflogen habe, weil ich endlich fertig werden wollte. Aber ich will
nicht ungerecht sein. Eine entscheidende Frage hat mir dieses Heft doch
beantworten können, und zwar die Frage, warum ich damals mit Sinclair
und nicht mit Zamorra angefangen habe. Tja, spaßig eigentlich wie sich
die Zeiten und die Qualität von Gruselserien ändern können.
Besonderheiten:
Apropos: Nur drei Monate später erschien in einer anderen Serie
ein Roman, in dem ebenfalls ein Bumerang einem bösen Buben den Schädel
abschlug. Sollte uns dieser Zufall in irgendeiner Form zu denken
geben?
Titelbild:
???
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Zamorra und Nicole im Kampf mit den Dingos. Zamorras Gesicht entspricht etwa
meinem bei der Lektüre des Romans.
Coverbewertung: