Professor Zamorra Nr. 142: Das Geheimnis des Teufelshügels
Es gibt einen Hügel in Schottland, den man den Teufelshügel nennt.
Wer dort oben sein Leben verliert, dessen Seele verfällt dem Satan -
und er wird zu einem Dämon, vor dem kein Mensch mehr sicher ist. In
dieser Nacht sollte Matthew McQuillan auf dem Teufelshügel sterben!
Damit nahmen grauenvolle Ereignisse ihren Lauf...
von Friedrich Tenkrat, erschienen am 20.11.1979, Titelbild: ???
Rezension von
Olsen:
Kurzbeschreibung:
Matthew McQuillan ist ein richtig böser Bube. Er schlägt seine
Frau nicht nur, nein, er nimmt dazu sogar die Peitsche. Außerdem hat
er sich dem Satan verschrieben. Auch wenn es nicht erwähnt wird, ich
bin mir sicher, dass er sogar die Milch direkt aus der Verpackung trinkt,
der Schlimme. Wie dem auch sei, weil er so ein garstiger Bursche ist, locken
seine Frau Roberta und deren Geliebter Oliver Kingsbury das Scheusal in eine
gemeine Falle und testen, ob Olivers Machete scharf genug ist, Matthew zu
köpfen. Der Test verläuft erfolgreich. Blöd nur, dass sie
das Ganze in Dark Manor auf dem Teufelshügel tun, von dem erzählt
wird, dass jeder, der dort sein Leben verliert, zu einem Dämon wird.
Und so wundert sich auch keiner ernsthaft, dass der abgehackte Kopf wüste
Rachepläne ausstößt.
Was für ein Glück, dass die McQuillans ein Hotel betreiben, in
dem gerade Professor Zamorra seinen Urlaub verbringt. Voll Sorge erkundigt
der sich einige Tage später bei der Neu-Witwe McQuillan nach dem Befinden
des werten Gemahls. Die erzählt ihm, ihr Göttergatte sei seit vier
Tagen geschäftlich unterwegs was den Professor verwundert, weil
er Matthew McQuillan nämlich noch gestern am See habe spazieren gehen
sehen.
Von dieser Aussage aufgeschreckt machen sich Roberta und ihr Stenz wieder
auf den Weg zum Teufelshügel, um zu sehen, ob die Leiche noch dort vergraben
liegt, wo sie hingehört. Der Plan ist leider nur partiell erfolgreich:
Der Körper des Toten ist zwar noch da, aber der Kopf ist verschwunden.
Und tatsächlich gelingt es Matthew, das Pärchen zu
überwältigen, aus Gründen der Machtdemonstration ein bisschen
zu foltern und anschließend wieder freizulassen.
Tja, und dann fallen nacheinander der Fast-Schwager und ein Freund Olivers
dem Rächer zum Opfer. Als Roberta unter Zwang schließlich auch
noch den unvermeidlichen taubstummen Diener töten will, begeht sie
Selbstmord. Der Diener hingegen alarmiert Professor Zamorra, der einen Brief
Robertas findet, in dem sie den Mord an ihrem Gatterich gesteht und die
Gründe dafür darlegt. Noch bevor Zamorra sich dem bösen Geist
stellen kann, segnet auch Oliver zwangsweise das Zeitliche. Der Professor
kann schließlich den Dämon in einem Spiegel mit geweihtem Rahmen
bannen. Er sperrt ihn in den Maschinenraum eines Schiffs, das er
anschließend sprengt.
Meinung:
Dieser Roman stammt aus einer Zeit, in der W.K. Giesa (noch ich betone:
noch ziemlich erfolglos) bemüht war, der Serie ein
schlüssigeres Konzept zu verleihen, während die alten Autoren weiter
munter vor sich hinfabuliert haben, ohne die Bemühungen des Herrn Giesa
auch nur mit einem müden Arschrunzeln zu würdigen. So kommt es
also, dass uns W.K. Giesa in Band 141
noch erzählt, der gute Professor lege sein Amulett nur noch im Chateau
Montagne ab, weil er nur dort sicher vor dämonischen Angriffen sei
und prompt wird Zamorra im vorliegenden Band von Friedrich Tenkrat ohne Amulett
in den Urlaub nach Schottland geschickt. Schließlich zeigt die geballte
Erfahrung von inzwischen 141 Abenteuern ja sehr deutlich, dass Dämonen
und ähnliches Geschmeiß auf Urlauber grundsätzlich
Rücksicht nehmen.
Die Geschichte, die Tenkrat dann erzählt, erzählt er dank seiner
Erfahrung zwar unglaublich routiniert, aber leider auch unglaublich langweilig.
Es geschieht nichts, das einen auch nur halbwegs überraschen könnte
na ja, außer, dass Zamorra das Schiff sprengt. Und das kommt
irgendwie nicht wirklich glaubhaft rüber. Vor allem, dass der böse,
böse Dämon sich auf diese Art besiegen lässt. Und so bleibt
mir nur zu hoffen und zu flehen: Bitte, bitte, bitte lass diese
Wischi-Waschi-Phase in dieser heute wirklich guten Serie möglichst schnell
vorübergehen.
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Macht den Eindruck, als ob der Zeichner schnell noch seine letzten
Blauvorräte verbrauchen wollte und deshalb hastig ein eher
lächerliches als gruseliges Mondgesicht mit Spitzohren und schlechtem
Gebiss hingeschmiert hat. Bei diesem Bild stehen selbst dem gemalten Monster
die Haare zu Berge.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Monster vom Titelbild des Professor Zamorra Roman Nr. 142 wurde auch
noch auf dem ein Jahr früher erschienenen Silber-Grusel-Krimi Nr. 217
vwerwendet. Dort waren allerdings im Vordergrund noch Personen und eine Rakete
zu sehen, die für das Zamorra Cover wegretuschiert wurden.: